Busverkehr in RostockZum Busverkehr in Rostock gehören 25 Omnibuslinien, die von der Rostocker Straßenbahn AG (RSAG) betrieben werden. Die Linien bedienen innerhalb der Stadt Rostock 427 Haltestellen und haben eine Gesamtlänge von rund 306 km. Neben der RSAG bedient innerhalb des Verkehrsverbundes Warnow (VVW) auch Rebus Regionalbus Rostock (Rebus) einige Haltestellen in der Stadt und verbindet sie als Regionalbus mit dem Rostocker Landkreis. Liniennetz der StadtbusseIn Rostock existieren derzeit 23 reguläre Stadtbuslinien, 4 Nachtbuslinien sowie 3 Abruf-Taxi-Linien und eine Expressbuslinie sowie mehrere Regionalbuslinien, welche innerhalb des Stadtgebietes mehrere Haltestellen bedienen.
Linien mit einer Nummer höher als 100 sind Regionalbuslinien der Rebus GmbH. Nachtbuslinien (Fledermaus)Die RSAG betreibt vier Nachtbuslinien („Fledermauslinien“). Auf dem Linienweg halten sie an ihren eigenen Haltestellen oder nutzen vorhandene Haltestellen. Die Busse fahren von 0 Uhr bis 4 Uhr im 60-Minuten-Takt und am Wochenende ab 4 Uhr im 30-Minuten-Takt. Bei den Nachtbuslinien ist vorne einzusteigen und der Fahrausweis vorzuzeigen. Hier besteht die Möglichkeit – wie bei den Stadtbuslinien ab 21 Uhr – den „Halten-auf-Wunsch“-Service zu nutzen und zwischen den Haltestellen auszusteigen.[2] Abruf-Linien-Taxi (ALT)Das Abruf-Linien-Taxi (ALT) fährt in bestimmten Bereichen als Ersatz für den Omnibus. Dieses Taxi muss allerdings telefonisch bestellt werden. Das Taxi fährt zur nächstgelegenen Haltestelle. Der normale VVW-Fahrschein ist hier gültig.[1] RSAG-Flex (On Demand Service)Seit dem 5. Februar 2024 betreibt die RSAG auch einen Shuttle-Service, genannt RSAG-Flex. Der Service bietet für einen Komfortzuschlag in Kombination mit einem VVW-Fahrschein einen bestellbaren Kleinbus. Der Service ist vorerst nur im Nordosten der Stadt verfügbar und bedient unter anderem die Stadtteile Dierkow, Toitenwinkel, Gehlsdorf, Brinckmansdorf und Nienhagen. Der Unterschied zum Abruf-Linien-Taxi besteht darin, dass der Shuttle nicht auf stationäre Haltestellen angewiesen ist. Dieses Angebot ist ein Pilotprojekt und zunächst bis Ende 2024 befristet.[4] FahrzeugeDie Rostocker Straßenbahn AG (RSAG) besitzt 91 Omnibusse, davon 32 Solobusse, 54 Gelenkbusse sowie 5 CapaCity Busse[5] und zusätzlich 3 Kleinbusse. Dabei wird hauptsächlich auf die Modelle Mercedes-Benz Citaro und MAN Lion’s City gesetzt. Es sind ausschließlich Niederflurfahrzeuge vorhanden. Bei den Bussen setzt die RSAG auf 3 bis 4 Türen, dabei ist bei den Solobussen an der 2. und bei den Gelenkbussen an der 2. und 3. Tür eine klappbare Rollstuhlrampe vorhanden. An jedem Türraum ist ein Entwerter vorhanden. Neben jeder Tür ist ein Taster angebracht, der Ein- und Ausstieg erfolgt vor 20 Uhr durch jede Tür. Nach 20 Uhr erfolgt der Einstieg beim Fahrer. Tagsüber werden Fahrkarten weder beim Fahrer vorgezeigt noch gekauft, in jedem RSAG-Bus gibt es an der 2. Tür einen Fahrkartenautomaten. In den neueren Bussen sind TFT-Monitore sowie USB-Ladeanschlüsse verbaut. Der Boden ist in Laminatoptik gehalten und die Sitze sind mit blauem Stoff überzogen.[6] In den Fahrzeugen können Rollstühle, Kinderwagen und Fahrräder mitgenommen werden. Die RSAG-Busse tragen die Nummern 201 bis 388, wobei die 200er Nummern Gelenkbusse und die 300er Nummern Solobusse sind.
Die Rostocker Straßenbahn AG (RSAG) hat 2023 beschlossen, nur noch Fahrzeuge mit alternativen Antrieb zu bestellen. Damit soll der Fuhrpark bis 2035 klimaneutral werden.[7] GeschichteSiehe auch: Rostocker Straßenbahn AG 1926 bis 19451926 wurde die erste Buslinie in Betrieb genommen, die Linie W. Diese verkehrte mit Büssing-Omnibussen vom Blücherplatz (heute Universitätsplatz) in der Rostocker Innenstadt nach Warnemünde. Zwei Jahre später folgte die Buslinie 5, ebenfalls durch die Rostocker Innenstadt.[8] Der Fuhrpark wurde mit gebrauchten VOMAG-Omnibussen erweitert. Zur Wartung der Fahrzeuge wurde 1928/29 auf dem damaligen Betriebsgelände in der Fahnenstraße eine Abstellhalle und eine Werkstatt errichtet.[8] 1935 wurden vier Omnibusse auf Holzgasbetrieb umgestellt. Da diese Busse keinen rationierten Treibstoff benötigten, konnte der Busverkehr auch während des Zweiten Weltkrieges eingeschränkt aufrechterhalten werden. Im Verlauf des Krieges mussten Omnibusse an die Wehrmacht abgegeben werden, der Betrieb wurde immer mehr ausgedünnt. Mit Kriegsende am 1. Mai 1945 endete der Busbetrieb zunächst. Im Sommer 1945 mit einem zurück gekehrten Bus wieder aufgenommen, endete der Busverkehr abermals nach Beschlagnahmung des Fahrzeuges durch die Besatzungsmacht. DDR-ZeitDer regelmäßige Busverkehr wurde erst ab Juli 1949 wieder aufgenommen.[8] Zu den zeitweilig 15 Holzgasomnibussen, die bis 1957 verkehrten, kamen in den 1950er Jahren Busse aus DDR-Produktion, die IFA H6B und Doppelstockbusse Do 56 hinzu, letztere wurden besonders auf der Linie nach Warnemünde eingesetzt.[8] Ebenso wurden Mitte der 1950er Jahre neue Busse des ungarischen Herstellers Ikarus geliefert. Von da an waren Busse der Typen Ikarus 601, Ikarus 620 und dominierend der Ikarus 66 in der Stadt unterwegs. Erste Gelenkbusse des Typs Ikarus 180 folgten. 1974 wurde die Straßenbahnlinie 4 nach Gehlsdorf auf Busbetrieb umgestellt. 1974 kamen die ersten modernen Ikarus-Busse der Typenreihe 200 zum Einsatz, etwa der dreiachsige Gelenkbus Ikarus 280.[8] Im Jahr 1979 wurde eine Anzahl sowjetischer Omnibusse des Types LiAZ-677 mit Ottomotor gekauft, die aber bereits 1986 wieder ausgemustert wurden.[8] Nach der WendeAb 1991 wurde der Fuhrpark schrittweise durch behindertengerechte Niederflurfahrzeuge des Typs MAN NG 272/262 und Auwärter Neoplan ersetzt. Fünf Jahre später wurden auch Busse des Typs Mercedes-Benz O 405 N und O 405 GN eingesetzt. Im Jahr 2001 entstand in Schmarl der neue Busbetriebshof der RSAG. Ab 2003 erfolgte die Beschaffung von Bussen des Typen Mercedes-Benz Citaro als Solo- und Gelenkbusse. Zwischendurch gab es kleinere Serien des Types MAN Lion’s City. 2008 kamen die ersten Busse, die die EVV-Norm erreichten, zum Einsatz. Seit 2019 verbindet Lütten Klein Zentrum und Dierkower Kreuz die erste Expressbuslinie Rostocks. Seit 2020 verstärken fünf überlange Busse des Types Mercedes-Benz CapaCity den Fuhrpark mit einer Länge von knapp 20 Metern. 2021 bekam Rostock offiziell die ersten batteriebetrieben Elektrobusse des Types IVECO E-Way.[8][9] Siehe auchWeblinksEinzelnachweise
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