EB Ed 3/3
Die ehemalige Emmentalbahn (EB) besass vier Dampflokomotiven des Typs Ed 3/3, die sie zwischen 1874 und 1892 bei der Schweizerischen Lokomotiv- und Maschinenfabrik (SLM) in Winterthur bestellte. Die dreigekuppelten Tenderlokomotiven waren für den gemischten Dienst ausgelegt. Die letzten beiden Maschinen wurden 1933 bei der EB ausrangiert.[1] GeschichteDie ersten zwei Lokomotiven, Nr. 1 «Solothurn» und Nr. 2 «Burgdorf», wurden mit der Fabriknummer 56 und 57 im Jahr 1874 gebaut und standen ab der Eröffnung der Emmentalbahn 1875 für ebendiese im Einsatz. Die Nr. 3 «Langnau» wurde 1881 und die Nr. 4 «Gerlafingen» 1892 ausgeliefert. Dieser Lokomotivtyp gilt als einer der ersten und gutbewährten Originalbauarten der noch jungen SLM (Gründung 1871). Bei der Emmentalbahn erhielt die Serie ab 1886 die Bezeichnung A. Weitere sechs Lokomotiven dieser Bauart wurden ab 1875 für die Tösstalbahn gebaut. Die Nr. 1 und 2 wurden 1919 nach Italien verkauft. Die Nr. 3 und 4 gingen 1933 als Werkslokomotiven ans Stahlwerk Von Roll in Gerlafingen aufgrund der abgeschlossenen Elektrifizierung der Emmentalbahn (1919–1932).[2] KonstruktionDie Lokomotiven Nr. 1 und 2 von 1874 waren der Urtyp der Serie, von der unter anderem auch zwei Stück für die Nationalbahn gebaut wurden. Ausgestattet waren sie mit einem 10 bar Nassdampfkessel und kombiniertem Dampf- und Sanddom. Der Zylinderdurchmesser beträgt 340 mm bei 500 mm Hub. Der Achsstand ist 2900 mm bei einem Dienstgewicht von 30,6 t. Die Steuerung ist von der Bauart Walschaerts (Heusinger) nach langer Bauart mit unter dem Führerhaus angeordneten Schwingen. Ursprünglich wurden diese Maschinen ohne Luftbremse ausgeliefert und besassen lediglich eine Spindelbremse mit Extersch'em Wurfhebel. Zwischen 1898 und 1909 erhielten die Loks Nr. 1 bis 3 einen neuen Kessel, der eine Betriebsdrucksteigerung auf 12 bar mit sich brachte. Neu war auch der Dampf- und Sanddom separat ausgeführt. Die Kessel wurden von der SLM hergestellt, jedoch in der SCB bzw. SBB Werkstätte in Olten eingebaut. In den Jahren 1904/05 wurde die Westinghousebremse nachgerüstet.[1][2] Erhaltene Lokomotive Nr. 3 «Langnau»Nach ihrer Zeit als Werkslok bei Von Roll ging die Lok Nr. 3 an die Sammlung von Dr. Ernst Dübi über. Eine Messingplakette am Führerstand weist heute noch darauf hin. 1960 wurde die «Langnau» in der SBB Werkstätte Biel revidiert und stand bis ca. 1970 sporadisch im Rahmen von Jubiläums- und Sonderfahrten mit einer historischen Zugskomposition aus dem Bestand des Verkehrshaus der Schweiz im Einsatz. Stationiert war sie in dieser Zeit in Vallorbe. Seit 1980 war sie Bestandteil der Ausstellung in Luzern. Ab 2016 wurde sie zuerst in Goldau, dann im Aussenlager des Verkehrshauses in Rain verwahrt.[3][4][5] Im Dezember 2024 informierte der Verein Dampfbahn-Bern über seine Facebookseite, dass er einen Leihgabevertrag für die «Langnau» über fünf Jahre mit dem Verkehrshaus abgeschlossen hat. Ziel sei die Wiederinbetriebnahme der historisch wertvollen Dampflokomotive anlässlich des 150 Jahre Jubiläums der Emmentalbahn im Mai 2025.[6] Einzelnachweise
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