Forrest-River-MassakerDas Forrest-River-Massaker an den Boondong-Aborigines ereignete sich im Mai 1926, nachdem der Siedler Fred Hay im Kimberley in Western Australia mit einem Speer getötet worden war. Die polizeiliche Ermittlung, die folgte, führte zu Anklagen gegen die am Massaker Beteiligten, denen eine Untersuchung der Royal Commission folgte. Ereignisse und ErmittlungenDie Polizeipatrouille, die von den Konstablern Steph Stewart und Denis Regan geführt wurde, verließ Wyndham am 1. Juni, um den mutmaßlichen Mörder Fred Hay, Lumbia, einen Aborigine, zu jagen. In der ersten Juli-Woche wurde der Beschuldigte nach Wyndham gebracht. In den folgenden Monaten gab es Gerüchte über ein Massaker, das die Polizei verübt haben sollte. Pastor Ernest Gribble von der Forrest-River-Mission (später Oombulgurri) mutmaßte, dass 30 Aborigines durch die Polizeipatrouille ermordet wurden. Eine Royal Commission (Königliche Kommission), geleitet von G. T. Wood, wurde ausgesandt, um überprüfbare Daten über den Tathergang zu erhalten; und um die Vorhaltungen von Gribble zu überprüfen. Die Kommission kam zu dem Ergebnis, dass die Polizeipatrouille elf Aborigines an drei Stellen in der Nähe der Forrest-River-Mission getötet habe. Ihre Körper seien verbrannt worden. Im Mai 1927 wurden zwei Polizeioffiziere, Konstabler Sergeant Jack und Regan, angeklagt, Mörder eines der Boondong-Aborigines zu sein. Jedoch gab nach der ersten Vernehmung der richterliche Beamte Kidson an, dass es keinen sicheren Beweis für eine Anklageerhebung gebe. Nachträgliche Angriffe auf die Glaubwürdigkeit von Gribble führten dazu, dass er die Region verließ.[1][2] Spätere PublikationenDr. Neville Green, der das Massaker 1995 untersuchte, stellte es als den Kulminationspunkt der jahrelangen Gewalt zwischen Polizei und Siedlern gegen die Aborigines in den Kimberleys und nicht als Ausreißer, sondern als Teil einer Kultur über Dekaden der Gewalt dar. Im Januar 1968 hatte Green den Bruder Charles von Leopold Overheu mit einem Tonbandgerät interviewt:
– Neville Green Im Jahre 1999 publizierte der Journalist Rod Moran ein Buch Massacre Myth, in dem er darlegte, dass die Glaubwürdigkeit der Massaker zweifelhaft sei und die Massaker eine Gedankenkonstruktion von Gribble seien.[4] Das Argument von Moran war, dass weder Augenzeugen noch Überlebende jemals aufgefunden wurden. Gribble hätte eine Geschichte falscher Anschuldigungen aufgrund von Misshandlungen an Aborigines wiedergegeben und hätte gewusst, dass es sich um eine Geschichte, die aus seelischer Krankheit entstand, gehandelt hätte.[5][6] Die beweissuchende Kommission fand keine Gräber, lediglich eine große Anzahl von Knochen an den angeblichen Orten der Massaker. Die Knochen, die gefunden wurden, waren zertrümmert und konnten nach den damaligen forensischen Untersuchungsmethoden weder Menschen noch Tieren eindeutig zugeordnet werden. Die Knochen, die genügend intakt waren, wurden allesamt als Tierknochen identifiziert. Keine Knochen, die von angeblichen Massakerorten stammte, konnten positiv als menschlich identifiziert werden. Für die Aborigines, die Gribble als vermisst gemeldet hatte, belegte Moran, dass sie nicht bei einem Massaker ermordet wurden und weder in Berichten der Mission noch der Polizei als vermisst gemeldet wurden. Eine Frau war noch vor dem Mord an Hay durch ihren Ehemann ermordet worden, und ein weiterer Fall wurde zweimal genannt. Die Darlegungen im Buch von Moran sind umstritten. LiteraturPrimärliteratur
Sekundärliteratur
Einzelnachweise
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