Franz Schraders Vater Ferdinand Schrader war im Alter von 16 Jahren aus Magdeburg nach Bordeaux ausgewandert, wo damals eine kleine deutsche Gemeinde existierte. Der Vater war protestantischer Konfession und die französische Mutter, Marie Louise Ducos, entstammte einer Hugenottenfamilie aus Nérac. Die Mutter war die Cousine der Geographen Onésime und Élisée Reclus, die die Laufbahn Franz Schraders später stark beeinflussten. Schrader wuchs in Bordeaux auf, wo er sich im Handelshaus eines Freundes des Vaters im Selbststudium grundlegende naturwissenschaftliche Kenntnisse aneignete. Im Sommer 1866 wurde der 22-jährige Schrader von einem Freund nach Pau eingeladen. Dort erblickte er zum ersten Mal die schneebedeckten Gipfel der Pyrenäen und war vom Anblick überwältigt. In seinem ganzen weiteren Leben machte er die Erkundung und Erforschung der Pyrenäen zu seinem hauptsächlichen Lebensinhalt.[1]
Die von ihm zuerst bestiegene, auf der französisch-spanischen Grenze gelegene Grand Bachimale (3176 m) wurde nach ihm Pic Schrader benannt wurde. In Bordeaux wurde eine größere Durchgangsstraße nach ihm benannt, in Lourdes gibt es ein kleines Museum zum Gedenken an Schrader.[2]
1889 wurde Schrader zum Ritter der französischen Ehrenlegion ernannt.
Als Kartograph wurde er besonders bekannt durch die Erfindung des Orographen und durch seine Herausgeberschaft der Atlanten von Louis Hachette.
Schrader war 1876 Mitbegründer der Sektion Bordeaux des Club Alpin Français (CAF), des französischen Alpenvereins. Er war viele Jahre im Vorstand des CAF und von 1901 bis 1904 dessen Präsident. Im CAF begründete Schrader die noch heute aktiven Ausschüsse für die Erforschung der Alpen und für die künstlerische Darstellung von Alpenlandschaften.
Franz Schrader: Pyrenees Courses et Ascensions (Broché). Pyremonde, 2005, ISBN 2-84618-247-7
Hélène Saule-Sorbé: Orographes: Hommage à Franz Schrader. Editions de Faucompret, 2002, ISBN 2-906922-25-0
Comte de Saint-Saud,Franz Schrader. Le Club Alpin et l’étude des Pyrénées espagnoles, Bordeaux: Impr. de Y. Cadoret, 1925, 15 pages
Emmanuel de Margerie, l’Œuvre géographique de Franz Schrader, Le Caire: Institut français d’archéologie orientale, 1925 (extrait du tome II du Compte rendu du Congrès international de géographie, pages 37–52)
Club alpin français. Section du Sud-Ouest. Le Centenaire de Franz Schrader…, Bordeaux: Impr. de E. Drouillard, 1944, 41 pages
Hélène Saule-Sorbé, Orographes: hommages à Franz Schrader, Serres-Castet: Ed. de Faucompret, 1994, 119 pages
Guy Auriol, Michel Rodes, Hélène Saule-Sorbé; avec le concours de Jean Ritter; sous la dir. de Hélène Saule-Sorbé, Franz Schrader (1844–1924) : l’homme des paysages rares, Pau: Pin à crochets, 1997
T. 1: Un homme, un géographe
T. 2: Un peintre, un pyrénéiste
Cent ans de peinture de montagne, ouvrage collectif, publié en décembre 1999, pour le centenaire de la Société des peintres de montagne, réédité en 2003. Contient notamment le texte texte de sa conférence de 1897 – « À quoi tient la beauté des montagnes » –, suivi d’une biographie résumée de Franz Schrader, sans compter 106 biographies d’autres peintres du genre et 220 reproductions…