Fußball-Weltmeisterschaft 2014/BrasilienDieser Artikel behandelt die brasilianische Fußballnationalmannschaft bei der Fußball-Weltmeisterschaft 2014. Brasilien war zum zweiten Mal Gastgeber und nahm zum 20. Mal an der Endrunde teil. Auch an allen Endrunden zuvor war Brasilien als einziges Land vertreten. Nach Niederlagen gegen Deutschland im Halbfinale und die Niederlande im Spiel um Platz 3 wurde der vierte Platz belegt. QualifikationAm 30. Oktober 2007 wurde Brasilien als Ausrichter der WM 2014 bestimmt und war damit automatisch qualifiziert. VorbereitungDa Brasilien keine Qualifikation zu bestreiten hatte, wurden bereits nach der WM 2010 alle Spiele im Hinblick auf die WM 2014 bestritten. So nahm an den Olympischen Spielen 2012 eine vom damaligen Nationaltrainer Mano Menezes betreute Mannschaft teil, in der Spieler, die für die A-Nationalmannschaft eine Perspektive hatten, zusammengefasst waren. Zudem wurde 2011 in Absprache mit Argentinien, das 2006 und 2010 ebenfalls im Viertelfinale gescheitert war, die Copa Roca als Superclássico das Américas wieder renanimiert. Da die Spiele aber an Tagen stattfinden, die von der FIFA nicht für Länderspiele reserviert sind und somit keine in Europa tätigen Spieler eingesetzt werden können, kamen bei diesen Spielen nur die Spieler, die in den Ligen Argentiniens und Brasiliens aktiv waren, zum Einsatz. 2011 und 2012 konnte Brasilien den Wettbewerb gewinnen. Mano Menezes wurde aber kurz darauf entlassen und Luiz Felipe Scolari sein Nachfolger, dem Carlos Alberto Parreira als technischer Direktor zur Seite stand. Mit beiden wurden die letzten WM-Titel 2002 bzw. 1994 gewonnen und ihnen gelang es die brasilianische Mannschaft zum Sieg beim Konföderationen-Pokal 2013 zu führen, wobei Weltmeister Spanien im Finale mit 3:0 besiegt wurde. KaderAm 7. Mai wurde der vorläufige Kader der brasilianischen Nationalmannschaft bekannt gegeben.[1] Fünf Spieler standen auch im Kader, der bei der letzten WM im Viertelfinale ausschied, zudem Fred, der ebenso wie Júlio César schon 2006 dabei war. Fünf Spieler gehörten zum Kader, der bei den letzten Olympischen Spielen die Silbermedaille gewann.
1 C – Der Verein wurde in der Saison 2013/14 UEFA-Champions-League-Sieger, M – Der Verein wurde in der Saison 2013/14 Meister seines Landes, P – Der Verein wurde Pokalsieger seines Landes ab 2 angegeben sind nur die Spiele und Tore, die vor Beginn der Weltmeisterschaft absolviert bzw. erzielt wurden. (Stand: 16. Mai 2014[2]), aktualisiert nach den Spielen gegen Panama am 3. Juni 2014 und Serbien am 6. Juni 2014 3 2002 mit Brasilien (Weltmeister), 2006 mit Portugal (Vierter) Testspiele 2014
EndrundeGruppenphase
Schon vor der am 6. Dezember 2013 vorgenommenen Auslosung der Endrunde wurde Brasilien als Gruppenkopf der Gruppe A festgelegt und als eine der beiden Mannschaften, die das Eröffnungsspiel bestritt. Bei der Auslosung wurden Kamerun, Kroatien und Mexiko zugelost. Gegen Kamerun spielte Brasilien auch in der WM-Vorrunde 1994 sowie in den Vorrunden des Konföderationen-Pokals 2001 und 2003. Die Vor-WM-Bilanz gegen Kamerun ist mit drei Siegen und einer Niederlage positiv. Gegen Mexiko spielte Brasilien auch in den WM-Vorrunden 1950, 1954 und 1962. Zuletzt gab es einen 2:0-Sieg beim FIFA-Konföderationen-Pokal 2013. Davor verlor aber eine mit zahlreichen derzeitigen A-Nationalspielern besetzte brasilianische Mannschaft gegen eine ebenfalls mit zahlreichen derzeitigen A-Nationalspielern besetzte mexikanische Mannschaft im Finale der Olympischen Spiele 2012. Brasilien ist nach den USA und Costa Rica dritthäufigster Gegner der Mexikaner. Die Vor-WM-Bilanz ist mit 22 Siegen, 6 Remis und 10 Niederlagen positiv. Gegen Kroatien spielte Brasilien zuletzt in der WM-Vorrunde 2006 und gewann mit 1:0. Die anderen beiden Spiele endeten remis. Das letzte Gruppenspiel war das 100. WM-Spiel für Brasilien. Nur Deutschland hatte zu dem Zeitpunkt schon mehr WM-Spiele bestritten. Mannschaftsquartier und Trainingsstätte war das Trainingszentrum Almirante Heleno Nunes des brasilianischen Verbandes in Teresópolis.[3]
K.-o.-Runde
Zum dritten Mal traf Brasilien im Achtelfinale auf Chile. Das ist die häufigste Achtelfinalpaarung der WM-Geschichte. Die Bilanz gegen Chile vor dem Spiel war mit 48 Siegen, 13 Remis und 7 Niederlagen positiv. Auch die vorherigen WM-Spiele gegen Chile wurden alle gewonnen, zuletzt 2010 mit 3:0 im Achtelfinale.
Im Viertelfinale musste Brasilien ohne Luiz Gustavo auskommen, der nach zwei gelben Karten gesperrt war. Zuvor spielte die A-Nationalmannschaft 24-mal gegen Kolumbien, davon wurden 14 Spiele gewonnen, 8 – davon die letzten 4 – endeten remis und zwei wurden verloren. Bei Weltmeisterschaften trafen beide zuvor nie aufeinander.
Im Halbfinale musste Brasilien auf Kapitän Thiago Silva verzichten, der nach zwei gelben Karten gesperrt war. Der Stürmer Neymar fiel auf Grund eines Lendenwirbelbruchs für den Rest der WM aus, den er sich bei einem Foul im Viertelfinale zugezogen hatte. Zuvor gab es 21 Spiele gegen Deutschland, von denen 12 gewonnen wurden, 5 endeten remis und 4 wurden verloren. Bei Weltmeisterschaften gab es erst eine Begegnung im Finale 2002, das Brasilien mit 2:0 gewann. Die letzte Begegnung vor der WM zwischen beiden hatte Deutschland am 10. August 2011 mit 3:2 gewonnen. In Brasilien hatte Deutschland zuvor noch nie gegen Brasilien gewonnen. Die 1:7-Niederlage ist eine der beiden höchsten Niederlagen Brasiliens und die höchste Niederlage eines WM-Gastgebers.
Beide trafen zuvor 11-mal aufeinander und jede Mannschaft gewann dreimal. Fünf Spiele endeten remis. Auch das Torverhältnis war zuvor mit 15:15 ausgeglichen. Bei Weltmeisterschaften gab es vier Spiele, von denen Brasilien eines normal und eines im Elfmeterschießen gewann und zwei verlor. Sportliche AuswirkungenAm 14. Juli beendete der brasilianische Fußballverband CBF die Zusammenarbeit mit Trainer Luiz Felipe Scolari, dem Technischen Direktor Carlos Alberto Parreira und dem übrigen Trainerstab.[4] Nachfolger als Nationaltrainer wurde Dunga, mit dem Brasilien 2010 im Viertelfinale gescheitert war. In der FIFA-Weltrangliste fiel Brasilien um vier Plätze von Platz 3 auf Platz 7 und war damit zunächst nicht mehr beste südamerikanische Mannschaft in der Rangliste, da Argentinien, Kolumbien und Uruguay vorbeizogen.[5] Erst im April 2017 konnte Brasilien die zwischenzeitlich auf Platz 1 vorgestoßenen Argentinier von der Spitze der Rangliste verdrängen und wieder bestplatzierte südamerikanische Mannschaft werden. RücktritteTorhüter Júlio César und Stürmer Fred beendeten nach der WM ihre Nationalmannschaftskarriere. Fred befürchtete „der neue Barbosa Brasiliens“ zu werden.[6] Einzelnachweise
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