Der Ortsname stammt aus der Zusammensetzung von althochdeutschgêr (Ger, Speer, Wurfspieß, Keil u. a.), wahrscheinlich als Bestandteil eines Personennamens wie Gerwîn (vgl. z. B. Gerabronn), und ahd. brunne (Quelle), nach der Quelle („Gerwins[4] Quelle“, ahd. Geruuinesbrunnon?), wo heute noch im Altort nahe dem Rathaus ein Brunnen in Betrieb ist.[5]
Nördlich von Gerbrunn befindet sich die Römerbrücke, die, im 18. Jahrhundert unter Fürstbischof Adam Friedrich von Seinsheim erbaut, jedoch nach nur einem Jahr wegen Baufälligkeit wieder aufgegeben wurde. Sie hätte die Straßenverbindung Frankfurt – Nürnberg – Wien verbessern sollen.
Im Zeitraum 1988 bis 2018 stieg die Einwohnerzahl von 6066 auf 6379 um 313 Einwohner bzw. um 5,2 %. 2010 hatte die Gemeinde 6491 Einwohner.
Quelle: BayLfStat
Konfessionsstatistik
Von den Einwohnern sind 3490 römisch-katholisch, 1596 evangelisch und 1716 sonstige.[8]
Erster Bürgermeister ist Stefan Wolfshörndl (SPD).[12] Dieser wurde am 1. Mai 2002 Nachfolger von Hans Lorke (Freie Wahlgemeinschaft) und 2008 wiedergewählt. 2014 wurde er erneut mit 80,4 % der abgegebenen Stimmen gewählt. Bei der Kommunalwahl vom 15. März 2020 wurde dieser mit 84,01 % der Stimmen wiedergewählt.[13]
Wappen
Blasonierung: „Gespalten durch eine aufsteigende und eingeschweifte blaue Spitze, darin ein silberner Brunnen; vorne oben geviert von Rot und Silber, hinten oben in Rot drei aufsteigende silberne Spitzen.“[14]
Wappenbegründung: Das Wappen der Gemeinde Gerbrunn ist durch zwei Bogenlinien in drei Felder aufgeteilt: Links oben befindet sich das Stammwappen des Adelsgeschlechts Castell, Ortsherren von 1212 bis 1625, rechts oben befindet sich der Fränkische Rechen, im unteren Feld ist auf blauem Grund ein Brunnen abgebildet, der auf den Ortsnamen hinweist. Die Lage an einer keilförmigen Örtlichkeit wird durch den gerförmig zulaufenden Mittelteil dargestellt.
Das Wappen wurde im Jahr 1956 vom Würzburger Staatsarchivrat Walter Scherzer entworfen.[15]
Im Jahr 2020 betrugen die Gemeindesteuereinnahmen 6,3 Mio. Euro, davon waren 1,1 Mio. Euro Gewerbesteuereinnahmen (netto) und 4,3 Mio. Euro Gemeindeanteil an der Einkommensteuer.
Baugebiete
Im Mai 2016 liefen Erschließungsarbeiten für das Baugebiet Innerer Kirschberg III an.
Wirtschaft einschließlich Land- und Forstwirtschaft
Im Jahr 2020 gab es nach der amtlichen Statistik 862 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. Am Wohnort gab 2558 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte. Im verarbeitenden Gewerbe gab es einen, im Bauhauptgewerbe drei Betriebe. Zudem bestanden im Jahr 2016 sechs landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von insgesamt 100 ha, davon waren 82 ha Ackerfläche.
Nach einem Bürgerentscheid am 8. November 2020 wurden Planungen zur Erweiterung des Gewerbegebiets vorerst aufgegeben.[18]
Verkehr
Gerbrunn ist über die Buslinien 14 und 34 an den ÖPNV des NVM angebunden[19]. Eine Verlängerung der geplanten Würzburger Straßenbahnlinie 6 bis Gerbrunn wird diskutiert[20].
Bildung
2021 gab es folgende Einrichtungen:
drei Kindestageseinrichtungen: 280 genehmigte Plätze, 266 betreute Kinder
zwei Volksschulen: 23 Lehrkräfte, 266 Schülerinnen und Schüler
Sport
Die Fußballmannschaft des TSV Gerbrunn war in der Saison 2003/04 als Bayernpokalfinalist für den DFB-Pokal qualifiziert. Gegen den ZweitligistenWacker Burghausen verlor der Neuntligist sein Erstrundenspiel 0:14 – ebenso hoch wie kurz zuvor das Bayernpokal-Endspiel gegen den OberligistenTSV Aindling.
Georg Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn von der Urzeit bis zur Neuzeit. Band2. Verl. für Kunstreprod. Schmidt, Neustadt an der Aisch 1993, ISBN 3-923006-90-X, S.434–435 (Volltext [Wikisource] – Erstausgabe: Beck, Nördlingen 1879).
Georg Palitza: Gerbrunn. Chronik, Heimatbuch. Münsterschwarzach 1991.
↑Gerbrunn. In: Bayerische Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 13. September 2012 (Die Auflistung der Ortsteile befindet sich auf einer Unterseite).
↑Statistik kommunal 2011: Gerbrunn. (PDF; 1,3 MB) Wahlen. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung, 16. Mai 2012, S. 8, 9, abgerufen am 13. September 2012.