Gloria, die Gangsterbraut
Gloria, die Gangsterbraut ist ein Gangsterfilm von 1980 mit Gena Rowlands in der Titelrolle, bei dem John Cassavetes das Drehbuch schrieb und Regie führte. 1999 drehte der amerikanische Regisseur Sidney Lumet eine gleichnamige Neuverfilmung mit Sharon Stone in der Titelrolle. HandlungDer Film erzählt die Geschichte einer Frau, die, dem kriminellen Milieu New Yorks entstammend, mit ihren alten Freunden in Konflikt gerät, als sie einen Nachbarsjungen rettet, dessen Familie von Gangstern kaltblütig ermordet wird. Sie versucht zunächst unbeholfen, den Jungen wieder loszuwerden. Als die Killer erneut auftauchen, um den Jungen zu holen, stellt sie sich gegen diese. Eine wilde Verfolgungsjagd beginnt, die im Hauptquartier der Gangster endet. Kern des Films ist eine Charakterstudie einer gealterten Gangsterbraut, die sich nichts sehnlicher wünscht, als dem Milieu zu entfliehen, um den Rest ihres Lebens mit ihrem Ersparten in Ruhe zu verbringen. Der Junge, Sohn einer puerto-ricanischen Freundin, wird ihr von dieser aufgezwungen, als die Gangster schon im Haus sind, um die Familie umzubringen. Es entspinnt sich ein Konflikt zwischen dem desorientierten Jungen, der soeben seine Familie verloren hat, und der mürrischen Frau, deren Leben mit diesem Ereignis ebenso über den Haufen geworfen wurde. Als sie die Sinnlosigkeit der Flucht erkennt und die Initiative ergreift, führt dies auch zu einer größeren Nähe zwischen den beiden Protagonisten. FilmmusikDer Soundtrack stammt von Bill Conti.
Eine „Limited Collector’s Edition“ (2000 Stück) erschien 2006 bei dem Label „Varese Sarabande“. Im CD-Booklet kommen Cassavetes und Bill Conti über die Entstehungsgeschichte des Soundtracks zu Wort, außerdem einer der beteiligten Musiker. Bill Conti äußert sich darin enthusiastisch über die künstlerische Freiheit sowie das großzügige Musik-Budget. Kritiken
AuszeichnungenDer Film bekam 1980 den Goldenen Löwen bei den Internationalen Filmfestspielen von Venedig. Gena Rowlands wurde aufgrund ihrer schauspielerischen Leistung für den Oscar 1981 als beste Hauptdarstellerin nominiert; diesen gewann jedoch Sissy Spacek (Nashville Lady). Die Boston Society of Film Critics verlieh ihr für diese Rolle 1980 den Preis für die beste Hauptdarstellerin. John Adames hingegen bekam für seine Rolle des Jungen Phil die Goldene Himbeere als Schlechtester Nebendarsteller des Jahres 1980 zugesprochen. Spätere Kritiker, darunter Roger Ebert, erklärten, die zeitgenössischen Zuschauer hätten in der Rolle einen niedlichen Jungen erwartet und seien enttäuscht gewesen, dass er aufsässig und schwierig wirkte. Tatsächlich sei die Besetzung eine gute Wahl von Cassavetes gewesen, durch die der Film erst funktioniere.[3] Weblinks
Einzelnachweise
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