Gena RowlandsVirginia Cathryn „Gena“ Rowlands (* 19. Juni 1930 in Madison, Wisconsin; † 14. August 2024 in Indian Wells, Kalifornien) war eine US-amerikanische Schauspielerin. Insbesondere durch ihre Auftritte in den Filmen ihres Ehemanns John Cassavetes galt sie als Star des amerikanischen Independentfilms; ihr Schaffen deckte aber auch konventionelleres Hollywood-Kino, Fernsehfilme und -serien sowie Theater ab. Sie erhielt sie im Laufe ihrer Karriere unter anderem den Silbernen Bären, den Golden Globe, den Emmy Award und einen Ehrenoscar. LebenGena Rowlands wurde 1930 in Madison als Tochter des Bankiers Edwyn Myrwyn Rowlands und dessen Frau, der Malerin Mary Allen Neal, geboren und wuchs in Cambria, Wisconsin, auf. Im Jahr 1939 wurde Edwyn Rowlands nach Washington, D.C. in ein politisches Amt berufen, und die Familie folgte ihm. Drei Jahre später siedelte die Familie nach Minneapolis um. Gena Rowlands besuchte die Lee High School und studierte anschließend an der Universität von Wisconsin. Außerdem absolvierte sie eine klassische Schauspielausbildung an der Akademie der dramatischen Kunst in New York City. Im Jahr 1954 heiratete sie John Cassavetes, den sie an der Akademie in New York kennengelernt hatte. Das Paar bekam drei Kinder, die ebenfalls im Filmgeschäft tätig sind. Nick Cassavetes trat in die Fußstapfen seines Vaters und wurde ebenfalls Regisseur. Alexandra Katherine und Zoe Cassavetes sind beide Schauspielerinnen und Regisseurinnen. Rowlands und Cassavetes blieben bis zu dessen Tod 1989 zusammen. Gena Rowlands starb im August 2024 im Alter von 94 Jahren in Indian Wells, nachdem sie fünf Jahre lang an der Alzheimer-Krankheit gelitten hatte.[1][2] KarriereIhr Bühnendebüt feierte Rowlands im New Yorker Provincetown Playhouse, wo sie als Garderobenfrau angefangen hatte. Bis Ende der 1950er-Jahre spielte sie ausschließlich am Theater, unter anderem am Broadway. Ihr Leinwanddebüt als Vertragsschauspielerin der MGM hatte sie 1958 in José Ferrers High Cost of Loving. Vier Jahre darauf hatte Rowlands die weibliche Hauptrolle in Einsam sind die Tapferen an der Seite von Kirk Douglas. Sie kehrte aber immer wieder zum Theater zurück und begann ab Schatten (1959), häufig unter Regie ihres Ehemannes John Cassavetes in dessen Filmen aufzutreten. Ihre künstlerische Zusammenarbeit mit Cassavetes erreichte in den 1970er-Jahren einen Höhepunkt, etwa mit Eine Frau unter Einfluß (1974) und Gloria, die Gangsterbraut (1980), die ihr Oscar-Nominierungen als Beste Hauptdarstellerin einbrachten. Für ihren Auftritt in Opening Night (1977) erhielt sie den Silbernen Bären. Insgesamt entstanden zehn gemeinsame Produktionen, an denen häufig auch weitere Familienmitglieder wie Rowlands’ Mutter und ihr Bruder David beteiligt waren. Die innovativen Filme des Ehepaares Cassavetes und Rowlands gelten als filmhistorisch bedeutsam, der Filmhistoriker Richard Brody verglich sie etwa mit der Zusammenarbeit von Jean-Luc Godard und seiner zeitweiligen Ehefrau Anna Karina. Cassavetes und Rowlands hätten das „Schauspiel zu einer Offenbarung“ gemacht, innerhalb der Filme müssen die Figuren hochdramatische Situationen durchstehen.[3] Ihr Sohn Nick Cassavetes besetzte die Schauspielerin ebenfalls in mehreren seiner Filme, z. B. in Nennen wir es Liebe, mit dem er ein Drehbuch seines verstorbenen Vaters verfilmte, sowie Ein Licht in meinem Herzen. Die bekannteste Zusammenarbeit mit ihrem Sohn erfolgte bei dessen Liebesdrama Wie ein einziger Tag, in dem sie 2004 die Rolle einer Demenzkranken übernahm. Sie drehte auch mit vielen anderen bekannten Regisseuren, so hatte sie die Hauptrolle in Woody Allens Eine andere Frau (1989) und spielte unter Jim Jarmusch in Night on Earth (1991). 1998 spielte sie die Mutter von Sandra Bullock in Eine zweite Chance, im selben Jahr hatte sie auch größere Auftritte in Paulie – Ein Plappermaul macht seinen Weg und The Mighty – Gemeinsam sind sie stark. Rowlands hatte bereits im Jahr 1954 ihren ersten Auftritt in einer Fernsehserie und wirkte im Laufe der Jahrzehnte als Gastdarstellerin an Serienklassikern wie Bonanza, 77 Sunset Strip, Die Leute von der Shiloh Ranch oder Columbo mit. Für ihre Darstellung der alkoholkranken Präsidentengattin Betty Ford in dem Fernsehfilm The Betty Ford Story (1987) wurde sie mit dem Emmy und dem Golden Globe ausgezeichnet, ihre anderen beiden Emmys bekam sie für die Fernsehfilme Face of a Stranger (1992) und Hysterical Blindness (2003). Im Jahr 2009 erhielt sie für ihren Gastauftritt als Marge in der Serie Monk (Episode: Mr. Monk And The Lady Next Door) ihre achte und letzte Emmy-Nominierung. Zwei Jahre später stand sie für den ersten mit einem Smartphone gedrehten Spielfilm Olive vor der Kamera.[4] Rowlands stand letztmals 2014 vor der Filmkamera.[5] Filmografie (Auswahl)Kinofilme
Fernsehproduktionen
Auszeichnungen
WeblinksCommons: Gena Rowlands – Sammlung von Bildern
Einzelnachweise
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