Nordöstlich führt die Kreisstraße WUG 21 zur Kreisstraße WUG 1. Diese wiederum verläuft direkt an der nördlichen Seite Gräfensteinbergs angrenzend und führt unweit östlich zur Bundesstraße 466. Mehrere Ortsstraßen verbinden den Ort mit den umliegenden Dörfern.[5]
Geschichte
Eine erste Kirche im Ort wurde im 11. Jahrhundert durch Bischof Gundekar II. geweiht. Ab 1146 leistete Gräfensteinberg dem Kloster Heilsbronn den Zehent ab. 1286 übergab Rudolph dem Eichstätter Bischof den Forst- und Wildbann über den nahen Gräfensteinberger Wald.[7] 1375 verkauften Ulrich und Conrad von Muhr ihre Güter im Ort an den Eichstätter Bischof. 1378 übergab Heinrich von Buckersheim sein Lehen den Oettingern. 1480 hatte der Hochstift Eichstätt den Groß- und Kleinzehent im Ort.[8] Bis 1565 gehörte Gräfensteinberg zur Pfarrei Laubenzedel. Die Reformation wurde 1592 eingeführt.[9] Im Salbuch des Spalter Kollegiatstiftes von 1619 werden für Gräfensteinberg drei Güter aufgelistet, die alle 1598 vom Nürnberger Eigenherrn Hans Rieter eingetauscht wurden.[10]
Aufgrund der Wirren des Dreißigjährigen Krieges wurde bis 1654 von Dornhausen aus die Pfarrei Gräfensteinberg versehen.[11] 1598 tauschten die Rieter von Kornburg ihre Güter im Ort mit dem Eichstätter Bischof.[7] Die Landesherrschaft übten die Markgrafen von Ansbach aus, die Kirchengewalt der Hochstift Eichstätt.[9] Nach der Abdankung Karl Alexanders kam Gräfensteinberg 1791/1792 an Preußen. Mit der Rheinbundakte fiel der Ort 1806 durch Tausch an das Königreich Bayern. 1871/1873 lebten im Ort 371 Menschen, fünf Pferde und 244 Rinder.[12] Am 1. Juli 1972 wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Gräfensteinberg in die Gemeinde Haundorf eingegliedert.[13]
Einwohnerentwicklung
Gräfensteinberg ist der bevölkerungsreichste Gemeindeteil der Gemeinde Haundorf und hat auch mehr Einwohner als der Gemeinde-Hauptort Haundorf.
Gemeinde Gräfensteinberg (einschließlich aller damaligen Gemeindeteile)
Die Chorturmanlage der heute evangelischen Kirche St. Martin stammt aus dem Jahr 1449, wurde aber im Dreißigjährigen Krieg durch einen Brand schwer beschädigt und später in mehreren Abschnitten renoviert. Das Langhaus wurde in den Jahren 1653 und 1681 restauriert. Das Innere der Kirche ist im Stil der Neogotik gehalten; der Altar stammt aus dem Jahr 1897. Drei Epitaphen aus dem 16. und 17. Jahrhundert befinden sich außen an der Südseite der Kirche.[25]
Der Wasserturm Gräfensteinberg wurde 1977 errichtet. Er ist über 30 Meter hoch und verfügt über zwei ringförmige Wasserkammern, die zusammen 900 Kubikmeter Wasser fassen,[26] sowie eine Aussichtsplattform.[27]
Östlich von Gräfensteinberg befindet sich ein Steinkreuz namens Wolfskreuz, das aus dem Mittelalter stammt. Im Ort befindet sich ein Ziehbrunnen aus dem Mittelalter, der 1949 erneuert wurde.
In Gräfensteinberg sitzt die Schulleitung der Gemeinde Haundorf und des Schulverbands Absberg-Haundorf. Es gibt eine Bücherei, einen Kindergarten mit einer Gruppe und eine Mittelschule.
Gottfried Stieber: Gräfen-Steinberg. In: Historische und topographische Nachricht von dem Fürstenthum Brandenburg-Onolzbach. Johann Jacob Enderes, Schwabach 1761, OCLC231049377, S.413–414 (Digitalisat).
↑Gräfensteinberg, in: Franz Xaver Buchner: Das Bistum Eichstätt. Historisch-statistische Beschreibung, auf Grund der Literatur, der Registratur des Bischöflichen Ordinariats Eichstätt sowie der pfarramtlichen Berichte, II. Band; Eichstätt 1938, S. 835.
↑ abGräfensteinberg, in: Matthias Simon: Heft 1: Die evangelische Kirche, Bd. 1; München 1960, aus der Reihe: Kommission für bayerische Landesgeschichte (Hrsg.): Historischer Atlas von Bayern; ISBN 3 7696 9852 5 (Beschreibung), S. 315.