Hallerndorf
Hallerndorf ist eine Gemeinde im oberfränkischen Landkreis Forchheim. GeografieGeografische LageDie Gemeinde liegt im Mündungsbereich der Aisch, der auch als „Unterer Aischgrund“ bezeichnet wird. Sie ist Grenzgemeinde zu den Landkreisen Bamberg und Erlangen-Höchstadt. Die Gemeinde liegt etwa auf halber Strecke zwischen den Städten Bamberg und Erlangen. Durch Hallerndorf verläuft der Fränkische Marienweg. GemeindegliederungDie Gemeinde Hallerndorf hat 9 Gemeindeteile:[2]
Es gibt die Gemarkungen Hallerndorf, Pautzfeld, Schlammersdorf, Schnaid, Trailsdorf, Untere Mark (nur Gemarkungsteil 1) und Willersdorf.[3] NachbargemeindenNachbargemeinden sind (von Norden beginnend im Uhrzeigersinn): Altendorf, Eggolsheim, Forchheim, Hausen, Heroldsbach, Adelsdorf, Höchstadt an der Aisch, Hirschaid NaturAuf der Gemarkung von Stiebarlimbach liegen die Naturseen Haarweiher, Oberer und Unterer Herrnsee und Dummetsweiher. GeschichteBis zum 19. JahrhundertErste Siedlungsspuren auf dem Gebiet des heutigen Hallerndorf lassen sich aus der Zeit rund um das Jahr 100 vor Christus nachweisen. Vermutlich handelte es sich bei den im Jahr 2015 ausgegrabenen Resten eines kleinen Dorfes um eine Keltensiedlung.[4] Aus dem Jahr 1130 kann der Name „Hadelongendorf“ und 1140 „Hadelovgendorf“ nachgewiesen werden, der Ort entstand jedoch bereits im 8. Jahrhundert als bäuerliche Siedlung. Der Ortsname in seiner heutigen Schreibweise wurde 1334 erstmals urkundlich erwähnt. Bis 1018 gehörte Hallerndorf wie die umliegenden Gemeinden zum Bistum Würzburg, bis es im selben Jahr dem neu gegründeten Bistum Bamberg angeschlossen wurde. Nachdem Hallerndorf ab 1315 zur Herrschaft der Schlüsselberger gehört hatte, schloss es sich nach dem Tod des letzten Schlüsselbergers Bamberg an. Am längsten herrschten die Adeligen des Ritterguts von Seckendorff, die von der Mitte des 15. bis zur Mitte des 17. Jahrhunderts dort ihren Sitz hatten. Von ihnen stammte ein Wasserschloss, dessen Reste noch sichtbar sind. Das Schloss wurde 1525 in den Bauernkriegen von Bauern zerstört. Nach der Niederschlagung des Aufstandes wurde es mit Zahlungen der Bauern wieder aufgebaut. In den Quellen ist von zwei Schlössern die Rede (oberes und unteres Schloss), deren Existenz jedoch nicht gesichert ist. Möglicherweise sind damit eine höher gelegene Hauptburg und eine tiefer liegende Vorburg gemeint. Während des Dreißigjährigen Krieges wurde Hallerndorf schwer geschädigt. Der Zusammenstoß schwedischer und bambergischer Truppen verursachte den Tod vieler Bürger und die Zerstörung des Schlosses, das in der Folgezeit verfiel. Seit 1586 ist eine Teilung des Ortes in eine obere und eine untere Dorfhälfte bekannt. Während die obere Hälfte 1688 dem Hochstift Bamberg überschrieben wurde, erbten 1717 die Grafen von Schönborn-Wiesentheid die untere Hälfte vom letzten Grafen Wolf von Wolfsthal. Nach der Säkularisation wurde der Ort im Jahre 1803 ein Teil des Königreichs Bayern. EingemeindungenAm 1. Januar 1972 wurden die bis dahin selbständigen Gemeinden Hallerndorf und Willersdorf zur neuen Gemeinde Hallerndorf zusammengeschlossen.[5] Am 1. Januar 1974 kam Schnaid hinzu. Pautzfeld, Schlammersdorf und Trailsdorf folgten am 1. Mai 1978.[6] Film über die GemeindeAm 22. September 2023 veröffentlichte die Gemeinde Hallerndorf einen von ihr in Auftrag gegebenen Film über die Gemeinde. Er wurde durch das Regionalbudget von der ILE Regnitz-Aisch[7] gefördert und vom Filmemacher und Journalisten Christian Blank produziert.[8] Ergänzt wurde der rund dreiminütige Film von zwölf weiteren Kurzfilmbeiträgen, die sich detaillierter mit dem Gemeindeleben befassen.[9] PolitikBürgermeisterErster Bürgermeister der Gemeinde ist seit 2020 Gerhard Bauer (Wählergemeinschaft Hallerndorf).[10] Er gewann gegen den seit 2014 amtierenden Torsten Gunselmann (FWG Schnaid-Stiebarlimbach). Vorgänger war Heribert Weber, der seit 2002 im Amt war (WG Willersdorf-Haid/WG Hallerndorf). Dessen Vorgänger war Alois Hagen, der seit 1972 amtierte. GemeinderatDer Gemeinderat hat 16 Mitglieder zuzüglich des Ersten Bürgermeisters:
* 2008 und 2002 nur WG Trailsdorf Partnergemeinden
Wappen
BaudenkmälerWirtschaftIn Hallerndorf und Umgebung dominierte bis zum Dreißigjährigen Krieg der Anbau von Wein. In der Seußlinger Chronik wird von 4000 Weinstöcken am Trailsdorfer Leimberg und 3000 am Galgenberg berichtet. Durch den Hopfenanbau wurde der Weinanbau zurückgedrängt. Heute gibt es allerdings auch keine Hopfenfelder in der Region mehr. In Anbetracht der Größe der Gemeinde ist die Anzahl der dort ansässigen Brauereien bemerkenswert. Bereits im 15. Jahrhundert wurde im Ort Bier gebraut. In diese Zeit fällt auch die Gründung der noch bestehenden Brauerei Rittmayer im Jahr 1422, die damit eine der ältesten Brauereien im Forchheimer Land ist. Bis zum Zweiten Weltkrieg gab es acht Brauereien, darunter auch eine Schlossbrauerei (Unteres Schloss). Heute gibt es noch folgende, zum Teil auch Bierkeller[12] bewirtschaftende, sechs Brauereien:[13]
Literatur
WeblinksCommons: Hallerndorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Hallerndorf – Reiseführer
Einzelnachweise
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