Hans Carl zu Carolath-BeuthenHans Karl Freiherr von Schoenaich (seit 1700 Reichsgraf, seit 1741 1. Fürst zu Carolath-Beuthen) (* 15. Juni 1689 in Carolath; † 11. Oktober 1763 auf Schloss Carolath) war ein freier Standesherr in Schlesien. Er war nach dem Übergang an Preußen erster Oberamtspräsident mit Sitz in Breslau. Herkunft und AusbildungEr stammte aus dem Geschlecht Schoenaich und war der zweitgeborene Sohn von Freiherr Hans Georg von Schoenaich und dessen Frau Ursula Mariane (geb. Gräfin von Roedern aus dem Haus Malmitz). Seinem Vater wurde 1697 für die Herrschaft Carolath-Beuthen von Kaiser Leopold I. das politische Privileg einer freien Standesherrschaft in Schlesien verliehen. Im Jahr 1700 erhielt dieser auch den erblichen Reichsgrafentitel. Der Vater starb schon 1700 und der erstgeborene Bruder war kurz nach der Geburt verstorben. Daher war Hans Karl Erbe der Standesherrschaft. Bis zur Volljährigkeit wurde der Besitz von den Brüdern des Vaters verwaltet. Zu Beginn seiner Ausbildung besuchte er die Friedrichsschule in Frankfurt an der Oder. Danach trat er eine ausgedehnte Grand Tour durch das heutige Belgien, Niederlande, Italien, Deutschland und England an. Von dieser kehrte er 1709 nach Carolath zurück. Nach seiner Volljährigkeit leistete er 1710 dem Kaiser am Sitz des Oberamtes in Breslau seinen Huldigungseid. LebenIn der Folgezeit kümmerte er sich vorwiegend um seine Herrschaft und führte zur Ertragssteigerung einige Neuerungen ein. Außerdem widmete er sich juristischen Studien, beschäftigte sich mit den „schönen Wissenschaften“ und der Musik. Im Jahr 1715 heiratete Hans Karl von Schoenaich Gräfin Amalie zu Dohna-Schlodien (1692–1761), die älteste Tochter des Burggrafen Christoph I. zu Dohna-Schlodien. Neben dem Erben Johann Karl Friedrich (1716–1791) entstammten der Ehe noch weitere drei Söhne und vier Töchter. Er erwarb 1720 unweit seiner Besitzungen die Güter Padligar und Ostreritz. In den folgenden zwanzig Jahren lebte er überwiegend auf Schloss Padligar. Einer der Gründe war, dass er dort seinen reformierten Glauben ohne Einschränkungen leben konnte. Trotz seiner Konfession gelang es ihm 1730 auch mit Hilfe von erheblichen Geldzahlungen den Titel eines kaiserlichen Geheimen Rates zu erlangen. Gleichwohl stand Schoenaich allein schon wegen desselben Glaubens dem Hof in Berlin näher als dem in Wien. Nach der Eroberung Schlesiens durch Friedrich II. war von Schoenaich einer der ersten bedeutenden schlesischen Magnaten, die dem preußischen König huldigten. Zum Dank erhob Friedrich II. Hans Karl von Schoenaich 1741 zum Fürsten. Die Standesherrschaft Carolath-Beuthen wurde Fürstentum. Friedrich II. hat nach der Inbesitznahme Schlesiens die Verwaltungsstrukturen stark verändert. Eine zentrale Rolle spielten dabei die Oberamtsregierungen in Breslau und Glogau. Erster Präsident der Regierung in Breslau und Oberfürstenrechtspräsident wurde Hans Karl zu Carolath-Beuthen. Diese Position war allerdings eher eine Ehrenstellung, da das eigentliche Tagesgeschäft von anderen Personen durchgeführt wurde. Er war aber auch Oberkonstorialpräsident von Breslau und hatte damit erheblichen Einfluss auf das kirchliche Leben. Darüber hinaus hat er versucht, die Kriegsschäden, die seinen Untertanen entstanden waren, durch die Einführung von Depositenkassen zu lindern. Später gelang es ihm, Familiengüter, die seit 1651 von den Jesuiten behauptet worden waren, gegen den Willen von Maria Theresia und der zögerlichen Haltung von Friedrich II. zurückzugewinnen. FamilieHans Karl von Schoenaich heiratete im Jahr 1715 Amalie zu Dohna-Schlodien (1692–1761), die älteste Tochter des Burggrafen Christoph I. zu Dohna-Schlodien. Der Ehe entstammten folgende Kinder:
Literatur
WeblinksEinzelnachweise
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