Hans Klais war der Sohn des Orgelbauers Johannes Klais. Nach dem Abitur 1909 lernte er den Orgelbau im väterlichen Betrieb, anschließend bei Joseph Rinckenbach in Ammerschweier und ab 1910 bei Steinmeyer in Oettingen. Danach studierte er vier Jahre lang Psychologie, Tonpsychologie und Kunstgeschichte an der Universität Bonn.
In den 45 Jahren unter der Leitung von Hans Klais wurden ungefähr 700 neue Orgeln gebaut. Als erste große Orgel erbaute er die für den Konzertsaal im Rheinpark in Köln-Deutz. (Opus 650, fertiggestellt 1924 mit IV/100; nicht erhalten). Sie hatte elektrischeKegelladen, so wie die meisten großen Klais-Orgeln bis Mitte der 1950er Jahre.
Bei der Gestaltung der Orgelprospekte beschritt er neue Wege, indem er sie im Sinne des Bauhauses auf das funktional notwendige reduzierte und offene Orgeln ohne Gehäuse und Prospektpfeifen schuf. Anders als bei den zu der Zeit üblichen Freipfeifenprospekten, bei denen sogar häufig die Prospektpfeifen stumm waren, ordnete er die Pfeifen werkweise der Größe nach an mit den kleinsten vorne und den größten hinten. Auf diese Weise sollte eine ungehinderte Klangabstrahlung erreicht werden.[2]
Bei der Planung arbeitete er häufig mit bekannten Architekten wie Carl Moritz, Clemens Holzmeister, Albert Boßlet, Willy Weyres oder Hermann Mäckler zusammen.[3]
↑Philipp Klais: Hans Klais (1890–1965): Werkgerechter Prospektentwurf zwischen Orgelbewegung und moderner Architektur. In: Aspekte der Orgelbewegung. Merseburger Berlin, Kassel 1995, ISBN 3-87537-261-1, S.219–262.