Die Johannes Klais Orgelbau GmbH & Co. KG [klaɪ̯s][2] mit Sitz in Bonn ist eine weltweit führende Orgelbauwerkstatt in Deutschland mit einer Exportquote von etwa 40 %.[1]
Das Unternehmen besteht in vierter Generation.[3] Es wurde 1882 von Johannes Klais (1852–1925) gegründet. Es hatte seinen Sitz zunächst in der Breite Straße in der Bonner Innenstadt, 1894 entstand ein neues Wohn- und Betriebsgebäude an der Kölnstraße[4] nach einem Entwurf von Gerhard Franz Langenberg, das im Frühjahr 1896 bezogen wurde.[5] Seit 1921 wurde die Firma von seinem Sohn Hans Klais (1890–1965), seit 1965 von seinem Enkel Hans Gerd Klais (* 1930) weitergeführt. Heute wird das Unternehmen von seinem Urenkel Philipp Klais (* 1967) geleitet.
Neubauten der Orgelmanufaktur Klais entsprechen in der Regel dem Typus der Universalorgel, der innerhalb eines zeitgenössischen Konzeptes klangliche und konstruktive Elemente stilistisch unterschiedlicher Orgelepochen und -landschaften zu einer neuen Einheit zusammenzuführen sucht und auch Neuentwicklungen für sinnvoll erachtet. Dementsprechend strebt die Firma bei Prospekt, Gehäuse und Spielanlage ihrer Orgeln eine Gestaltung in modernen Formen an.
Weltweites Aufsehen erregte 1975 die Restaurierung der 1824 gebauten Bambus-Orgel aus der Pfarrkirche St. Joseph in Las Piñas auf den Philippinen. Das verfallene Instrument, welches das einzige seiner Art ist, wurde in Einzelteilen nach Bonn geflogen und dort aufwendig renoviert. Die Orgelmanufaktur Klais hat auch viele andere historische Orgeln restauriert.
Die Orgel verfügt über mechanisch gesteuerte Kegelladen. Im Jahre 1962 ist das Instrument ausgebaut worden, da die Orgelempore umgebaut wurde, danach hat man es wieder unverändert aufgestellt. 1998 ist die Orgel durch die Erbauerfirma restauriert worden.
1914 wurde durch Johannes Klais ein Elektromotor eingefügt. Die Orgel wurde 1991 durch die Firma J. Weimbs aus Hellenthal restauriert und ist im Originalzustand erhalten.
In den Jahren 1966/67 wurde die Orgel von Klais tiefgreifend zu Op. 1361 umgebaut, 2005 renoviert, wobei die Disposition geändert wurde. Heute 29 Register.
Orgel ursprünglich für die Liebfrauenkirche in Bitburg erbaut. 1923 Umstellung in den Neubau der Liebfrauenkirche. 1962 Umstellung nach Ferschweiler und Umbau. Verändert erhalten.
1982 durch Hans Gerd Klais umgebaut und elektrifiziert. Verändert erhalten. Aufgrund Kirchenschließung[8] 2020 umgesetzt nach St. Clemens Dortmund-Hombruch, dort Aufbau in mehreren Bauabschnitten[9]
Die vollpneumatische Hauptorgel hat 48 Register, das Fernwerk konnte erst 1989 nach Plänen von 1910 ergänzt werden (opus 1692). 1990 wurde die Hauptorgel restauriert, 2002 mit einer elektro-pneumatischen Setzeranlage ausgestattet. Die Orgel gilt als Denkmal deutsch-romantischer Orgelbaukunst, da sie zu den wenigen erhaltenen großen Instrumenten ihrer Zeit gehört.
Der Ort Borschemich muss in Kürze dem Braunkohletagebau Garzweiler weichen. Die Orgel wurde bereits im März 2013 ausgebaut. Sie wurde restauriert in die Pfarrkirche St. Lambertus Erkelenz eingebaut. Seit der feierlichen Orgel-Neuweihe am 29. September 2013 ist sie dort als Chororgel im Einsatz.
1947 von der Firma Stahlhuth teilweise umdisponiert (v. a. im zweiten Manual), 2012 von Klais restauriert und in den Originalzustand zurückgeführt. → Orgel
für die Propsteikirche Kornelimünster errichtet, 1963 nach St. Nikolaus mit einem gemalten Orgelprospekt des Künstlers Franz Pauli, seit 2012 nach vollständiger Restaurierung in St. Foillan, vollpneumatisches Spielwerk, seit 1988 unter Denkmalschutz
Die Orgel wurde 1914 in der Aula des damaligen Kaiser-Wilhelm-Gymnasiums (des heutigen Max-Planck-Gymnasiums) in Trier eingeweiht, im Krieg stark beschädigt und in der Folge mehrfach repariert und umgebaut. 2009 wurde sie von der Firma Klais grundlegend restauriert und in den Originalzustand zurückgeführt.
Nach Kriegsbeschädigung 1957 durch Orgelbauanstalt Sebald, Trier umgebaut, in der Disposition verändert und ohne das alte Gehäuse aufgestellt. Nachdem die Windladen zwischenzeitlich durch Holzwurmbefall vernichtet waren, wurden 2023 zwei alte Register der Klaisorgel in eine durch die Firma Orgelbau Fasen hier neu aufgestellte, gebrauchte Walcker-Orgel mit 20 Registern aus St. Petrus Canisius in Mainz integriert.
1941 durch Peter Busch umgebaut und 1956 durch Erbauerfirma um Schwell- und Fernwerk erweitert. 2001 durch Orgel von Orgelbau Romanus Seifert & Sohn ersetzt, Teile wurden wiederverwendet.
1939/1940 Reinigung und Nachintonation. Um 1977 ausgebaut und in Wallerfangen eingelagert. Seit den 1990er Jahren ist der Verbleib der Orgel unbekannt.
Die Register waren 1914 im Pedal und im I. und II. Manual der Festhallen-Orgel auf der Kölner Werkbundausstellung verbaut. 1915 Aufstellung in Arnoldsweiler. 1954 Umbau und 1997 in Originalzustand durch Erbauerfirma. Zum Großteil original erhalten.
Nicht erhalten. Einige Register bildeten III. Manual der Festhallen-Orgel auf der Kölner Werkbundausstellung 1914. 1916 Aufstellung in St. Martin in Trier, dort 1931 durch Neubau ersetzt. 1933 in Dürboslar aufgestellt und 1973 abgebrochen.
Die Orgel wurde 1962 überarbeitet und etwas verändert, ansonsten original erhalten. 2008 wurde das Instrument durch herabfallende Putzteile beschädigt und 2008/2016 durch die Fa. Heinz Wilbrand Werkstätte für Orgelbau gereinigt und restauriert.
Technischer Neubau unter Verwendung des (um zwei Pedaltürme erweiterten) Gehäuses und Pfeifenwerk der historischen Jacob-van-Eynde-Orgel (1751). Zurzeit findet eine Rekonstruktion der van Eynde-Orgel statt, bei der sämtliche erhaltenen Teile aus der Klais-Orgel inklusive des historischen Gehäuses wiederverwendet werden. Die Klais-Orgel wird in diesem Zuge umgebaut und erhält ein neues Gehäuse.
Unter Verwendung von Gehäuse und Pfeifenwerk der historischen Orgel von Pierre d'Estré (1653) sowie eines Großteils des Materials der Klais-Orgel Opus 830, welche 1935 für die Weltausstellung in Brüssel erbaut worden war.
größerer Um- bzw. Neubau durch die Firma Klais im historischen Gehäuse von Ludwig König (1752), Traktur elektrifiziert, neuer Spieltisch, neues Schwellwerk
Ursprünglich für den Essener Dom vorgesehen. Danach in die Pfarrkirche st. Engelbert übertragen. Nach der Profanierung der Kirche 2008 nach Gleiwitz verkauft.
2002 durch Romanus Seifert & Sohn teilweise neu intoniert und um zwei Suboktavkoppeln und das Register Trompette harmonique erweitert.
2018 durch Klais erweitert mit (u. a.) Fernwerk, Celesta und Tonus Profundus 32′. Somit wurde die bereits im Erbauungsjahr geplante Größe 43 Jahre später erreicht. In Planung: ein frei im Kirchenraum beweglicher Spieltisch.
Rekonstruktion der Stumm-Orgel von 1723 (nach anderen Quellen 1715) durch Rückbau der 1934 von Oberlinger vorgenommenen Veränderungen durch Hans Gerd Klais
Orgel aus der Kasseler Stadthalle (Opus 1286), in der Zeit der Orgelbewegung 1964 dort als Konzertsaalorgel gebaut. Für die akustischen Verhältnisse im Dom wurde das Register Praestant 16′ hinzugefügt. 4923 Orgelpfeifen.
Neubau durch Hans Gerd Klais und Philipp C.A. Klais hinter historischem Gehäuse von Hill, Norman & Beard (1914) unter Einbeziehung einiger alter Register
Einbau der ehemaligen Steinmeyer-Wandnischenorgel (Opus 1965) aus dem Großen Konzertsaal der Hochschule für Musik und Theater München als freistehendes Instrument auf der Empore der Weißenhorner Stadtpfarrkirche, mit neuem Gehäuse aus Eichenholz.
Restaurierung der Orgel durch Hugo Mayer Orgelbau (1901) auf den ursprünglichen Zustand (II/P/18) und Erweiterung auf insgesamt 23 Register; 1366 Pfeifen
Restaurierung der Steinmeyer-Orgel von 1885 im historischen Prospekt aus der Zeit um 1810, Rückführung in den Originalzustand nach „neobarockem“ Umbau durch Krätzer 1985
Johannes Klais Orgelbau (Hrsg.): Architecture of Music. Inspired pipe organs in world class buildings. Selbstverlag, Bonn (ohne Jahresangabe).
Horst Hodick: Johannes Klais (1852–1925) – ein rheinischer Orgelbauer und sein Schaffen. Musikverlag Katzbichler, München/Salzburg 1993, ISBN 3-87397-139-9 (Dissertation, 2 Bände).
Orgelbau Klais Bonn. Neues aus der Welt des Orgelbaus. Johannes Klais Orgelbau GmbH & Co. KG, 2024, abgerufen am 12. Juni 2024 (deutsch, offizielle Website).
Werkverzeichnis Stand II/2024. (PDF; 2,12 MB) Opusliste. Johannes Klais Orgelbau GmbH & Co. KG, 2024, abgerufen am 12. Juni 2024 (deutsch).
↑Hans Gerd Klais: Beiträge zur Geschichte und Ästhetik der Orgel: Aus Anlass der Einhundertjahrfeier Orgelbau Johannes Klais Bonn, 1882–1982, Band 1, Eigenverlag, 1983, S. 151.
↑Herman Simon: Hidden Champions des 21. Jahrhunderts. Die Erfolgsstrategien unbekannter Weltmarktführer. Campus, Frankfurt am Main 2007, ISBN 978-3-593-38380-4, S. 19.
↑Opusliste (PDF) auf der Website der Fa. Johannes Klais Orgelbau, Bonn; abgerufen am 31. Januar 2021.