Hauptplatz (Linz)
Der Linzer Hauptplatz ist das Stadtzentrum von Linz und mit 13.140 m² einer der größten umbauten Plätze Österreichs. Er wird nur durch eine Straße und die Gebäude am Brückenkopf von der Donau getrennt. GeschichteBei der Gründungsvermessung der Stadterweiterung im Jahre 1207 wurden die Stadteinfassung mit neuen Stadtmauern, der Hauptplatz und die Stadtpfarrkirche abgesteckt. Die Achsen betragen 145 und 255 Klafter, in Linz 1 Klafter = 1,83 m. Der Hauptplatz im Achspunkt der Stadt hat ein Verhältnis von 1:3 und die Längen der Diagonalen betragen 100 Klafter.[1] Der Hauptplatz wurde um 1230 angelegt und ist heute 219 m lang und 60 Meter breit (insgesamt 13.140 m² Fläche). Im Laufe seiner Geschichte trug der heutige Hauptplatz eine Vielzahl verschiedener Namen. Ursprünglich trug er den Namen An dem Markt, dies ist für 1338 belegt.[2] Die Nordseite des Platzes an der Donau hieß Heubühel (1439). Im 15. Jahrhundert ist der Name Am Platz belegt, später der Name Großer Platz. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts erfolgte die Umbenennung in Hauptplatz. 1873 wurde er zu Ehren Kaiser Franz Joseph I. Franz-Josephs-Platz benannt. Nach der Ausrufung der Ersten Republik am 12. November 1918 wurde der Platz in Erinnerung an dieses Datum Platz des 12. Novembers genannt. Im Austrofaschismus erfolgte die Rückbenennung auf Franz-Joseph-Platz (1934). Nach dem Anschluss wurde der Platz Adolf-Hitler-Platz genannt. 1945 erfolgte schließlich die bislang letzte Umbenennung in Hauptplatz.[2] Seit der Anlage wurden am Hauptplatz Jahrmärkte abgehalten, was dazu führte, dass die Grundstückspreise um den Platz relativ hoch waren. Daher wurden die Gebäude rund um den Platz mit schmalen Fassaden errichtet, die sich lange nach hinten erstreckten. Der Platz diente auch immer schon anderen Veranstaltungen mit regem Publikumsandrang. So soll hier am 25. Mai 1521 anlässlich der in Linz abgehaltenen Hochzeit von Erzherzog Ferdinand mit Anna von Ungarn das legendenhafte Losensteiner Turnier ausgetragen worden sein. Bis 1716 stand auch der Pranger am Hauptplatz, daneben wurden auch Hinrichtungen vollzogen. Mit 26. Oktober 2024 wird der Hauptplatz zur Fußgängerzone umgestaltet.[3] BauwerkeEhemalige Gebäude und BauwerkeIm Jahr 1828 wurde der Schmidtorturm am südlichen Eingang des Platzes abgetragen. Die alte Wasserapotheke stand 1872 einer Verbreiterung der Ausfahrt zu einer neuen Donaubrücke im Wege. Einer ihrer Besitzer war Nikolaus Johann van Beethoven, der jüngere Bruder Ludwig van Beethovens.[4] Die heutige Wasserapotheke befindet sich in einem der 1947 fertiggestellten Brückenkopfgebäude. Heutige Gebäude und BauwerkeAm Hauptplatz oder in unmittelbarer Nähe befinden sich einige wichtige Gebäude der Linzer Geschichte. Nach den diversen Stadtbränden veränderten fast alle Häuser ihre Fassadengestaltung, so dass manche Häuser jünger wirken, als sie eigentlich sind.
DreifaltigkeitssäuleDie Dreifaltigkeitssäule ist eines der Wahrzeichen der Stadt. Sie wurde in den Jahren 1717–1723 vom Salzburger Steinmetz Sebastian Stumpfegger an der Stelle des damaligen Prangers errichtet. Anlass für die Errichtung war die abgewehrte Kriegsgefahr (1704), eine überstandene Feuersbrunst (1712) und das Ende einer Pestepidemie (1713). Sonstiges
VerkehrÖffentlicher Verkehr
Bunker und TiefgarageUnter dem Hauptplatz liegen umfangreiche Bunkeranlagen aus dem Zweiten Weltkrieg. Neben diesen wurde 1988 eine zwischen Bohrpfählen unter einer Betondecke bergmännisch errichtete Tiefgarage eröffnet, die 377 Stellplätze bietet. Die Garagenein- und -ausfahrt erfolgt über 2 Portale an der Brückenrampe zur Oberen Donaulände. Fuß- und RadverkehrAls Verlängerung der Nibelungenbrücke bildet der Hauptplatz eine wichtige Achse für Radverkehr. Der Hauptplatz wurde mit dem Tiefgaragenbau um 1988 auch an der Oberfläche umgestaltet. In Betonbett verlegte Schuhplatten (etwa 20 × 25 cm große, oben flach-rechteckige, doch unten eher rundliche Steine, Elemente alter Gehsteigpflasterung) hielten der Belastung durch Kfz-Verkehr nicht stand und kippten in der Bettung. Der Platz vor dem Alten Rathaus wurde mit Halteverbot versehen und zum Abstellen von Kfz des Bürgermeisters und seiner Besucher genutzt. Brücke, Klosterstrasse und Rathausgasse blieben als Zufahrten für Kfz offen. Seit der Verordnung einer Fußgängerzone in der Hofgasse ist die Kfz-Ausfahrt nur zur Brücke hin möglich. Die wegen der Bunker höherliegende Fläche westlich der Gleisachse und vom Süden bis zur Pestsäule dient seit langem für Flohmärkte und als Veranstaltungsfläche und weist auch Schanigärten auf. Autos von der Klostergasse fahren östlich der Gleise zur Brücke. Östlich dieser Route liegt ebenso Fußgängerzone vor. Die Stadtverwaltung verbot mit der Errichtung von Blumenbeeten an der gleisnahen Böschung Radfahren 1988 von der Pestsäule südwärts. Heute ist diese Relation für Radverkehr wieder in beiden Richtungen offen. Grobes, rumpelndes Pflaster am Steilstück zur Ampel wurde für Radfahrer später mit einem glatten Streifen Granitpflaster versehen. An der Ampelsäule zur Brücke wurde für wartende Radfahrer der erste Haltebügel montiert. Fußgänger finden mit den Arkaden in den Brückenkopfgebäuden Regenschutz und breite Wege vor. Zwei Fußgängerübergänge führen über die Fahrbahnrampen zur Brücke. Fußgänger können alternativ ohne Wartezeit eine Unterführung an der Ostseite nutzen sowie einen Steg zum Donaupark. MärkteJeden Freitag wird vormittags am Hauptplatz ein Wochenmarkt, der Bauernmarkt, abgehalten, jeden Samstag vormittags der Flohmarkt. Von Mitte November bis Weihnachten findet der Linzer Christkindlmarkt hier statt. WeblinksCommons: Hauptplatz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
Koordinaten: 48° 18′ 21″ N, 14° 17′ 11″ O |