Haus Nesselrath (auch Haus Nesselrode oder Gut Nesselrath) ist ein mittelalterlicher Rittersitz und heutiges Hofgut am Ufer der Wupper in Leichlingen (Rheinland) (Nordrhein-Westfalen). Die Burganlage ist heute Teil eines landwirtschaftlichen Betriebs.
Erstmals urkundlich erwähnt wird Haus Nesselrath im Jahre 1303 als Lehen der Abtei Deutz. In den Urkunden wird die Burg sowohl Nesselrath, als auch Nesselrode genannt. Beide Endsilben sind Toponyme für Rodung. Die ursprünglich zweiteilige Wasserburg wurde um 1300 von der bergischenMinisterialadelsfamilieNesselrode erbaut und bewohnt. 1511 erwarb die Adelsfamilie Ketteler den Rittersitz und baute die Burg 1536 grundlegend um. Aus dieser Zeit sind ein Teil der Vorburg mit einem zweigeschossigen Torhaus aus Bruchstein, spitzbogiger Durchfahrt, Fachwerk im Giebel und Kreuzstock im Fenster sowie Teile der Ringmauer erhalten.
1815/16 lebten 50 Einwohner in der Burganlage. 1832 gehörte Haus Nesselrath der Bürgermeisterei Leichlingen an. Der laut der Statistik und Topographie des Regierungsbezirks Düsseldorf als Rittergut kategorisierte Ort besaß zu dieser Zeit zwei Wohnhäuser und vier landwirtschaftliche Gebäude. Zu dieser Zeit lebten 20 Einwohner im Ort, allesamt katholischen Glaubens.[1]
Nach einem Umbau zu einem Schloss brannte das Anwesen 1847 nieder und wurde 1850 abgerissen. Nur Teile der Vorburg blieben erhalten.
Im Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland werden 1885 zwei Wohnhäuser mit 23 Einwohnern angegeben.[2] 1895 besitzt der Ort zwei Wohnhäuser mit 24 Einwohnern, 1905 zwei Wohnhäuser und 19 Einwohner.[3][4]
↑Königliches Statistisches Bureau (Preußen) (Hrsg.): Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland, Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1885 und andere amtlicher Quellen, (Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, Band XII), Berlin 1888.
↑Königliches Statistisches Bureau (Preußen) (Hrsg.): Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland, Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1895 und andere amtlicher Quellen, (Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, Band XII), Berlin 1897.
↑Königliches Statistisches Bureau (Preußen) (Hrsg.): Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland, Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1905 und andere amtlicher Quellen, (Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, Band XII), Berlin 1909.