Hochbauamt BremenDas Hochbauamt Bremen (HBA) war ein Amt, das für die Stadt Bremen und das Land Bremen (Landesbauten) seit dem Ende des 19. bis zum Ende des 20. Jahrhunderts als staatliches Bauamt im Hochbau wirkte. GeschichteVor der Gründung einer Hochbauinspektion war u. a. Friedrich Moritz Stamm (1794–1843) in Bremen seit 1922 als Bauinspektor für den Neubau der öffentlichen Bauten tätig. 1839 wurde Stamm zum Stadtbaudirektor ernannt. Ihm folgte Alexander Schröder, der 1846 Baurat der Stadt wurde und bald nach 1847 Baudirektor. 1870 bis 1918In den 1870er Jahren war das Bauwesen in Bremen der Baudeputation unterstellt, in der drei Senatoren Mitglieder waren. Die Baudeputation hatte die fünf Abteilungen für Allgemeine Bauverwaltung, Hochbau, Straßenbau, Wegbau und Wasserbau. Die oberste technische Behörde war die Baudirektion, die der Oberbaudirektor leitete, und die einen Bauinspektor als Vertreter und einen Baumeister „als Hilfsarbeiter“ hatte. Die Bearbeitung von Projekten war Angelegenheit mehrerer dem Oberbaudirektor unterstellten Bauinspektionen. Es bestanden um 1900 die Bauinspektionen (auch Bauabteilungen genannt) für Hochbau, Straßenbau und Kanalisation, Deich- und Wegebau, Wasserbau sowie für Freibezirke [= Freihafen] und Holzhafen in Bremen, für Hafenbau in Bremerhaven und für die Weserkorrektion der Unterweser. 1876 waren dafür sieben Bauinspektoren, vier Ingenieure und 17 Bauaufseher angestellt. 1899 waren es acht Bauinspektoren, 32 Baumeister und Ingenieure und 60 Bauaufseher und Zeichner. 1899 wurden 11,66 Mio. Mark für das Bauwesen ausgegeben.[1][2] Die Reorganisation des Bauwesen vom 10. Juni 1870 ist das Gründungsdatum der Hochbauinspektion und somit des Hochbauamtes Bremen. Es folgten 1974 weitere Reorganisationen, welche die Bremische Bürgerschaft zustimmte.[3] 1875 wurde Ludwig Franzius Oberbaudirektor; er war hauptsächlich für die Weserkorrektion zuständig. Erster Bauinspektor der Hochbauinspektion Bremen war von 1874 bis 1899 Heinrich Flügel. 1907 teilte der Senat mit, dass zur Entlastung des Oberbaudirektors zwei neue Baudirektoren für Hochbau und für Ingenieurbau (Tiefbau) eingestellt werden. Den Bereich Hochbau leitete seit 1908 der vormalige Dombaumeister Ernst Ehrhardt als Baudirektor. Ihm unterstanden die beiden Bauinspektionen. Gemäß dem Senatsprotokoll vom 28. Februar 1913 wurden die Bezeichnungen geändert von
Auch die weiteren fünf Inspektionen wurden zu Ämtern umbenannt. Bauten bis 1918Alexander Schröder war schon seit 1846 im Dienst der Stadt Bremen, später als Baurat. Er gestaltete zahlreiche öffentliche Bauten wie u. a. Krankenhaus an der Sankt-Jürgen-Straße (1851), Schule an der Schmidtstraße (1854), Schule am Buntentorsteinweg (1861), Strafanstalt in Oslebshausen (1873, mit Rippe), Altes Gymnasium (1875) Johannes Rippe war Baumeister, später Bau-Inspektor und dann Baudirektor der Bremischen Bauverwaltung. Er wirkte seit Ende der 1860er Jahre bis 1876 unter Schröder und beide entwarfen gemeinsam mehrere Bauten im Stil der Neugotik. Später entwarf er auch im Stil der Neorenaissance. Heinrich Flügel, von 1874 bis 1899 Bauinspektor, plante u. a.: Schule Lessingstraße (1877), Gebäude im St.-Remberti-Stift, Gymnasium an der Hamburger Straße (1885), Freischule Kantstraße (1892), Schule Langemarckstraße (1894), Schule Elisabethstraße (1896), Übersee-Museum (1896), Gymnasium an der Hamburger Straße (1897). Hugo Weber plante u. a.: Volksschule Grenzstraße (1902, mit Architekt Neumann), Technikum Bremen, heute M-Trakt der Hochschule Bremen Langemarckstraße (1903), Volksschule, Auf der Hohwisch (1903), Schule am Steffensweg (1905), Volksschule Elsflether Straße (1906), Volksschule Hemelinger Straße (heute Gesamtschule Bremen-Mitte, 1909), Freischule Buntentorsteinweg (1909), Pathologie Krankenhauses Bremen (1913), Schulzentrum Waller Ring (mit Hans Ohnesorge, 1913), Lyzeum Kleine Helle (mit Hans Ohnesorge, 1916). Wilhelm Knop plante u. a.: Schule am Leibnizplatz (mit Max Fritsche, 1909), Volksschule am Holzhafen in Walle (mit Fritsche, 1910), Hilfsschule Vegesacker Straße (mit Baumeister Karl August Oehring, 1911), Volksschule am Pulverberg (mit Oehring, 1911) Volksschule Nürnberger Straße in Findorff (1912), Hilfsschule I an der Mainstraße 18 (mit Oehring, 1913), Hilfsschule Gothaer Straße in Findorff, (mit Oehring, 1914), Volksschule Helgolander Straße (mit Oehring, 1916), Volksschule Kornstraße an der Kornstraße (mit Baurat Fritsche, 1916). Regierungsbaumeister, später Oberbaurat, Hans Ohnesorge plante u. a.: Polizeiwache Woltmershausen (1910), Schulzentrum Waller Ring (mit Weber, 1913), Lyzeum Kleine Helle (mit Weber, 1916), Schutzpolizeigebäude „Kommando Hafen“ (mit Oehring und Müller, 1925). Nach 19181922 wurde die Zusammenlegung von verschiedenen Bauämtern durch die Baudeputation beschlossen und u. a. die beiden Hochbauämter zu einem Hochbauamt vereinigt; 9 Stellen wurden dadurch eingespart. Hermann Gildemeister war von 1934 bis 1943 als Oberbaurat Leiter des HBA. Bauten in dieser Zeit: Knop und Fritsche planten u. a.: Volksschule Stader Straße in der Östlichen Vorstadt (1921). Nach 1945Der Wiederaufbau vom kriegszerstörten Bremen war die prägenden Aufgaben des HBA. Vor allem die Schulen mussten saniert und gebaut werden. Commichau und Krajewski und waren ab 1947 bzw. 1950 die prägenden Architekten im HBA. Karl Danielsen war vom Dezember 1956 bis zum Juli 1974 als Baudirektor Leiter des HBA. Ludwig Almstadt, seit 1960 Architekt und dann Abteilungsleiter sowie von 1974 bis 1987 als Baudirektor bzw. Leitender Baudirektor Amtsleiter des HBA. Viele Schulbauten (Admiralstraße, Parsevalstraße, Valckenburghstraße, Am Weidedamm, Ronzelenstraße, Vorkampsweg, Walle) und Kindergärten (u. a. Am Nonnenber, Am Wandrahm) in Bremen hat er entworfen. Universitätsbauamt1965 wurde für den Bau der Universität Bremen das Universitätsbauamt Bremen (UBA) neu gegründet mit Sitz Marcusallee 2/4. Es hatte später maximal um die 120 Mitarbeiter. Nach 19791979 wurden Hochbauamt und Hochschulbauamt Bremen unter der Leitung von Almstadt (Vertreter Baudirektor Manfred Schröder) vereinigt. Das Amt war seit 1979 gegliedert in sieben Abteilungen: Zwei für Neubau und Bauunterhaltung, zwei für Haustechnik und deren Unterhaltung, zwei für Allgemeine und Technische Verwaltung und eine für Grundlagenplanung.[5] Wiederholte UmwandlungenAb Anfang der 1994 wurde das HBA ein Wirtschaftsbetrieb und dann ein Eigenbetrieb der Stadt. Nach Unternehmensberatungen (McKinsey) Ende der 1990er Jahre wurde daraus der Bremer Baubetrieb (BBB). Die Eigenbetriebe TechnikManagement Bremen (GTM) gingen zusammen mit Facility Management Bremen GmbH (FMB) und Gesellschaft für Bremer Immobilien mbH (GBI) (früher Liegenschaftsamt Bremen) 2009 in den neu geschaffenes Eigenbetrieb Immobilien Bremen AöR (IB) auf; eine Anstalt des öffentlichen Rechts und zentraler Dienstleister für Bremen.[8] Leiter
Literatur
Einzelnachweise
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