Das Gemeindegebiet ist durch einen nach Osten hervorragenden „Sporn“ des Berliner Bezirks Marzahn-Hellersdorf zweigeteilt: im Norden der Ortsteil Hönow, im Süden die Ortsteile Dahlwitz-Hoppegarten und Münchehofe. Die Gemeinde grenzt im Nordwesten und Norden an die amtsfreie Gemeinde Ahrensfelde, im Osten an die amtsfreie Stadt Altlandsberg und an die amtsfreie Gemeinde Neuenhagen bei Berlin, im Südosten an Schöneiche bei Berlin, im Süden an den Berliner Bezirk Treptow-Köpenick und im Westen an den Bezirk Marzahn-Hellersdorf (Berlin).
Gemeindegliederung
Die Gemeinde gliedert sich laut Hauptsatzung[2] in die drei Ortsteile
und die Wohnplätze Heidemühle, Hönow Dorf, Hönow Nord, Hönow Süd, Mönchsheim, Neubirkenstein und Ravenstein.[3]
Geschichte
Der Name Hoppegarten leitet sich vom Wort Hopfen her.
Die Geschichte der Gemeinde Hoppegarten ist bis 2003 die Geschichte von ursprünglich vier, später drei ehemals selbstständigen Gemeinden und weiteren kleineren Siedlungen (heute Gemeindeteile und Wohnplätze) (siehe: entsprechende Ortsartikel).
Zur Verwaltung der vielen, z. T. sehr kleinen Gemeinden wurde 1992 in Brandenburg die Ämterverwaltung eingeführt. Am 11. September 1992 erteilte der Minister des Innern des Landes Brandenburg seine Zustimmung zur Bildung des Amtes Hoppegarten.[4] Als Zeitpunkt des Zustandekommens des Amtes wurde der 15. September 1992 festgelegt. Das Amt hatte seinen Sitz in der Gemeinde Dahlwitz-Hoppegarten und bestand zunächst aus drei Gemeinden im damaligen Kreis Strausberg:
Hönow
Dahlwitz-Hoppegarten
Münchehofe
Zum 26. Oktober 2003 wurden die drei amtsangehörigen Gemeinden per Gesetz zur neuen Gemeinde Hoppegarten zusammengeschlossen. Das Amt Hoppegarten wurde aufgelöst und die Gemeinde Hoppegarten amtsfrei.[5] Die ehemaligen Gemeinden Dahlwitz-Hoppegarten und Hönow klagten erfolglos gegen den „Zusammenschluss von oben“ vor dem Landesverfassungsgericht; die Klagen wurden zurückgewiesen.[6][7]
Am 22. März 2018 beschloss die Gemeindevertretung den Namenszusatz „Rennbahngemeinde“.[8]
Bevölkerung
Jahr
Hönow
Dahlwitz- Hoppegarten
Münchehofe
Jahr
Hoppegarten
1875
0.607
0.465
240
2003
13.958
1910
1.593
0.546
224
2005
14.715
1939
3.799
2.618
346
2010
16.802
1946
3.544
2.351
309
2015
17.636
1950
4.061
2.426
350
2020
18.202
1971
4.286
2.487
287
2021
18.322
1990
3.844
2.203
236
2022
18.469
1995
4.554
2.565
260
2023
18.556
2000
5.741
6.122
358
2002
6.091
6.990
401
Gebietsstand des jeweiligen Jahres, Einwohnerzahl: Stand 31. Dezember[9][10][11], ab 2011 auf Basis des Zensus 2011
Die Gemeindevertretung von Hoppegarten besteht aus 27 Gemeindevertretern und dem hauptamtlichen Bürgermeister. Die Kommunalwahl am 9. Juni 2024 führte bei einer Wahlbeteiligung von 69,8 % zu folgendem Ergebnis:[12]
Siebert wurde in der Bürgermeisterstichwahl am 15. September 2019 mit 67,5 % der gültigen Stimmen für eine Amtszeit von acht Jahren[18] gewählt.[19]
Wappen
Blasonierung: „Halb gespalten und im Dornenschnitt geteilt von Grün, Silber und Blau; Feld 1: ein nach oben geöffnetes silbernes Hufeisen, Feld 2: eine grüne Hopfendolde mit Stiel und Blatt, Feld 3: eine schräglinke silberne Schildkröte.“[20]
Das Wappen wurde am 3. Juli 2006 durch das Ministerium des Innern genehmigt.
Flagge
„Die Flagge ist Grün – Weiß – Grün (1:4:1) gestreift und mittig mit dem Gemeindewappen belegt.“
Dienstsiegel
Das Dienstsiegel zeigt das Wappen der Gemeinde mit der Umschrift GEMEINDE HOPPEGARTEN • LANDKREIS MÄRKISCH-ODERLAND.
Am Bahnhof Hoppegarten (Mark) befindet sich das Ende des 19. Jahrhunderts erbaute Gebäude vom ehemaligen Kaiserbahnhof, welches umfassend saniert wurde und unter Denkmalschutz steht. Heute beherbergt das repräsentative Gebäude die Touristeninformation des Vereins „Märkische S5-Region“.
In Hoppegarten befinden sich zahlreiche Villen, welche oft mit Stallanlagen verbunden sind. Sie wurden im Zuge der Entwicklung des Pferdesports in der Linden- und Goetheallee erbaut. Die Bauzeit der oft mehrstöckigen Villen und Wohnhäuser begann in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Die Bauten sind für die Entwicklung zu einem Zentrum des Rennsports und der damit in Verbindung stehenden Belange der Pferdezucht charakteristisch.
Auf dem Friedhof Hoppegarten wurden namhafte Trainer, Jockeys, Futtermeister, Tierärzte und Stallburschen vieler Nationen, die die im Rennsport beschäftigt waren, bestattet. Man findet dabei auch viele Grabmale die in Englisch beschriftet sind. Einige der historischen Grabstätten, gelten heute als wichtiges Zeugnis der Rennbahngeschichte von Hoppegarten sowie dem Pferdesport.
Hoppegarten liegt an der Bundesstraße 1 / 5 zwischen der Berliner Stadtgrenze (Ortsteil Mahlsdorf) und Müncheberg. Die Landesstraße L 339 zwischen Ahrensfelde und der Berliner Stadtgrenze (Ortsteil Friedrichshagen) durchquert das Gemeindegebiet in Nord-Süd-Richtung.
Über die U-Bahn-Linie U5 ist der Ortsteil Hönow an das Berliner U-Bahn-Netz angeschlossen. Zudem ist Hoppegarten durch einige Buslinien an das Umland angebunden.
Behörden
In Hoppegarten hat das Bundesarchiv seit 1997 ein Zwischenarchiv für die obersten Bundesbehörden in Berlin. In einem Spezialmagazin sind auch Teile des Bundesfilmarchivs mit rund 70.000 Rollen Zellulosenitratfilme gelagert. Der Magazinneubau kann 65.000 laufende Meter Akten aufnehmen.
Der Ortsteil Dahlwitz-Hoppegarten wurde durch die 1868 eröffnete Galopprennbahn Hoppegarten berühmt. Sie entwickelte sich bis zum Ersten Weltkrieg zur wichtigsten deutschen Rennbahn. Jetzt finden pro Jahr unter internationaler Beteiligung bis zu elf Renntage statt.
Magda-Lena Eppinger: Hoppegarten. Die Rennbahn – moderne Sport- und Freizeitstätte der ersten Stunde. In: Brandenburgische Denkmalpflege. Neue Folge, Jahrgang 8, Heft I (2022), S. 43–55
David Misselwitz: Hoppegarten.Die Landschaft der Rennbahn – Geschichte, Bedeutung und Ausblick für Rennbahngeläuf und Umfeld. In: Brandenburgische Denkmalpflege. Neue Folge, Jahrgang 8, Heft I (2022), S. 56–68
↑
Bildung der Ämter Friedland/Niederlausitz und Hoppegarten. Bekanntmachung des Ministers des Innern vom 11. September 1992. Amtsblatt für Brandenburg – Gemeinsames Ministerialblatt für das Land Brandenburg, 3. Jahrgang, Nr. 75, 5. Oktober 1992, S. 1869.
↑Amt für Statistik Berlin-Brandenburg (Hrsg.): Statistischer Bericht A I 7, A II 3, A III 3. Bevölkerungsentwicklung und Bevölkerungsstand im Land Brandenburg (jeweilige Ausgaben des Monats Dezember)