Horst Lichter wurde 1962 in der Gemeinde Nettesheim-Butzheim geboren. Er wuchs als ältester Sohn des Bergmanns Anton Lichter und dessen Ehefrau Margret Heikamp im Rheinischen Braunkohlerevier in Gill auf. Als Vierzehnjähriger begann er bei Lutz Winter in Bergheim eine Ausbildung zum Koch.[2]
Im Alter von 19 Jahren heiratete er und geriet durch den Kauf eines Hauses in finanzielle Schwierigkeiten. Er war gezwungen, fünf Tage in der Woche auf einem Schrottplatz zu arbeiten.[3] Lichter war zu dieser Zeit begeisterter Bodybuilder („Ich habe sehr jung sehr böse trainiert“), wie er im Jahr 2020 im Wer Wird Millionär? – Promispecial verriet und wovon auch ein Foto gezeigt wurde.[4][5] Mit 26 Jahren erlitt er einen Schlaganfall, mit 28 folgte der zweite, zusammen mit einem Herzinfarkt. Während des anschließenden Aufenthalts in der Reha-Klinik fasste er den Entschluss, sein Leben grundlegend zu ändern.[3]
Lichter hat drei Kinder aus erster Ehe, von denen das erstgeborene bereits mit 6 Monaten an einem plötzlichen Kindstod starb.[6] Aus einer weiteren Beziehung ging eine Tochter hervor. Er ist in dritter Ehe mit Nada,[7] der ehemaligen Ehefrau seines besten Freundes, verheiratet, nachdem dieser an Krebs verstorben war.[8]
Zu Horst Lichters Hobbys zählen Motorräder und Automobile, besonders Oldtimer und Youngtimer.[9][10]
Lichter als Fernsehkoch und Moderator
Vor seiner Karriere als Fernsehkoch eröffnete Lichter 1990 in einem ehemaligen Tanzsaal in Rommerskirchen-Butzheim eine Gaststätte. Sie wurde 1995 zum Restaurant Oldiethek umgewandelt. Das Objekt war durch die Sammelleidenschaft Lichters geprägt; im Lokal waren Antiquitäten und Trödel ausgestellt.
Mit dem Fernsehen kam Lichter erstmals in Kontakt, als der WDR einen Beitrag über seinen „Laden“, also die spätere Oldiethek, produzierte. Von 2006 bis 2017 war er Moderator und Koch der ZDF-Sendung Lafer! Lichter! Lecker!, die er zusammen mit seinem TV-Partner Johann Lafer bzw. verschiedenen Prominenten und Gästen durchführte. 2008 startete das ZDF zudem die Reihe Die Küchenschlacht, in der er als Moderator und Jurymitglied mitwirkte. 2012 begann im WDR Fernsehen die Sendereihe Lichters Schnitzeljagd. Dort ist Lichter mit einem Motorradgespann auf Schnitzeljagd durch Nordrhein-Westfalen unterwegs und besucht Menschen, mit denen er deren Lieblingsgerichte kocht.[11]
Seit 2013 moderiert Lichter die Fernsehsendung Bares für Rares. 2016 wurde Koch im Ohr mit Lichter als Moderator ausgestrahlt. Darin versuchen zwei Kochlaien, mit Hilfe von zwei prominenten Profiköchen, ein Gericht zu kochen. Die Kandidaten sind mit den in Kabinen befindlichen Köchen nur über einen Knopf im Ohr verbunden.[12]
Lichter erhält für seine Moderation beim ZDF in den Jahren 2023 bis 2025 1,7 Millionen Euro Honorar jährlich.[13][14]
2007 erhielt er zusammen mit Johann Lafer die Saure Gurke, einen Medienpreis für einen besonders frauenfeindlichen Fernsehbeitrag. Diesen Preis erhielt er für die Sendung Lafer! Lichter! Lecker! vom 18. August 2007, in der Lichter anwesende Frauen als „nougatgefüllte Marzipanpralinen auf zwei Beinen“ bezeichnete. Seine Kollegin, die Spitzenköchin Cornelia Poletto, empfand dies als Kompliment, wie sie in der Sendung Kochen bei Kerner vom 28. Dezember 2007 bekannte.
2019 erhielt er eine Romy in der Kategorie Show/Unterhaltung
Parodien
Aufgrund seines charakteristischen Dialekts und seines Aussehens war Horst Lichter wiederholt Gegenstand von Parodien. Der Schauspieler Michael Kessler parodierte ihn regelmäßig zusammen mit Max Giermann als Johann Lafer in der Fernsehserie Switch reloaded. Jürgen Becker parodierte ihn in der Sendung Mitternachtsspitzen mit Susanne Pätzold als Frauke Petry. Der Schriftsteller und Musiker Heinz Strunk widmete ihm mehrere Parodien, u. a. im Song Fernsehkoch (2015), im Podcast Familienaufstellung (2018) als Moderator von Bares für Rares sowie im Hörbuch zu seiner 2019 als Buch veröffentlichten Titanic-Kolumne Heinz Strunks Intimschatulle.
Markus Lanz: Und plötzlich guckst du bis zum lieben Gott. Die zwei Leben des Horst Lichter. Gütersloher Verlags-Haus, Gütersloh 2007, ISBN 978-3-579-06459-8.