IPPF-Charta der sexuellen und reproduktiven RechteDie IPPF-Charta der sexuellen und reproduktiven Rechte formuliert sexualitätsbezogene Rechtsansprüche, die auf den allgemeinen Menschenrechten beruhen. Sie wurde von der Mitgliederversammlung der International Planned Parenthood Federation (IPPF) im November 1995 verabschiedet und dient allen Mitgliedsorganisationen weltweit als verbindlicher ethischer Bezugsrahmen. Die Weltbevölkerungskonferenz in Kairo sowie die Vierte UN-Weltfrauenkonferenz in Peking hatten den Anstoß gegeben, die Prinzipien dieser Konferenzen zu übernehmen.[1] InhaltDie Charta definiert die weltweit geltenden Grundsätze der IPPF. Sie wurde im Rahmen der Strategieplanung der IPPF (Vision 2000) erarbeitet. Ziel ist es lt. Präambel, den IPPF-Mitgliedsverbänden „Sicherheit und Klarheit“ aus IPPF-Sicht über die „Grundrechte von Menschen im Hinblick auf ihr sexuelles und reproduktives Leben“ zu geben.[2] Der erste in der Charta formulierte Grundsatz lautet:
Die Charta postuliert zwölf sexuelle und reproduktive Rechte. Jedes dieser Rechte sei bereits bestehenden, internationalen Menschenrechtsdokumenten entnommen. Zu den zitierten Dokumenten gehören die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte, den Internationalen Pakt über wirtschaftliche, soziale und kulturelle Rechte, die Übereinkommen zur Beseitigung jeder Form von Diskriminierung der Frau (CEDAW), und die UN-Kinderrechtskonvention.[2] Die Charta nennt diese Punkte:
RechtsträgerDie Charta sieht ausschließlich in Personen Rechtsträger: „Nach internationalem Recht sind Personen menschliche Wesen, die geboren wurden; siehe Artikel 1 der Allgemeinen Deklaration der Menschenrechte ‚Alle Menschen werden frei und gleich in Würde und Rechten geboren‘.“ BedeutungKaren Newman und Judith M. Helzner, die an der Erstellung der Charta mitgearbeitet haben, sehen darin ein Paradigma nicht nur für die Rechte der Frauen, sondern für die Menschenrechte insgesamt.[4] Alice M. Miller[5] weist darauf hin, dass die IPPF-Charta insbesondere den Ausdruck sexuelle Rechte nutzt, um dafür zu argumentieren, dass bereits bestehende Rechte bestimmte sexuelle Aktivitäten und Ausdrucksformen schützen würden, wenn denn diese Rechte angewandt würden.[6] WeblinksEinzelnachweise
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