Zwischen 1910 und 1936 schuf Erbar eine Reihe von Schriften. Als sein bekanntester Schriftentwurf gilt die nach ihm benannte „Erbar-Grotesk“ in mehreren Schriftschnitten. Die bereits 1922[1] entworfene Erbar-Grotesk diente dem Typografen Paul Renner als Vorbild[2] für die Futura. Es gab im Gussprogramm verschiedene Buchstabenvarianten u. a. beim gemeinen „a“ die „Antiqua-Form“ oder die konstruierte „Grotesk-Form“.
Kurz nachdem die Frankfurter Schriftgießerei Ludwig & Mayer im Herbst 1926 die ersten drei Schnitte der „Erbar-Grotesk“ herausgebracht hatte, setzte sie Willi Baumeister bei seinen vielfältigen Arbeiten als Typograf und Werbegrafiker im Rahmen der 1927 an verschiedenen Stellen Stuttgarts durchgeführten Werkbundausstellung „Die Wohnung“ (mit der Weißenhofsiedlung im Norden der Stadt) erstmals ein, dies bereits bei der Satzgestaltung der von Ludwig Hilberseimer verfassten Denkschrift der Ausstellung, die im Dezember 1926 gedruckt vorlag und sogleich verbreitet wurde.[3]
Die „Candida“, eine weitere von ihm entwickelte Schriftart, ist inzwischen in verschiedenen Textverarbeitungsprogrammen standardmäßig installiert. Alle Schriftarten von Jakob Erbar wurden von der ehemaligen Frankfurter Schriftgießerei Ludwig & Mayer hergestellt, deren Schriftkollektion 1984 die spanische Firma Neufville Digital übernahm.
Verzeichnis der veröffentlichten Schriften von Jakob Erbar
↑Handbuch der Schriftarten. Eine Zusammenstellung der Schriften der Schriftgießereien deutscher Zunge nach Gattungen geordnet. Seemann Verlag, Leipzig 1926 und Nachtrag 1931/32