Im Alter von 20 Jahren wurde er von seinem Vater in die Regierungsgeschäfte mit einbezogen und zwei Jahre darauf zum Statthalter der Mark ernannt. Hier wurde der wenig ehrgeizige, der Alchemie anhängende Johann zu einer Enttäuschung für seinen Vater, der mit dessen Einverständnis 1437 die Erbfolge neu ordnete und das bis 1403 von Friedrich und Johann gemeinsam regierte Gebiet Johann zuteilt.[2] 1440 wurde Friedrich II. der Kurfürst von Brandenburg. Sein Bruder Johann hatte jedoch kein Interesse an den Regierungsgeschäften.
Johann verzichtete damit auf seine Rechte der Erstgeburt und erhielt die fränkischen Besitzungen der Hohenzollern. Seine Residenz wurde die Plassenburg in Kulmbach. 1457 entsagte er der Regierung. Da er keine überlebenden männlichen Nachkommen hatte, übernahm einer seiner jüngeren Brüder, der Markgraf von AnsbachAlbrecht Achilles, mit dem er 1435 eine Jerusalemfahrt unternommen hatte, in Personalunion das Fürstentum Kulmbach.[3]
Johann beendete im Frieden zu Wittstock im Jahr 1442 zuvorderst einen Streit zwischen der Mark Brandenburg und Mecklenburg um Sukzessions- und Lehnsrechte nach dem Aussterben der Linie Werle nach dem Tod Wilhelm von Werle im Jahr 1436. Er sicherte Brandenburg die Uckermark (Lychen etc.), die fortan endgültig bei Brandenburg blieben, und begründete das Recht der Brandenburger auf Eventualsukzession in Mecklenburg für den Fall des Aussterbens des mecklenburgischen Fürstenhauses im thronfolgefähigen Mannesstamm.
Illegitimer Sohn war darüber hinaus Fritz von Brandenburg. Dieser hatte zwei Töchter: Magdalena und Franziska von Brandenburg. Sie waren mit italienischen Grafen vermählt.
R. Seyboth: Markgraf Johann der Alchimist von Brandenburg (1406–1464). Studien zu seiner Persönlichkeit und seiner Politik, in: Jahrbuch für fränkische Landesforschung 51 (1991), S. 39–69.
M. Spindler, A. Kraus: Geschichte Frankens bis zum Ausgang des 18. Jahrhunderts, München 1997. ISBN 3-406-39451-5
Einzelnachweise
↑Philipp Ernst Spieß: Von der Gesellschaft mit dem Rüdenband. In: Ders. (Hrsg.): Archivische Nebenarbeiten und Nachrichten vermischten Inhalts mit Urkunden. Band1. Halle 1783, S.101–103, urn:nbn:de:bvb:12-bsb11022266-7. Marianne Schumm: Die Gesellschaft mit dem Rüdenband. In: Jahrbuch des Historischen Vereins für Mittelfranken. Band89, 1981, ISSN0341-9339, S.50–56.
↑Max Döllner: Entwicklungsgeschichte der Stadt Neustadt an der Aisch bis 1933. Ph. C. W. Schmidt, Neustadt a.d. Aisch 1950; Neuauflage 1978 anlässlich des Jubiläums 150 Jahre Verlag Ph. C. W. Schmidt Neustadt an der Aisch 1828-1978. S. 32.
↑Karl Müssel: Bayreuth in acht Jahrhunderten. Gondrom, Bindlach 1993, ISBN 3-8112-0809-8, S.47.