Johann Christian Brandes erlernte im Alter von 18 Jahren den Schauspielerberuf. Er engagierte sich bei der Schuchschen Gesellschaft, 1765 am Münchner Residenztheater und bei der Seylerschen Truppe. In Dresden sollte er ein kurfürstlich-sächsisches Hoftheater organisieren, ging jedoch 1779 zu Seyler ans Mannheimer Hoftheater und zuletzt nach Hamburg.[1] 1785 bis 1786 leitete er das Theater dieser Stadt; 1788 verließ er die Bühne.
Als Schauspieler blieb Brandes relativ bedeutungslos; er wurde durch seine Schau- und Lustspiele bekannt.
Seine Ehefrau Esther Charlotte Brandes (* 1746 in Preußisch-Litauen; † 13. Mai 1786 in Hamburg), geborene Koch, war eine der bekanntesten Schauspielerinnen ihrer Zeit. Sie glänzte besonders in dem für sie geschriebenen Melodram Ariadne auf Naxos (nach Gerstenberg, mit Musik von Georg Benda). Ihre Tochter Charlotte Wilhelmine Franziska (* 21. Mai 1765 in Breslau; † 13. Juni 1788 in Hamburg) war Gotthold Ephraim Lessings Patenkind und wurde gewöhnlich Minna genannt. Sie war Sängerin und Klavierkomponistin.
Werke
Schau- und Lustspiele
Der Schein betrügt oder, der gute Ehemann, ein deutsches Originallustspiel in 5 Aufzügen. 1767. (Digitalisat)
Joachim E. Hettler: J. C. Brandes - Landstreicher, Komödiant und Schauspieldirektor. Heidenheimer Verlagsanstalt, Heidenheim 1971.
Gunnar Müller-Waldeck: Brandes, Johann Christian (1735–1799). In: Dirk Alvermann, Nils Jörn (Hrsg.): Biographisches Lexikon für Pommern. Band 1 (= Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Pommern. Reihe V, Band 48,1). Böhlau Verlag, Köln / Weimar / Wien 2013, ISBN 978-3-412-20936-0, S. 41–43.
Ute Reich Cezeaux: Die Theaterlustspiele von J. C. Brandes im Übergang von Typenkomödie zu bürgerlichem Rührstück. Ann Arbor (Michigan) 1983.
Einzelnachweise
↑Waldemar Diedrich: Frag mich nach Pommern. 2. Aufl. Gerhard Rautenberg, Leer 1988, ISBN 3-7921-0352-4, S. 28.