Johannes Rohlf ist eines von neun Kindern der Eheleute Else Rohlf geb. Küchler und Herbert Rohlf.
Rohlf erlernte nach seiner Schulzeit ab 1950 den Orgelbau in seiner Geburtsstadt in der Werkstatt Hermann Eule Orgelbau Bautzen. Die Ausbildung schloss er 1953 mit erfolgreicher Gesellenprüfung ab. Während seiner Gesellenjahre arbeitete er bei Josef Glatter-Götz (Rieger Orgelbau) (1959–1960),[1][2]Alfred Führer und Victor Gonzales (ab 1961). Nachdem er 1963 den Meisterkurs an der Fachschule für Musikinstrumentenbau in Ludwigsburg (Oscar-Walcker-Schule) absolviert hatte, machte er sich ein Jahr später mit einer Werkstatt in Ruit auf den Fildern selbstständig. 1986 wurde eine größere Werkstatt in Neubulach-Seitzental bezogen, die 1999 um eine Montagehalle mit Bürotrakt erweitert wurde.[3]
Seine Frau Elisabeth Rohlf (* 1. Januar 1944; † 8. Juni 2024) studierte Schulmusik an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart und war Gymnasiallehrerin in Stuttgart, Münster und Esslingen. Sie gründete das Ensemble für Alte Musik Stuttgart und konzertierte zusammen mit der Schola cantorum Berlin in ganz Deutschland. Zusammen mit ihrem Mann leitete sie den Orgelbau Rohlf in Seitzental.
Werk
Die Opusliste umfasst mehr als 200 Neubauten und Restaurierungen[4] in Deutschland, im europäischen Ausland sowie in Japan. Neben Orgeln für Kirchen schuf Rohlf Übungsinstrumente für Hochschulen und zahlreiche (teils historisierende) Kleininstrumente für den Privatbesitz. Rohlfs Neubauten zeichnen sich durch eine zeitlose Prospektgestaltung mit moderner Gestaltung der Schleierbretter aus. Die Dispositionen und die Konzeptionen orientieren sich am klassischen Orgelbau. Dazu gehört die ausschließliche Verwendung von natürlichen Rohstoffen, die in eigener Herstellung verarbeitet werden, der Bau von Gehäusen in Massivbauweise und mechanischen Trakturen sowie der Einsatz von wohltemperierten Stimmungen.[5]
Einzige Rohlf-Orgel mit elektrischer Registerschaltung, 4 freie Kombinationen, die mit kleinen Tafeln über der oberen Klaviatur, auch zum Anblasen, ausgelöst werden
↑orgelbau-rohlf.de: Werkverzeichnis, abgerufen am 15. November 2019.
↑Fischer: 100 Jahre Bund deutscher Orgelbaumeister. 1991, S. 281.
↑Franz Bösken, Hermann Fischer: Quellen und Forschungen zur Orgelgeschichte des Mittelrheins (= Beiträge zur Mittelrheinischen Musikgeschichte. Band29,2). Band3: Ehemalige Provinz Oberhessen. Teil 2: M–Z. Schott, Mainz 1988, ISBN 3-7957-1331-5, S.675.