Geboren wurde Jorge Calandrelli, als jüngstes von sechs Kindern, am Silvestertag 1939 in Buenos Aires. Sein Vater Matias Calandrelli, ein hervorragender Schachspieler, war Arzt, Präsident des argentinischen Chess Clubs und in seiner Funktion als Arzt Oberstleutnant in der argentinischen Armee. Seine Mutter Nieves Solá Calandrelli, die Tochter des Politikers E. Solá, war Pianistin im klassischen Bereich und Mitglied des Jockey Clubs in Argentinien. Verschiedene Tourneen führten Calandrelli mit seinem Quintett durch Europa, bevor er nach Buenos Aires zurückkehrte, um als Pianist mit seinem Jazz-Trio große Künstler sowohl bei der Organisation als auch bei der Durchführung ihrer Tourneen und Verhandlungen mit Plattenfirmen zu unterstützen. Mit Guillermo Iscla führte er prägende Selbststudien inklusive Klavierspiel durch, Tonsätze mit dem Komponisten Carlos Guastavino, Kompositionen mit dem Komponisten Roberto García Morillo und adaptierte Harmonien mit Jacobo Ficher. Meisterkurse in zeitgenössischer Komposition gab er zusammen mit dem Komponisten Gerardo Gandini.[3]
Barbra Streisand äußerte in einem Interview, dass Calandrelli definitiv zu einer auserwählten Gruppe von Arrangeuren gehöre. Tony Bennett bedankte sich bei Calandrelli für die langjährige Zusammenarbeit und die vielen schönen Arrangements. Johnny Mandel bekundete, einer seiner größten Bewunderer zu sein. Phil Ramone lobte seine Empfindsamkeit und Wärme und meinte, er sei einer der besten. Céline Dion sprach von einem Musiker der Extraklasse.[5]
1985 schrieb Calandrelli das Concerto for Jazz Clarinet and Orchestra, ein Konzert in drei Sätzen (Allegro, Adagio und Presto) für Jazzklarinette und Orchester, das angelehnt ist an die Komponisten Strawinski und Bartók. Für dieses Werk wurde er 1986 mit dem Wavedon All Music Award als Musikkomponist des Jahres ausgezeichnet. Calandrelli war 27 Mal für den Grammy Award nominiert. Außer an den oscarnominierten beiden Filmen war er auch an der Orchestrierung für Shining (1980) und Tron (1982) beteiligt.[6] Zusammen mit seinem Mitarbeiter, dem Komponisten Ettore Stratta, komponierte Calandrelli lateinamerikanische Musik (Bolero, Bossa Nova, Tango). Zu seinen weiteren Arbeiten gehört eine Sammlung von Klavierstücken in Zusammenarbeit mit der Pianistin Sonya Belousova sowie ein Klavierkonzert Diptychon für Klavier und Orchester.
1987: Gewinner des ASCAP Film and Television Music Awards mit Die Farbe Lila
Grammy Awards 1999: „Bestes klassisches Crossover-Album“ (Best Classical Crossover Album) Sieger: Soul Of The Tango – The Music Of Astor Piazzolla von Yo-Yo Ma unter Leitung von Jorge Calandrelli
Grammy Awards 2004: „Bestes klassisches Crossover-Album“ (Best Classical Crossover Album) Sieger: Obrigado Brazil von Yo-Yo Ma unter Leitung von Jorge Calandrelli
Grammy Awards 2008: „Bestes Instrumentalarrangement mit Gesangsbegleitung“ (Best Instrumental Arrangement Accompanying Vocalist(s)): Nominiert: Cry Me A River von Ella Fitzgerald und Jorge Calandrelli (Arrangement: Jorge Calandrelli)
Grammy Awards 2012: „Bestes Instrumentalarrangement mit Gesangsbegleitung“ (Best Instrumental Arrangement Accompanying Vocalist(s)) Sieger: Who Can I Turn To (When Nobody Needs Me) von Tony Bennett & Queen Latifah (Arrangeur: Jorge Calandrelli)
Calandrelli und Gregg Field wurden mit dem Latin Grammy als Produzenten des Jahres für ihre Arbeit an dem Album A Time for Love des kubanischen Trompeters Arturo Sandoval ausgezeichnet.