Tonverschiebung im realen Alltag: Jyut6ping1*3 vom ersten Ton (lexikalische Aussprache) zum dritten Ton (umgangssprachliche Aussprache). Jyut6ping1 ist die lexikalisch korrekte Aussprache, jedoch im Alltag in der Region Hongkong, Macau und Guangzhou fast ausschließlich die umgangssprachlich etablierte Aussprache mit Jyut6ping3 üblich.
The Linguistic Society of Hong Kong Cantonese Romanization Scheme, kurz LSHK Romanization (chinesisch香港語言學學會粵語拼音方案 / 香港语言学学会粤语拼音方案, PinyinXiānggǎng Yǔyánxué Xuéhuì Yuèyǔ Pīnyīn Fāng'àn, Jyutping Hoeng1gong2 Jyu5jin4hok6 Hok6wui2 Jyut6jyu5 Ping1*3jam1 Fong1on3), meist nur Jyutping, seltener Jyutpin (粵拼 / 粤拼) genannt, ist eine Umschrift der kantonesischen Sprache. Sie wurde 1983 von der Linguistic Society of Hong Kong, kurz LSHK, (香港語言學學會)[1] für die Verwendung als offizieller Standard publiziert. Außer in Hongkong wird Jyutping auch in verschiedenen Instituten in Taiwan und Japan eingesetzt. Verschiedene Bildungsinstitute sowie Hochschulen und Universitäten Hongkongs nutzen das Jyutping-System.[2][3][4] Dazu gehören beispielsweise die Chinesische Universität Hongkong[5][6], die Universität Hongkong[7][8], die Polytechnische Universität Hongkong[9], die City University of Hong Kong[10][11] sowie die Education University of Hong Kong.[12] Sie ist neben der Yale-Romanisierung eine der meistverbreiteten Umschriften des Kantonesischen in das lateinische Alphabet.[13] Während das Aussprachesystem der Yale-Romanisierung sich an Englischmuttersprachler richtet, basiert die Umschrift und Aussprache von Jyutping zur Romanisierung auf dem deutschen Alphabet.
Chinesische Schriftzeichen repräsentieren meist eine Silbe als Lautstruktur eines Morphems. Silben setzen sich aus einem Anlaut (聲母)[14] und einem Auslaut (韻母)[15] zusammen. Das Kantonesische ist darüber hinaus wie Hochchinesisch eine Tonsprache. Damit lassen sich die chinesischen Zeichen als Kombination von Anlaut und Auslaut mit Markierung des Tones durch Zahlen in die lateinische Schrift transkribieren.[13]
Drei der neun Töne im Kantonesischen sind so genannte Eintrittstöne, auch jap- / ru-Töne (入聲)[17], die nur in Silben auftreten, die auf -p, -t oder -k enden. Diese drei Eintrittstöne haben in Jyutping keine eigene Tonzahl.[13] Daher wird speziell im Jyutping-Umschriftsystem auch von den „sechs Tönen des Kantonesischen“ gesprochen, während man nach Yuen Ren Chao hier von den „neun Tönen des Kantonesischen“ spricht. Der Verlauf der Töne des Kantonesischen lässt sich wie folgt durch jeweils ein Zahlenpaar (außer den drei Eintrittstönen) charakterisieren:
Robert S. Bauer, Paul K. Benedict: Modern Cantonese Phonology (摩登廣州話語音學). In: Werner Winter (Hrsg.): Trends in Linguistics – Studies and Monographs 102. Walter de Gruyter, Berlin 1997, ISBN 978-3-11-014893-0 (englisch, Volltext in der Google-Buchsuche).
CHEN Siu-pong, TANG Sze-wing: The Routledge Encyclopedia of the Chinese Language. Hrsg.: CHAN Sin-wai. 1. Auflage. Routledge, London & New York 2016, ISBN 978-0-415-53970-8, 3 Cantonese Romanization, S.41, 3.4 LSHK Romanization (englisch, Vorschau in der Google-Buchsuche).
↑Linguistic Society of Hong Kong, kurz LSHK, (chinesisch香港語言學學會 / 香港语言学学会, PinyinXiānggǎng Yǔyánxué Xuéhuì, Jyutping Hoeng1gong2 Jyu5jin4hok6 Hok6wui2)
↑Cantonese Make Easy – 輕輕鬆鬆學粵語. (PDF; 148 kB) In: www.ilc.cuhk.edu.hk. The Independent Learning Centre, CUHK (香港中文大學 自學中心), 22. April 2010, abgerufen am 8. Juni 2019 (chinesisch, kantonesisch).
↑ abcCHEN Siu-Pong, TANG Sze-Wing: The Routledge Encyclopedia of the Chinese Language. Hrsg.: CHAN Sin-Wai. 1. Auflage. Routledge, London & New York 2016, ISBN 978-0-415-53970-8, 3 Cantonese Romanization, S.41, 3.4 LSHK Romanization (englisch, Vorschau in der Google-Buchsuche).
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Der Anlaut (聲母 / 声母, shēngmǔ, Jyutping sing1mou5)