Kabelsketal
Kabelsketal ist eine Einheitsgemeinde im Saalekreis in Sachsen-Anhalt. Sie entstand am 1. Januar 2004, zum damaligen Zeitpunkt noch als Teil der Verwaltungsgemeinschaft Kabelske-Tal, im Rahmen der Gemeindegebietsreform in Sachsen-Anhalt 2004/2005, aus dem freiwilligen Zusammenschluss der Gemeinden Dieskau, Dölbau, Gröbers und Großkugel.[2] GeographieLageKabelsketal liegt etwa 13 Kilometer südöstlich von Halle am östlichen Rand des Saalekreises und an der Landesgrenze Sachsen-Anhalt/Sachsen. Im Norden grenzt die Gemeinde an Landsberg im Saalekreis, im Westen an die Stadt Halle und im Süden an die Gemeinde Schkopau. Das Gemeindegebiet wird vom Bach Kabelske, der zum Einzugsgebiet der Weißen Elster gehört, durchflossen, was namensgebend für die Gemeinde war. GemeindegliederungDas Gemeindegebiet umfasst folgende Ortschaften:
Der Sitz der Gemeindeverwaltung befindet sich in der Ortschaft Gröbers. PolitikGemeinderatswahl 2024 in Kabelsketal,[3] Stimmenanteile
Wahlbeteiligung: 63,2 %
% 40 30 20 10 0 15,6 % 25,5 % 10,0 % 34,5 % 7,9 % 3,0 % 2,5 % 1,1 %
Gewinne und Verluste
GemeinderatDer Gemeinderat der Einheitsgemeinde Kabelsketal hat, neben dem Bürgermeister, 20 Mitglieder. Im Gemeinderat sind seit der letzten Kommunalwahl am 9. Juni 2024 folgende Parteien, Wählergruppen und Einzelbewerber, sortiert nach Stimmenanzahl, vertreten: AfD, CDU, Unabhängige Wähler Kabelsketal, Pro Kabelsketal, Die Linke, SPD sowie ein parteiloser Einzelbewerber. Die FDP und Bündnis 90/Die Grünen sind seit 2024 nicht mehr im Gemeinderat vertreten. Das Ergebnis der Wahl ist in den Diagrammen (Stimmenanteil und Sitzverteilung) dargestellt. BürgermeisterDer Bürgermeister der Gemeinde war von 2004 bis 2018 Kurt Hambacher. Er wurde am 12. September 2004 erstmals in dieses Amt gewählt und im März 2011 mit 63,2 % der Stimmen wiedergewählt.[4] Am 29. April 2018 wurde der parteilose Steffen Kunnig in einer Stichwahl gegen den vormaligen Ortsbürgermeister von Dölbau Rajko Semm mit 71,33 % der Stimmen zum neuen Bürgermeister der Gemeinde Kabelsketal gewählt. Die Wahlbeteiligung lag unter 25 %.[5] Wappen und FlaggeBlasonierung: „In Grün über Gold talförmig erniedrigt geteilt, oben aus der Talmulde wachsend ein beidseits von je zwei pfahlweise gestellten, facettierten silbernen Würfeln mit dornspitz ausgezogenen Ecken begleiteter, dreiblättriger, bewurzelter goldener Eichenspross, unten ein blauer Wellenbalken.“ Die Farben der Gemeinde, abgeleitet von den Schildfarben, sind Gold und Grün. Die Gemeinde Kabelsketal führt eine gelb-grün (1:1) gestreifte (Längsform, Streifen senkrecht verlaufend) und mittig mit dem Gemeindewappen belegte Flagge.[6] Wirtschaft und InfrastrukturUnternehmenIn der Gemeinde befinden sich mehrere Gewerbeparks. Vor allem wegen des nahe gelegenen Flughafens Leipzig/Halle sind zahlreiche Unternehmen der Logistikbranche, wie beispielsweise General Logistics Systems und Kraftverkehr Nagel, in Kabelsketal angesiedelt. Des Weiteren haben sich in der Gemeinde regionale Unternehmen niedergelassen. Zudem befinden sich hier die Hauptproduktionsstätte des Modul- und Systemgebäudeherstellers der Kleusberg-Gruppe, ein Kundenservicecenter der Vodafone Deutschland GmbH mit etwa 600 Mitarbeitern und den neuen Produktionsstandort der Firma Enka Tecnica, ein Tochterunternehmen der Reifenhäuser-Gruppe. Direkt an der A 14 in Gröbers befinden sich zwei Gebäude der EnviaM-Gruppe mit der Hauptverwaltung der Mitteldeutschen Gasversorgung GmbH (MITGAS) mit mehr als 400 Mitarbeitern sowie der Mitteldeutschen Netzgesellschaft Strom mbH MITNETZ STROM[7] und der Mitteldeutschen Netzgesellschaft Gas mbH. VerkehrIn Kabelsketal kreuzen sich die Neubaustrecke Erfurt–Leipzig/Halle und die Bahnstrecke Magdeburg–Leipzig. An dieser liegt die Station Großkugel, über die mit der S 3 die Gemeinde an die S-Bahn Mitteldeutschland angebunden ist. In der Nähe liegt ebenfalls der Bahnhof Flughafen Leipzig/Halle, der von der S5 sowie der S5X und Fernverkehrszügen bedient wird. Die Gemeinde liegt unmittelbar an der B 6, die durch den Ortsteil Gröbers führt, sowie an der A 9 mit der Anschlussstelle 16 Großkugel und der A 14 mit der Anschlussstelle 19 Gröbers. Wenig östlich kreuzen sich diese Autobahnen im Schkeuditzer Kreuz. Der Flughafen Leipzig/Halle befindet sich etwa vier Kilometer östlich der Gemeinde. Öffentliche Sicherheit und BrandschutzPolizeiIn Kabelsketal befindet sich auf dem Gelände der Freiwilligen Feuerwehr Dieskau-Zwintschöna eine Polizeiwache, die im Rahmen der Polizeistrukturfortentwicklung in Kabelsketal seit Oktober 2014 mit zwei Regionalbereichsbeamten (RBB) besetzt ist. Zu den Aufgaben der Regionalbereichsbeamten gehört die Präventionsarbeit, Verkehrserziehung an den Schulen sowie die Problemlösung durch reguläre Polizeiarbeit. Darüber hinaus stehen sie in regelmäßigem Kontakt zu verschiedenen Vereinen und Organisationen und unterstützen diese. Die RBB halten in den vier Ortschaften regelmäßige Bürgersprechstunden ab. Ergänzend zu den RBB sind rund um die Uhr Polizeibeamte des Polizeirevier Saalekreis im Dienst, die auf Notrufe reagieren und polizeiliche Maßnahmen bei Verkehrsunfällen und Straftaten durchführen.[8] FeuerwehrDer Brandschutz in der Gemeinde Kabelsketal wird durch die sechs Freiwilligen Feuerwehren (FF) der Gemeindefeuerwehr Kabelsketal sichergestellt:
Insgesamt haben die Feuerwehren in Kabelsketal etwa 120 Einsatzkräfte in den aktiven Einsatzabteilungen. Den Freiwilligen Feuerwehren sind jeweils eine Jugendfeuerwehr und eine Kinderfeuerwehr sowie eine Alters- und Ehrenabteilung angegliedert. GeschichteDie Dörfer im heutigen Kabelsketal mussten sich im 18. und 19. Jahrhundert gemäß des königlich-preußischen Reglements für das platte Land des Herzogtums Magdeburg vom 18. Januar 1772 mit anderen Saalkeisdörfern zu einer Spritzen-Assoziation zusammenschließen. So gehörten Zwintschöna mit Reideburg, Schönnewitz, Krondorf, Büschdorf, Diemitz und Kanena zur Assoziation VI. Kleinkugel, Benndorf, Bennewitz, Osmünde, Gottenz, Schwoitsch, Großkugel und Gröbers gehörten zur Assoziation VII. Dieskau mit Pritschöna, Wesenitz, Lochau, Döllnitz, Osendorf und Bruckdorf gehörten zur Assoziation VIII.[9] Die Anschaffung einer ersten Feuerspritze und die Errichtung eines Spritzenhauses ist beispielsweise für die damalige Gemeinde Osmünde im Jahr 1801 belegt. Im Jahr 1809 sind dort zudem erste organisierte Feuermänner schriftlich nachgewiesen:
Im Jahr 1829 wurde eine erste Feuerspritze für Großkugel und 1862 für Beuditz angeschafft. Nach Auflösung der Spritzen-Assoziationen bildeten die Gemeinden Bruckdorf und Kanena bis 1878 mit Kleinkugel und Zwintschöna einen Spritzenverband, der aufgrund der Anschaffung eigener Feuerspritzen 1878 aufgelöst wurde. Seit mindestens 1904 existierten verschiedene Pflichtfeuerwehren in den damaligen Gemeinden. Ab 1907 und bis 1936 wurden die Freiwilligen Feuerwehren der heutigen in Kabelsketal liegenden Dörfer gegründet. Daneben existierte ebenfalls eine Grubenwehr der Chemischen Fabrik Buckau in Gröbers.[11] Kultur und SehenswürdigkeitenDie Baudenkmale der einzelnen Ortsteile sind in der Liste der Kulturdenkmale in Kabelsketal eingetragen, die Bodendenkmale in der Liste der Bodendenkmale in Kabelsketal.
PersönlichkeitenSöhne und Töchter der Gemeinde
Weitere Persönlichkeiten
WeblinksCommons: Kabelsketal – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
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