Kani-VerfahrenDas Kani-Verfahren von Gaspar Kani (* 16. Oktober 1910 in Franztal bei Semlin (heute Stadt Belgrad) in Serbien; † 29. September 1968 in Lake Simcoe, Ontario, Kanada) ist ein iteratives Momentenausgleichsverfahren der Baustatik für die Berechnung von mehrstöckigen Rahmen mit überwiegender Beanspruchung durch Biegemomente. Es ist ein Handrechenverfahren für hochgradig statisch unbestimmte Systeme zur Bestimmung der zugehörigen Lager- und Schnittreaktionen. Die Grundlage der iterativen Berechnung nach Kani ist das Gauß-Seidel’sche Iterationsverfahren. Der Momentenausgleich wird iterativ an den Knoten des Stabtragwerkes ausgeführt. Üblicherweise werden die Momente in einer Systemskizze an den Knoten eingetragen. Es ähnelt dem Cross-Verfahren von Hardy Cross von 1930. Das Kani-Verfahren berücksichtigt in besonders einfacher Form die Verschieblichkeiten des Stabwerkes. Beide Verfahren sind heute nur noch in Lehrbüchern zu finden; für die praktische Berechnung werden heute Computerprogramme verwendet. Die Vorteile des Verfahrens liegen in der Tatsache begründet, dass trotz der Komplexität der Rechnung nur die vier Grundrechenarten benötigt werden. Weiterhin beeinflusst ein einzelner Rechenfehler nur die Dauer der Iteration, nicht aber das Ergebnis der Berechnung. Vouten können sehr einfach in der Rechnung berücksichtigt werden. Der Rechnungsgang besteht im Wesentlichen aus folgenden Schritten:
Gaspar Kani veröffentlichte sein Verfahren 1949. Er berechnete damit die erste deutsche Spannbetonbrücke, die bei Heilbronn für die Eisenbahn erbaut wurde. Literatur
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