Basisdaten (Stand 1994)
p1
Bestandszeitraum:
1990–1994
Bundesland :
Sachsen
Regierungsbezirk :
Dresden
Verwaltungssitz:
Sebnitz
Fläche :
365,97 km2
Einwohner:
48.212 (31. Dez. 1994)
Bevölkerungsdichte :
132 Einwohner je km2
Kfz-Kennzeichen :
SEB
Kreisschlüssel :
14 0 50
Kreisgliederung:
10 Gemeinden
Landrat :
Reinhard Schulze (CDU )
Lage des Landkreises Sebnitz in Sachsen
Karte
Der Kreis Sebnitz war von 1952 bis 1990 eine Verwaltungseinheit im Bezirk Dresden der Deutschen Demokratischen Republik . Von 1990 bis 1994 war er unter dem Namen Landkreis Sebnitz eine Verwaltungseinheit des Freistaates Sachsen . Sein Gebiet liegt heute im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge . Der Sitz der Kreisverwaltung befand sich in Sebnitz .
Geographie
Lage
Der Kreis Sebnitz lag südöstlich der Bezirkshauptstadt Dresden am Nordrand des Elbsandsteingebirges .
Nachbarkreise
Der Kreis Sebnitz grenzte im Uhrzeigersinn im Süden beginnend an die Kreise Pirna , Dresden-Land und Bischofswerda . Im Osten grenzte er an Tschechien .
Naturraum
Im Süden erfasste der Landkreis die nördlichen Ausläufer der Sächsischen Schweiz (s. Kreis Pirna ). Das Kirnitzschtal und das Polenztal gehör(t)en zu den reizvollsten Tälern, die diese bizarre Felslandschaft gliedern. Im Nordwesten schließt sich die flachwellige um 300 m hohe Landschaft der Lausitzer Platte an. Sie geht im Osten in das Westlausitzer Hügelland über, das Vorland des im Osten folgenden Lausitzer Berglandes . Die langgestreckten bewaldeten Bergrücken erreichen im Norden an der Grenze zum Landkreis Bischofswerda mit dem Valtenberg eine Höhe von 587 m.[ 1]
Geschichte
Der Kreis Sebnitz entstand im Zuge der Kreisreformen in der DDR am 25. Juli 1952 aus dem nordöstlichen Teil (39 von 118 Gemeinden) des alten Landkreises Pirna . Er wurde dem neugebildeten Bezirk Dresden zugeordnet. Kreissitz wurde die Stadt Sebnitz .[ 2]
Die folgenden 39 Gemeinden bildeten den neuen Kreis Sebnitz :
Altendorf , Berthelsdorf , Cunnersdorf b. Hohnstein , Dittersbach , Dobra , Dürrröhrsdorf , Ehrenberg , Elbersdorf , Goßdorf , Heeselicht , Helmsdorf b. Pirna , Hinterhermsdorf , Hohburkersdorf , Hohnstein , Krumhermsdorf , Langburkersdorf , Langenwolmsdorf , Lichtenhain , Lohmen , Lohsdorf , Mittelndorf , Neudörfel , Neustadt in Sachsen , Ottendorf b. Sebnitz , Polenz , Porschendorf , Rathewalde , Rennersdorf , Rückersdorf , Rugiswalde , Saupsdorf , Sebnitz , Stolpen , Stürza , Ulbersdorf , Uttewalde , Waitzdorf , Wilschdorf und Zeschnig .
Gebietsänderungen im Kreis (DDR)
Datum
TGS (1968)
Gemeinde
Änderung
TGS (1968)
aufnehmende Gemeinde
04.12.1952
Daube , Kreis Pirna
Umgliederung
Daube
Doberzeit , Kreis Pirna
Umgliederung
121504
Doberzeit
20.07.1957
Daube
Eingliederung in
121504
Doberzeit
01.08.1961
Uttewalde
Eingliederung in
121518
Lohmen
01.01.1963
Neudörfel
Zusammenschluss zu
121526
Rennersdorf-Neudörfel
Rennersdorf
01.07.1965
Dittersbach
Zusammenschluss zu
121506
Dürrröhrsdorf-Dittersbach
Dürrröhrsdorf
Hohburkersdorf
Zusammenschluss zu
121536
Zeschnig-Hohburkersdorf
Zeschnig
01.04.1968
amtliche Einführung des TGS
01.01.1969
121504
Doberzeit
Eingliederung in
121518
Lohmen
121508
Elbersdorf
Eingliederung in
121524
Porschendorf
01.04.1972
121536
Zeschnig-Hohburkersdorf
Eingliederung in
121525
Rathewalde
01.04.1973
121528
Rugiswalde
Eingliederung in
121515
Langburkersdorf
14.06.1973
121534
Waitzdorf
Eingliederung in
121513
Hohnstein
01.01.1974
121514
Krumhermsdorf
Eingliederung in
121521
Neustadt i. Sa.
01.04.1974
121501
Altendorf
Eingliederung in
121517
Lichtenhain
121520
Mittelndorf
121503
Cunnersdorf b. Hohnstein
Eingliederung in
121507
Ehrenberg
121505
Dobra
Eingliederung in
121532
Stürza
Am 17. Mai 1990 wurde der Kreis Sebnitz in Landkreis Sebnitz umbenannt.[ 3]
Bevölkerungsdaten
Bevölkerungsübersicht aller 26 Gemeinden des Kreises, die in das wiedergegründete Land Sachsen kamen.[ 4]
Eintritt 1990
TGS
AGS
Gemeinde
Einwohner
Fläche (ha)
heutige Gemeinde
Landkreis
3.10.1990
31.12.1990
121502
14050020
Berthelsdorf
1.904
1.888
3.193
Neustadt in Sachsen
Sächsische Schweiz-Osterzgebirge
121506
14050060
Dürrröhrsdorf-Dittersbach
2.232
2.243
1.172
Dürrröhrsdorf-Dittersbach
Sächsische Schweiz-Osterzgebirge
121507
14050070
Ehrenberg
1.076
1.071
2.101
Hohnstein
Sächsische Schweiz-Osterzgebirge
121509
14050090
Goßdorf
451
417
327
Hohnstein
Sächsische Schweiz-Osterzgebirge
121510
14050100
Heeselicht
420
417
363
Stolpen
Sächsische Schweiz-Osterzgebirge
121511
14050110
Helmsdorf b. Pirna
925
916
861
Stolpen
Sächsische Schweiz-Osterzgebirge
121512
14050120
Hinterhermsdorf
846
843
1.919
Sebnitz
Sächsische Schweiz-Osterzgebirge
121513
14050130
Hohnstein , Stadt
1.061
1.062
1.768
Hohnstein
Sächsische Schweiz-Osterzgebirge
121515
14050150
Langburkersdorf
2.797
2.578
2.011
Neustadt in Sachsen
Sächsische Schweiz-Osterzgebirge
121516
14050160
Langenwolmsdorf
1.302
1.290
1.991
Stolpen
Sächsische Schweiz-Osterzgebirge
121517
14050170
Lichtenhain
1.248
1.246
1.882
Sebnitz
Sächsische Schweiz-Osterzgebirge
121518
14050180
Lohmen
3.291
3.303
2.570
Lohmen
Sächsische Schweiz-Osterzgebirge
121519
14050190
Lohsdorf
298
294
502
Hohnstein
Sächsische Schweiz-Osterzgebirge
121521
14050210
Neustadt i. Sa. , Stadt
11.709
11.572
1.025
Neustadt in Sachsen
Sächsische Schweiz-Osterzgebirge
121522
14050220
Ottendorf
466
469
1.688
Sebnitz
Sächsische Schweiz-Osterzgebirge
121523
14050230
Polenz
1.516
1.517
1.388
Neustadt in Sachsen
Sächsische Schweiz-Osterzgebirge
121524
14050240
Porschendorf
681
618
601
Dürrröhrsdorf-Dittersbach
Sächsische Schweiz-Osterzgebirge
121525
14050250
Rathewalde
731
732
918
Hohnstein
Sächsische Schweiz-Osterzgebirge
121526
14050260
Rennersdorf-Neudörfel
592
584
736
Stolpen
Sächsische Schweiz-Osterzgebirge
121527
14050270
Rückersdorf
428
427
707
Neustadt in Sachsen
Sächsische Schweiz-Osterzgebirge
121529
14050290
Saupsdorf
635
628
843
Sebnitz
Sächsische Schweiz-Osterzgebirge
121530
14050300
Sebnitz , Stadt
10.859
10.768
2.471
Sebnitz
Sächsische Schweiz-Osterzgebirge
121531
14050310
Stolpen , Stadt
2.025
1.997
1.060
Stolpen
Sächsische Schweiz-Osterzgebirge
121532
14050320
Stürza
763
766
1.208
Dürrröhrsdorf-Dittersbach
Sächsische Schweiz-Osterzgebirge
121533
14050330
Ulbersdorf
622
609
847
Hohnstein
Sächsische Schweiz-Osterzgebirge
121535
14050350
Wilschdorf
709
707
966
Dürrröhrsdorf-Dittersbach
Sächsische Schweiz-Osterzgebirge
1215 00
14050000
Landkreis Sebnitz
49.587
48.962
35.116
––––––
––––––
Gebietsveränderungen im Landkreis
Datum
AGS
Gemeinde
Änderung
AGS
aufnehmende Gemeinde
01.01.1994
14050320
Stürza
Eingliederung in
14050060
Dürrröhrsdorf-Dittersbach
14044750
Wünschendorf, (Landkreis Pirna)
14050070
Ehrenberg
Eingliederung in
14050130
Hohnstein, Stadt
14050090
Goßdorf
14050190
Lohsdorf
14050250
Rathewalde
14050330
Ulbersdorf
14050230
Polenz
Eingliederung in
14050210
Neustadt i. Sa., Stadt
14050100
Heeselicht
Zusammenschluss zu
14050310
Stolpen, Stadt
14050110
Helmsdorf
14050160
Langenwolmsdorf
14015150
Lauterbach (Landkreis Bischofswerda)
14050260
Rennersdorf-Neudörfel
14050310
Stolpen, Stadt
14050150
Langburkersdorf
Neubildung von
14050410
Hohwald
14050270
Rückersdorf
01.03.1994
14050240
Porschendorf
Eingliederung in
14050060
Dürrröhrsdorf-Dittersbach
14050170
Lichtenhain
Neubildung von
14050420
Kirnitzschtal
14050220
Ottendorf
14050290
Saupsdorf
Auflösung
Der Landkreis Sebnitz existierte bis zur ersten sächsischen Landkreisreform 1994 . Mit Wirkung vom 1. August 1994 fusionierten die Landkreise Pirna und Sebnitz vollständig zum neugebildeten Landkreis Sächsische Schweiz .[ 2]
AGS
Gemeinde
Einwohner
Fläche (ha)
Einwohner
Fläche (km²)
AGS (neu)
Landkreis
31.12.1993
31.12.1994
14050060
Dürrröhrsdorf-Dittersbach
2.226
1.163,19
4.315
33,84
14087110
Sächsische Schweiz
14050120
Hinterhermsdorf
791
1.918,98
799
19,19
14087150
Sächsische Schweiz
14050130
Hohnstein , Stadt (01.01.94)
4.061
6.461,34
4.040
64,61
14087160
Sächsische Schweiz
14050180
Lohmen
3.205
2.569,34
3.184
25,69
14087240
Sächsische Schweiz
14050210
Neustadt i. Sa. , Stadt (01.01.94)
12.302
2.411,90
12.059
24,12
14087270
Sächsische Schweiz
14050300
Sebnitz , Stadt
10.282
2.472,42
10.114
24,72
14087370
Sächsische Schweiz
14050310
Stolpen , Stadt (01.01.94)
5.678
6.087,27
5.808
60,87
14087390
Sächsische Schweiz
14050350
Wilschdorf
670
965,59
672
9,66
14087410
Sächsische Schweiz
14050410
Hohwald (01.01.94)
4.805
5.910,32
4.974
59,10
14087170
Sächsische Schweiz
14050420
Kirnitzschtal (01.03.94)
2.257
4.417,20
2.247
44,17
14087180
Sächsische Schweiz
14050
Landkreis Sebnitz (31.07.94)
(47.019)
(35.098,01)
48.212
365,97
Wirtschaft und Verkehr
Der Landkreis Sebnitz lag abseits der größeren Straßen- und Schienenwege. Die ehemals intensive Leinenhausweberei erlosch mit dem Aufkommen der maschinellen Fertigung im 19. Jh. Sie wurde durch die Herstellung künstlicher Blumen abgelöst. Der VEB Kunstblume Sebnitz war der größte und bekannteste Hersteller. Die Industrie der Stadt Sebnitz produzierte Messer, Feinmechanik, Kunststoff- und Holzerzeugnisse, Kartonagen, Textilien und – wie auch in Neustadt – Landmaschinen. Von großer wirtschaftlicher Bedeutung war der Tourismus im Süden des Kreisgebietes.[ 1]
Kfz-Kennzeichen
Den Kraftfahrzeugen (mit Ausnahme der Motorräder) und Anhängern wurden von etwa 1974 bis Ende 1990 dreibuchstabige Unterscheidungszeichen, die mit dem Buchstabenpaar RX begannen, zugewiesen.[ 5] Die letzte für Motorräder genutzte Kennzeichenserie war YU 60-01 bis YU 99-99 .[ 6]
Anfang 1991 erhielt der Landkreis das Unterscheidungszeichen SEB . Es wurde bis zum 31. Juli 1994 ausgegeben. Seit dem 12. November 2012 ist es im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge erhältlich.
Einzelnachweise
↑ a b versch. (Hrsg.): Diercke Lexikon Deutschland - Deutsche Demokratische Republik und Berlin (Ost), S. 249 . Georg Westermann Verlag GmbH, Braunschweig 1986, ISBN 3-07-508861-7 .
↑ a b Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern . Metzler-Poeschel, Stuttgart 1995, ISBN 3-8246-0321-7 .
↑ Durch Gesetz über die Selbstverwaltung der Gemeinden und Landkreise in der DDR (Kommunalverfassung) vom 17. Mai 1990 , im Gesetzblatt der DDR 1990, Band I, S. 255, Online (PDF) .
↑ Regionalregister Sachsen
↑ Andreas Herzfeld: Die Geschichte der deutschen Kennzeichen . 4. Auflage. Deutsche Gesellschaft für Flaggenkunde e. V., Berlin 2010, ISBN 978-3-935131-11-7 , S. 302 .
↑ Andreas Herzfeld: Die Geschichte der deutschen Kennzeichen . 4. Auflage. Deutsche Gesellschaft für Flaggenkunde e. V., Berlin 2010, ISBN 978-3-935131-11-7 , S. 502 .