Kreuzweg (Bad Camberg)Die Sieben Fußfälle sind ein um das Jahr 1700 angelegter Kreuzweg zwischen dem Friedhof von Bad Camberg und der Kreuzkapelle. Da die Originaltafeln stark verwittert sind, befinden sie sich in der Krypta der Kreuzkapelle▼ . An den sieben Bildstöcken sind Kopien und Hinweistafeln angebracht. Die klassizistisch gegliederten Stöcke sind über 3 Meter hoch, aus Bruchstein aufgemauert und mit Sandsteinplatten verkleidet. Der Kreuzweg steht unter Denkmalschutz. GeschichteDie Einrichtung des Kreuzweges geht auf eine Anregung des Trierer Weihbischofs Maximilian Heinrich Burmann (gest. 1685) zurück. Gestiftet wurden die Steine durch den Kurtrierschen Oberamtmann des Amtes Camberg, Wilhelm Lothar Freiherr von Hohenfeld (1651–1710) und seiner Verwandten. Der Amtmann hatte insgesamt 19 Kinder (darunter Franz Carl Friedrich von Hohenfeld) aus zwei Ehen und war auch Kaiserlicher Rat und Reichspfennigmeister.[1] Die Bildhauerarbeiten stammen aus der Werkstatt des Bildhauers Johann Neudecker der Ältere aus Hadamar. Auf den Bildstöcken sind im oberen Bereich jeweils die Szenen aus dem Leidensweg Christi und im unteren Bereich die Wappen der Stifter eingemeisselt. Die heutigen Kopien stammen aus der Restaurierung von 1988 und von Bildhauer Walter Schmitt aus der Werkstätte F. Müller aus Villmar. Station 1▼ Die 1. Station („Ölberg“) wurde von Sophia Clara Charlotte Freiin von Hohenfeld (1648–1701) gestiftet. Sie war die Schwester des Amtmanns und lebte auf Hof Hausen bei Eisenbach.
– Inschrift
Station 2▼ Die 2. Station („Geisselung“) wurde von Carl Lothar Freiherr von Walderdorff auf Molsberg und Isenburg (1656–1722) und dessen Frau Anna Katharina Elisabeth Freiin von Kesselstadt gestiftet. Carl Lothar Freiherr von Walderdorff lebte auf Schloss Molsberg im Westerwald. Anna Katharina Elisabeth Freiin von Kesselstadt war die Schwester der ersten Frau des Amtmanns.
– Inschrift Station 3▼ Die 3. Station („Dornenkrönung“) wurde von Johann Caspar von Bicken zum Hain aus dem heutigen Hainchen bei Siegen und seiner Frau Maria Anna Kämmerin von Worms genannt von Dalberg gestiftet. Johann Caspar von Bicken war der Bruder der zweiten Ehefrau des Amtmanns.
– Inschrift Station 4▼ Die 4. Station („Ecce Homo“) wurde von Wilhelm Lothar Freiherr von Hohenfeld selbst und seinen beiden Ehefrauen Maria Anna Freiin von Kesselstadt und Maria Margaretha von Bicken gestiftet.
– Inschrift Station 5▼ Die 5. Station („Kreuztragung“) stiftete Helfried Freiherr von Croneck und seine Frau Maria Elisabeth Salome Freiin von Hohenfeld. Diese war die zweitälteste Schwester des Amtmanns.
– Inschrift Station 6▼ Die 6. Station („Kleiderberaubung“) wurde von Graf Sebastian von Hatzfeld-Gleichen (1654–1708) und dessen Frau Ursula Elisabeth Freiin von Kesselstadt gestiftet. Er lebte auf Schloss Crottorf, sie war eine Schwester der ersten Frau des Amtmanns.
– Inschrift Station 7▼ Die 7. Station („Ans Kreuz geschlagen“) ist dem Weihbischof Maximilian Heinrich Burmann gewidmet (auch wenn die Inschrift seinen Vornamen als „Peter“ wiedergibt). Die Inschrift lautet:
– Inschrift Die Bedeutung des Chronogramms VVMCIXLCVVVVICVCI ist unklar.
Quellen
WeblinksCommons: Kreuzweg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
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