Neben seiner wissenschaftlichen Arbeit betätigte sich Enneccerus auch politisch. Er war ein stark von der Erfahrung der Reichsgründung geprägter nationalliberaler Politiker. 1882 bis 1898 gehörte er als Abgeordneter des Wahlkreises Regierungsbezirk Kassel 3 (Stadtkreis Kassel) dem Preußischen Abgeordnetenhaus an und trat dort als aktiver Parlamentarier in Erscheinung.[4] Von 1887 bis 1890 sowie von 1893 bis 1898 war er zudem als Abgeordneter des Reichstagswahlkreis Großherzogtum Oldenburg 1 (Oldenburg – Fürstentum Lübeck – Birkenfeld) Mitglied des Reichstages.[5] Im Reichstag war er 1896 am abschließenden Gesetzgebungsverfahren zum Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB) maßgeblich beteiligt.
Juristisches Werk
Er verfasste eines der bekanntesten Lehrbücher zum BGB, den von Hans Carl Nipperdey später fortgeführten „Enneccerus/Nipperdey“. Ferner schrieb er über das Höferecht für Hessen.
Lehrbuch des Bürgerlichen Rechts, Marburg 1904 ff.
Band 1, Teil 1: Einführung und allgemeiner Teil
Band 1, Teil 2: Recht der Schuldverhältnisse
Band 2, Teil 1: Recht der Schuldverhältnisse
Band 2, Teil 2: Recht der Schuldverhältnisse
Tratado de derecho civil (spanisch)
Die L. 57 D. mandati und die actio Publiciana rescissoria. 1926.
Andrea-Sabine Jacobi: Ludwig Ennereccus 1843–1928, Rechtswissenschaftler und nationalliberaler Parlamentarier. Eine politische Biographie. (= Studien zur Geschichtsforschung der Neuzeit, Bd. 16), Hamburg 1999, ISBN 3-8300-0015-4.
Jochen Lengemann: MdL Hessen. 1808–1996. Biographischer Index (= Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen. Bd. 14 = Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen. Bd. 48, 7). Elwert, Marburg 1996, ISBN 3-7708-1071-6, S. 119.
Bernhard Mann: Biographisches Handbuch für das Preußische Abgeordnetenhaus 1867–1918 (= Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien. Band 3). Droste, Düsseldorf 1988, ISBN 3-7700-5146-7, Nr. 529.
Dieter Pelda: Die Abgeordneten des Preußischen Kommunallandtags in Kassel 1867–1933 (= Vorgeschichte und Geschichte des Parlamentarismus in Hessen. Bd. 22 = Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen. Bd. 48, 8). Elwert, Marburg 1999, ISBN 3-7708-1129-1, S. 47.
↑Bernhard Mann (Bearb.): Biographisches Handbuch für das Preußische Abgeordnetenhaus. 1867–1918. Mitarbeit von Martin Doerry, Cornelia Rauh und Thomas Kühne. Droste Verlag, Düsseldorf 1988, S. 123 f. (Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien, Bd. 3); zu den Wahlergebnissen siehe Thomas Kühne: Handbuch der Wahlen zum Preußischen Abgeordnetenhaus 1867–1918. Wahlergebnisse, Wahlbündnisse und Wahlkandidaten (= Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien. Band 6). Droste, Düsseldorf 1994, ISBN 3-7700-5182-3, S. 642–644.
↑Fritz Specht, Paul Schwabe: Die Reichstagswahlen von 1867 bis 1907. Eine Statistik der Reichstagswahlen nebst den Programmen der Parteien und einem Verzeichnis der gewählten Abgeordneten. 2. durch einen Anhang ergänzte Auflage. Nachtrag. Die Reichstagswahl von 1907 (12. Legislaturperiode). Verlag Carl Heymann, Berlin 1908, S. 276.