Lydia muss sterben
Lydia muss sterben ist ein deutscher Fernseh-Kriminalfilm von Rainer Erler. Die literarische Vorlage war der Kriminalroman Lydia soll sterben (englischer Originaltitel: False Bounty) von Stephen Ransome (Pseudonym des Krimiautors Frederick Clyde Davis), der 1948 erschien. HandlungDer Rechtsanwalt Webster Lindley wurde von seiner Exfrau Lydia einst verlassen, weil er nicht genug Geld verdiente, um ihren extravaganten Lebensstil zu finanzieren. Sie heiratete kurz darauf seinen reichen Bruder Bruce, der malariakrank ist und eines Tages an einem Anfall stirbt. Webster bemerkt, dass Lydia Bruces Medikamente vertauscht hat, glaubt an einen Giftmord und nimmt zwei der Kapseln an sich. Später erklärt ihm Lydia ungerührt, dass sie schon den nächsten Ehemann in Aussicht hat. Nun plant Webster den Mord an Lydia: Während der Pause einer Gerichtsverhandlung fährt er zu ihr und rührt das Pulver aus den zwei Kapseln in den Zucker für ihren Kaffee. Später erfährt er aber, dass der Plan nicht aufging: Lydia rief wegen Kopfschmerzen ihren Arzt Dr. Doremus zu sich, und der vergiftete sich mit dem Zucker. Doremus’ Stieftochter, die bei Lydia als Haushaltshilfe arbeitet, gerät in Verdacht, denn ihr alkoholabhängiger Stiefvater hat sie immer schlecht behandelt. Webster wird gedrängt, Verenas Verteidigung zu übernehmen, was sich aber wegen eines weiteren Mordmotivs als schwierig herausstellt: Lydias neuer Mann Ernest Reece nötigte Verena zu einer sexuellen Beziehung. Ihr Vater erfuhr davon und drohte, die Affäre öffentlich zu machen. Webster versucht, Verenas Unschuld zu beweisen, obwohl er durch ihre Verurteilung reingewaschen wäre. Ernest versucht, Webster zu erpressen: Er behauptet, jemand habe beobachtet, wie er am Tag des Mordes in Lydias Haus ging. Dieser Jemand ist der etwas verschrobene Sam, der in einer kleinen Hütte im Wald nahe bei Lydias Villa wohnt. Webster will sich nicht erpressen lassen, sondern mit Sam selbst reden, trifft ihn aber nicht zu Hause an. Als die Geschworenen Verena für schuldig befinden, gibt Webster dem Staatsanwalt Griff P. West gegenüber zu, der wahre Täter zu sein. Doch dieser glaubt ihm nicht, und Webster gerät in die Lage, zusammen mit Griff Beweise für seinen eigenen Mord sammeln zu müssen. Als die beiden noch einmal zu Sam gehen, finden sie ihn tot in seiner Hütte vor. Auf dem Tisch steht ein Pilzgericht, das Giftpilze enthielt. Da Sam sich aber mit Pilzen auskannte, glaubt Webster an ein Ablenkungsmanöver. Er erfährt, dass man die Giftpilze zu einem grauen Mehl verarbeiten kann, und weiß nun, was das Pulver in den Kapseln war. Er fährt zu Lydia, konfrontiert sie mit diesem Wissen und gibt damit zu, ihr das Pulver in den Zucker gerührt zu haben. Lydia weiß das aber längst: Sie hatte ihn beobachtet und dann dafür gesorgt, dass Dr. Doremus damit vergiftet wird, da dieser ein Mitwisser ihres Mordes an Bruce war und sie damit erpresste. Auch Sam, der Lydia im Wald beim Pilzesammeln beobachtete, wusste Bescheid und musste sterben. Staatsanwalt West, der das Gespräch vom Nebenzimmer aus mithörte, will Lydia sofort festnehmen, die daraufhin selbst Giftkapseln schluckt. Webster vermutet, dass man ihr zwar den Magen auspumpen und sie so vor dem Suizid retten, sie dann aber wegen des dreifachen Mordes zum Tod verurteilen wird. ProduktionDer Film wurde von der Bavaria Atelier GmbH im Auftrag des Südfunk Stuttgart produziert und am 15. September 1964 zum ersten Mal ausgestrahlt. 2014 erschien er bei Studio Hamburg Enterprises auf DVD. RezeptionDie nach der Erstausstrahlung in der Presse veröffentlichten Rezensionen fielen uneinheitlich aus:
– Hamburger Abendblatt vom 16. September 1964, zitiert nach TV-Programme Wiki
– Hörzu 40/1964, zitiert nach TV-Programme Wiki
– Gong 40/1964, zitiert nach TV-Programme Wiki Neuere, online veröffentlichte Kritiken bewerten den Film insgesamt positiver:
– kino.de
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