Gemeindegebiet Ebreichsdorf grenzt nicht an, weil sich Trumau dazwischen schiebt.
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Gemeindegebiet Moosbrunn grenzt nicht an, weil sich Velm dazwischen schiebt.
Geschichte
Ereignisse
Das Gebiet von Münchendorf war schon in der Jungsteinzeit (etwa 5000–2000 v. Chr.) besiedelt. Es folgte die Besiedelung durch die Kelten, danach durch die Römer. Unter Letzteren gehörte das Gebiet zur Provinz pannonia superior. Auf der heutigen Trasse der Eisenstädter Bundesstraße (Ödenburger Straße) B 16 gab es vermutlich eine Straße nach Ödenburg.
Aus der Zeit Karl dem Großen um 800 dürfte der Name des Ortes herrühren. Ein Pater Dominicus bekam den Besitz zugesprochen. Die Kurzform von Dominicus ist Minigo. Im Dialekt spricht man auch heute von Mingadoaf.
Aber erst 1147 wird Minichdorf das erste Mal anlässlich seiner Schenkung durch die Babenberger an das Stift Heiligenkreuz urkundlich erwähnt.
In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts entstanden hier wie auch in den Nachbargemeinden Textilmanufakturen. Der Weinbau wurde jetzt erst aufgenommen, wobei aber durch das Einschleppen der Reblaus aus Amerika viele Gärten wieder zerstört wurden.
In den Kriegswirren des Ersten Weltkrieges musste die Baumwollspinnerei, die inzwischen zum Industriebetrieb geworden war, schließen.
1938 verlor die Gemeinde wie alle Randgemeinden Wiens die Selbstständigkeit und ging im 24. Bezirk von Groß-Wien auf, wo sie bis 1954 blieb.
Am Abend des 9. Mai 2022 entgleiste zwischen den Bahnhöfen Achau und Münchendorf der Regionalexpress REX 7657 (Deutschkreutz–Bratislava-Petržalka), als er eine für 60 km/h zugelassene Weiche mit 143 km/h befuhr.[1] Die beiden ersten Wagen Zugs stürzten um. Ein Mensch starb, drei wurden schwer und acht leicht verletzt.[2][3]
Früher lebten die Bewohner von der Landwirtschaft, der Lage entsprechend hauptsächlich vom Ackerbau. Aber auch Weinbau wird hier betrieben. Heute muss die Mehrheit der Beschäftigten zur Arbeit auspendeln.
Im Ort sind nur wenige größere Unternehmen ansässig. Verkehrstechnisch ist Münchendorf durch die Südost Autobahn, die erst 1996 fertiggestellt worden ist, einerseits gut erreichbar, andererseits vom Durchzugsverkehr, der sich früher auf der Ödenburger Straße B16 abspielte, befreit. Die Pendler aus der näheren Umgebung wie Ebreichsdorf oder der weiteren aus dem Burgenland mussten alle durch den Ort fahren, um zu ihren Arbeitsplätzen nach Wien zu kommen.
Durch die Erhöhung der Lebensqualität ziehen wieder vermehrt Wiener und junge Familien in die Gemeinde, die hier wohnen und im wirtschaftlich dynamischen Raum Wien arbeiten. In Münchendorf regnet es nur sehr wenig (unter 600 mm im Jahr), was viele Sommergäste zu den Badeteichen (Münchendorfer Seenland) zieht,[4] um die sich mehrere Wochenendhaussiedlungen entwickelt haben. Es sind dies die Siedlungen Babenbergerseen, Badeseen, Birkensee, Dürrsee, Großer Gemeindesee, Kleiner Gemeindesee, und Seedörfl im Gemeindegebiet und direkt anschließend weitere Siedlungen westlich von Velm im Gemeindegebiet von Himberg.
Öffentliche Einrichtungen
In Münchendorf befindet sich eine Volksschule[5] und drei Kindergärten.
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat besteht seit 2005 aus 21 Mandataren, zuvor waren es 19 Mandatare.
1) Die Partei trat 2005 und 2010 unter dem Namen „SPÖ“ an.
2) Die Partei trat 2010 unter dem Namen „ÖVP“.
Bürgermeister
Bürgermeister von Münchendorf war von 2000 bis 2023 Josef Ehrenberger.[12]
Seit 8. Jänner 2024 ist Sebastian Remmert Bürgermeister von Münchendorf.
Der gebürtige Deutsche ist im Mai 2018 der SPÖ beigetreten und hat in kürzester Zeit eine beeindruckende politische Karriere hingelegt: 2019 SPÖ-Ortsparteivorsitzender, 2020 Gemeinderat, 2021 geschäftsführender Gemeinderat und schließlich 2022 Vizebürgermeister, bevor er nun das Bürgermeisteramt übernommen hat.[13]
Persönlichkeiten
Töchter und Söhne des Orts
Richard Entner (1894–1977), Bankbeamter, Politiker und Abgeordneter zum Nationalrat
Felix Latzke (* 1942), Fußballspieler und -trainer
Literatur
Franz Xaver Schweickhardt: Darstellung des Erzherzogthums Österreich unter der Ens, durch umfassende Beschreibung aller Burgen, Schlösser, Herrschaften, Städte, Märkte, Dörfer, Rotten etc. etc., topographisch-statistisch-genealogisch-historisch bearbeitet und nach den bestehenden vier Kreis-Vierteln [alphabetisch] gereiht. [Teil:] Viertel unterm Wienerwald. 7 von 34 Bänden. 3. Band: Klosterthal bis Neunkirchen. Mechitaristen, Wien 1831, S. 287 (Münchendorf – Internet Archive).
Petrus Kaserer (Hrsg.): Chronik Münchendorf: 4300 vor Christus bis 2004 nach Christus. Eigenverlag der Gemeinde Münchendorf, Münchendorf 2004.