Maikop-KulturDie Maikop-Kultur (russisch Майко́п, IPA: mai.kɔp, wissenschaftliche Umschrift Majkop) ist eine frühbronzezeitliche Kultur, deren Hinterlassenschaften auf dem Gebiet des heutigen Südrusslands und im nordwestlichen Kaukasus gefunden wurden. Sie wird je nach Autor unterschiedlich datiert: 4000 und 3200 v. Chr[1] sowie zwischen 3800/3600 und 3000 v. Chr.[2] Namensgebender Fundort ist die Stadt Maikop, wo 1897 ein großer Kurgan ausgegraben wurde.[3] WirtschaftDas Wollschaf ist durch Textilfunde nachgewiesen.[4][5] Viele Grabfunde belegen den Gebrauch des Wagens, möglicherweise unter dem Einfluss von Uruk.[6] Eine Bestätigung dieser Annahme durch Funde mesopotamischer Wagen steht bisher aus, während die ältesten echten Räder tatsächlich nur wenig nördlich des Majkopgebietes gefunden wurden.[7] SozialstrukturExtrem reiche Gräber weisen auf soziale Differenzierung hin. Meist wird angenommen, dass in der Maikop-Kultur Stämme mit Häuptlingen existierten. Anthony nimmt auch spezialisierte Händler an.[8] Ursprung und kulturelle KontakteVor allem zwei populationsgenetische Studien (Wang 2018, Anthony 2019) folgern, dass die Majkop-Bevölkerung aus der südkaukasischen Imeretien-Kultur stamme und über die kupferzeitliche (chalkolithische) Darkveti-Meshoko-Bauernkultur den Nordkaukasus erreichte. Maikop sei daher der „ideale archäologische Kandidat für die Begründer der nordwestlichen kaukasischen Sprachfamilie“. Bereits Anthony (2007) verband die Maikop-Kultur mit der Nordausbreitung der mittleren Uruk-Kultur, die etwa in Arslantepe VII und Hacinebi B dokumentiert ist.[9] Als Belege sieht er scheibengedrehte Keramik und Metallgegenstände vom mesopotamischen Typ, insbesondere im Kurgan von Maikop, an. In der häckselgemagerten Keramik (englisch „Chaff-Faced-Ware“) gleich der in 'Amq F in der nördlichen Levante und Ovçular Tepesi in Nachitschewan (Leyla-Tepe-Kultur) sieht C. Marro den Beweis für einen südkaukasischen Ursprung der Maikop-Kultur.[10] ForschungsgeschichteMarija Gimbutas ordnete die Maikop-Kultur ihrer Kurgan-Kultur zu. Einzelnachweise
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