Malix liegt vier Kilometer (Luftlinie) südlich von Chur im Churwaldnertal an der Strasse auf die Lenzerheide. Das Gemeindegebiet umfasst die linke Flanke des unteren Churwaldnertales vom Talfluss Rabiusa (tiefster Punkt bei der Passugger Mühle, 760 m ü. M.) bis zum Grat des nördlichen Ausläufers der Stätzerhornkette mit dem Dreibündenstein. Dort wird, ganz im Südwesten des Territoriums, an der Windegga der mit 2282 m höchste Punkt erreicht. Neben dem auf einer Hangleiste gelegenen Haufendorf Malix gehören zur Gemeinde die Weiler Kreuz (nördlich, an der Strasse nach Chur) und Spina (südwestlich, am gleichnamigen Tobel) sowie einige Maiensässe.
Im Jahr 1997 wurden 42 % der Gemeindefläche landwirtschaftlich genutzt, der Wald nahm 47 % ein, die Siedlungen 5 %. Als unproduktiv galten 6 %.
Nachbargemeinden waren bis 2009 die Stadt Chur, Churwalden, Scheid und Domat/Ems.
Wappen
Beschreibung: In Blau goldene Ähre mit Halm, beseitet von zwei sechsstrahligen goldenen Sternen.
Die Ähre erinnert an den für Malix charakteristischen Getreidebau, die beiden Sterne verweisen auf die Zugehörigkeit zum Kreis Churwalden, und die Farben sind diejenigen des Zehngerichtenbundes.
Geschichte
Im an der historischen Transitroute von Chur nach Oberitalien gelegenen, jedoch erst 1149 als Umbilico erwähnten Ort waren die Klöster St. Luzi in Chur und Churwalden begütert. Auf einem Hügel südlich des Dorfes entstand Ende des 12. Jahrhunderts die Burg Strassberg, die später an die Freiherren von Vaz kam und den Mittelpunkt einer kleinen Herrschaft bildete. Über die Toggenburger an das Haus Habsburg gelangt, gehörte Malix in den Drei Bünden zum Gericht Churwalden des Zehngerichtenbundes. 1526 erfolgte der Übertritt zum reformierten Glauben, Ende des 16. Jahrhunderts der Übergang von der rätoromanischen zur deutschen Sprache.
Am 1. Januar 2010 schlossen sich die damaligen Gemeinden Churwalden, Malix und Parpan zu einer einzigen Gemeinde zusammen, die den Namen Churwalden trägt.
Bildeten früher Ackerbau und Viehzucht das wirtschaftliche Fundament, so hat sich Malix seit 1950 zu einer beliebten Wohngemeinde entwickelt, wozu die verkehrsgünstige Lage zwischen der Kantonshauptstadt Chur und dem bekannten Sport- und Freizeitort Lenzerheide massgeblich beiträgt. Im Ort selbst gab es 27 Arbeitsplätze in der Land- und Forstwirtschaft, 26 im gewerblichen Bereich und 85 im Dienstleistungssektor (Stand 2000/01).
Auf Malixer Gemeindegebiet liegt die Fontana-Bildungsstätte für Gehörlose.
Die Gemeinde ist durch die Postautolinie Chur–Lenzerheide ans Netz des öffentlichen Verkehrs angeschlossen.
Tourismus
Zum touristischen Zentrum der Gemeinde hat sich die auf 1500 bis 1600 m ü. M. nordwestlich des Dorfkerns gelegene frühere Maiensässzone Brambrüesch entwickelt. Sie ist seit 1957 von Chur per Luftseilbahn rasch zu erreichen und bietet diverse Wintersportmöglichkeiten, wobei sich das Skigebiet am Dreibündenstein bis auf fast 2200 m erstreckt. Die Seilbahn wurde im Sommer/Herbst 2006 erneuert.
Die spätgotische reformierte Kirche erhielt 1515 ihre heutige Gestalt mit netzgewölbtem Chor und spitzem Turmhelm. Von der Burg Strassberg haben sich der Turm sowie Reste der Umfassungsmauer erhalten.
Paul Raschein (1864–1935), Sohn von Luzius Raschein und ebenfalls Landwirt, Jurist und Politiker
Literatur
Erwin Poeschel: Die Kunstdenkmäler des Kantons Graubünden. Band II: Die Talschaften Herrschaft, Prättigau, Davos, Schanfigg, Churwalden, Albulatal (= Kunstdenkmäler der Schweiz. Band 9). Hrsg. von der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK. Bern 1937. DNB811066703.