Nach dem Studium entschied sich Marcus Bosch für den Weg des klassischen Kapellmeisters und erarbeitete sich u. a. in Osnabrück, Wiesbaden, Halle und Saarbrücken sehr früh ein umfangreiches Repertoire in Symphonik und Oper.
Im Oktober 2006 dirigierte Marcus Bosch anlässlich der Verleihung des Deutschen Musikpreises ECHO Klassik die Münchner Philharmoniker, eine Veranstaltung, die vom ZDF live übertragen wurde und sofort zu einer Wiedereinladung nach München führte.
Mit dem Sinfonieorchester Aachen hat Marcus Bosch unter anderem Werke von Bruckner, Mahler, Mozart, Verdi und Wagner eingespielt. Besonders seine Interpretationen von Bruckners Symphonien finden international ein hohes Maß an Anerkennung. Marcus Bosch gehört auch zum Kreis der Dirigenten, die Bruckners 3. Symphonie in der Urfassung von 1873 eingespielt haben. In Aachen dirigierte er die erste im Internet frei zugängliche Live-Premiere einer Salome. Die Kurpark Classixs, Pferd und Sinfonie sind von ihm gegründete und bleibende Formate. In seiner 10-jährigen Amtszeit haben sich die Zuschauerzahlen um 400 % gesteigert.
Zur Spielzeit 2011/2012 trat Marcus Bosch die Nachfolge von Chefdirigent Christof Prick am Staatstheater Nürnberg an, gleichzeitig erfüllte er in dieser Spielzeit auch seine Verpflichtungen in Aachen. Zur Saison 2012/2013 trat Kazem Abdullah Boschs Nachfolge in Aachen an.
Mit seinem Vertragsantritt konnte er das Orchester um fünf feste Stellen vergrößern und gründete wie in Aachen eine Akademie für junge Musiker. Seine erste Premiere der Meistersinger von Nürnberg wurde für ARTE und DVD produziert. In derselben Spielzeit startete er eine vielbeachtete Gesamtaufnahme der Sinfonien und Sinfonischen Dichtungen von Antonín Dvořák für Covielloclassics. Die Premiere von Wagners Tristan und Isolde war die erste live in über 60 Kinos übertragene Premiere einer Oper. Mit Janàceks Aus einem Totenhaus, Regie Calixto Bieito und Die Sache Makropulos gastierte er mit dem Staatstheater beim Janàcek Festival in Brno.
Weitere Regiepartner waren u. a. David Boesch Norma, Peter Konwitschny Die Soldaten, La Traviata und Georg Schmidleitner Der Ring des Nibelungen, Elektra, Don Giovanni und Calixto Bieito Les Troyens.
Zahlreiche Produktionen wurden wie der Ring des Nibelungen oder Arabella vom BR aufgezeichnet oder live gesendet.
Im Konzertbereich entstanden zahlreiche neue Formate teilweise an neuen Spielorten.
Nach der Spielzeit 2017/2018 verließ Bosch das Staatstheater Nürnberg und widmete sich seither als Vollzeitprofessor seiner Lehrtätigkeit in München, unter anderem als Leiter des Hochschulorchesters – neben seinen weiteren beruflichen Verpflichtungen als künstlerischer Direktor der Opernfestspiele Heidenheim und weltweit gefragter Gastdirigent.[1]
Seit der Spielzeit 2020/2021 ist Bosch Chefdirigent der Norddeutschen Philharmonie Rostock und übernimmt damit zugleich auch die personelle Verantwortung für das Orchester des Volkstheaters Rostock.[2]