Nach der mittleren Reife absolvierte Marie Schlei die erste und zweite Lehrerprüfung, arbeitete als Verkäuferin sowie als Post- und Verwaltungsangestellte in der Kommunalverwaltung. 1945 floh sie aus Pommern ins Weserbergland. Sie war dann ab 1947 als Lehrerin bzw. Rektorin, zuletzt als Schulrätin tätig.
Partei
Seit 1949 war Schlei Mitglied der SPD.
Abgeordnete
Von 1969 bis zum 3. November 1981 war sie Mitglied des Deutschen Bundestages. Hier gehörte sie von 1973 bis 1974 dem Vorstand der SPD-Bundestagsfraktion an. Von 1978 bis 1980 war sie Vorsitzende des Außenpolitischen Arbeitskreises der SPD-Bundestagsfraktion und seit 1980 stellvertretende Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion.
Öffentliche Ämter
Von 1974 bis 1976 war Schlei Parlamentarische Staatssekretärin im Bundeskanzleramt. Nach der Bundestagswahl 1976 wurde sie am 14. Dezember 1976 als Bundesministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit in die von BundeskanzlerHelmut Schmidt geführte Bundesregierung berufen. Sie fiel durch rassistische Äußerungen wie „Die Neger sind wie die Juden, die riechen, ob man sie mag“ auf.[1] Bei der Kabinettsumbildung im Frühjahr 1978 wurde sie nicht mehr berücksichtigt und schied daher am 16. Februar 1978 aus der Bundesregierung aus.[2]
Reimar Oltmanns (Hrsg.): Frauen an der Macht – Marie Schlei – Renate Schmidt – Irmgard Adam-Schwaetzer – Rita Süssmuth – Antje Vollmer. Protokolle einer Aufbruchsära (= athenäums programm). Hain, Frankfurt am Main 1990, ISBN 3-445-08551-X.
Marianne Blasinski: Marie Schlei. Vom Arbeiterkind zur Ministerin. Sternberg, Metzingen 1994, ISBN 3-87785-021-9.
Michael Bohnet: Geschichte der deutschen Entwicklungspolitik: Strategien, Innenansichten, Zeitzeugen, Herausforderungen, Konstanz/München, UVK Verlagsgesellschaft 2015 (utb4320), ISBN 978-3-8252-4320-3, S. 87–94.b
Einzelnachweise
↑Die Frau überschätzt ihre Möglichkeiten. In: Der Spiegel. Nr.15, 1977, S.23–25 (online – 4. April 1977).