Mauren (Ehningen)Mauren ist ein zu Ehningen im Landkreis Böblingen in Baden-Württemberg gehörender Weiler, der in der Hauptsache aus einem landwirtschaftlichen Betrieb, der Ruine des alten Schlosses, einer Wallfahrtskirche und dem seit 2013 geschlossenen Landgasthof „Grüner Baum“ besteht. Das Gut gehört erst seit 1851 zur Gemeinde Ehningen, davor war es ein unabhängiges, unter verschiedenen Herren stehendes Lehen. Der Name soll sich auf römische Ruinen beziehen (lat. muri = Mauern). Schloss MaurenIn seiner ersten Erwähnung war Mauren eine gotische Wasserburg, die jenseits der Würm auf der anderen Seite des heutigen Weilers lag. Diese Burg und die zugehörigen Ländereien unterstanden dem Kloster Bebenhausen. Besitz: 14. Jahrhundert: Herren von Herteneck (1320–52) und Herren von Bondorf (ab 1352) 1395 wurde die Burg geschleift. Zu der Zeit war die Burg ein Bollwerk des Schleglerbundes (einer schwäbischen Ritterverbindung) gewesen, der gegen die damalige Herrschaft konspirierte. Nach diesem Verkauf wurde die alte Burg abgebrochen und Heinrich Schickhardt erhielt den Auftrag ein neues Schloss zu bauen. Aus den Aufzeichnungen Schickardts zu dem Auftrag: „Mauren. Auf den 3. oktobris 1617 hat Junker Friedrich Schertlein mich begert, daß ich Im ein Abriss zu einem ganz newen Schloß, das ehr nit mehr im thal, sondern auf den Berg da vor keines gestanden, bauen wolle, machen soll, welches geschehen auch gleich darnach erbaut worden.“ Das Schloss war ein rechteckiger, dreigeschossiger Bau mit Türmchen an den Ecken und einer ausgedehnten Gartenanlage, die durch ein Röhrensystem mit Quellwasser versorgt wurde. Verschiedene Besitzer:
Marien- und PelagiuskircheDie Kirche wurde erstmals erwähnt im Jahr 1320 als Kapelle. Ausweislich einer Urkunde von 1337 war sie ein Filial der Kirche von Altdorf und gehörte zusammen mit dieser zum Kloster Bebenhausen. Mit der Kirche war bis zur Reformation eine Wallfahrt verbunden. Das um 1360 datierende Gnadenbild befindet sich heute im Landesmuseum Württemberg in Stuttgart. Vom romanischen Vorgängerbau aus dem 11./12. Jahrhundert sind nur noch geringe Reste erhalten, die in den heutigen Bau integriert wurden. Das heutige Kirchenschiff datiert um 1470, während Chor und Turm vermutlich aus dem 14. Jahrhundert stammen. Lange Zeit diente die Kirche als Pfarrkirche der Schlossherrschaft Mauren. Bemerkenswert ist, dass die Kirchturmsuhr nur einen Zeiger besitzt. Nach Mitte des 16. Jahrhunderts setzte ein baulicher Verfall ein. Seit 1827 trennt eine Wand den Chor, der seitdem allein als Kirche dient, vom Kirchenschiff ab. Letzteres wurde seitdem als Speicher genutzt. Aus kunsthistorischer Sicht hervorzuheben sind Reste der ehemals reichen Innenausmalung, ein elfenbeinernes Altarkreuz aus dem 17. Jahrhundert sowie zwei qualitätvolle Grabmale. KunstwerkeIn der Umgebung von Mauren gibt es einen Skulpturenweg mit Werken namhafter Künstler. Persönlichkeiten
Literatur
WeblinksCommons: Mauren – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Koordinaten: 48° 39′ 4,4″ N, 8° 58′ 42″ O |