Meisen sind relativ kleine, gedrungene Vögel mit einem stämmigen, ovalen Rumpf, einem kurzen, dicken Hals, abgerundeten Flügeln, kurzen Beinen und einem mittellangen Schwanz. Einige Arten haben eine Federhaube auf dem Kopf. Der Schnabel ist bei den meisten Arten kurz und kräftig. Das Gefieder ist oft auffällig gefärbt, wobei oft schwarze, weiße oder graue Federpartien dominieren, bei einigen Arten kombiniert mit gelben, blauen oder braunen Gefiederbereichen. Die Geschlechter lassen sich in der Regel äußerlich nicht unterscheiden.[1]
Lebensweise
Zu den Meisen zählen hauptsächlich Arten, die in baumreichen Habitaten leben. Als gewandte Kletterer beschaffen sie sich ihre Nahrung vor allem im Gehölz. Es sind anpassungsfähige Tiere, die hauptsächlich von Insekten und Sämereien leben. Viele Arten leben in der Nähe menschlicher Siedlungen und nehmen gerne das Futterangebot von Menschen an. Sie sind Höhlenbrüter und überwiegend Standvögel. Im Winter schließen sie sich oft zu gemischten Trupps zusammen.
Brutpflege
Sie brüten gerne in der Nähe von oder in Obstbäumen, wobei sie die dort anzutreffenden Insekten bzw. deren Larven (Maden) als Nahrung für die Brut verwenden.
Systematik
Die Bezeichnung Paridae, der wissenschaftliche Name für die Familie der Meisen, wurde 1825 durch den irischen Ornithologen Nicholas Aylward Vigors eingeführt. Die Meisen bilden zusammen mit der Familie der Beutelmeisen (Remizidae) die Überfamilie Paroidea innerhalb der Singvögel.[2] Die Schwanzmeisen (Aegithalidae), eine weitere eigenständige Singvogelfamilie, sind nicht näher mit den Meisen und Beutelmeisen verwandt.
Gattungen und Arten
Die systematische Einteilung ist Gegenstand anhaltender wissenschaftlicher Diskussionen. Nach neuerer Taxonomie auf der Grundlage genetischer Untersuchungen wird die artenreiche Gattung Parus in mehrere Gattungen aufgeteilt. Nach der hier aufgeführten Einteilung umfasst die Familie 51 Arten.
Kladogramm der inneren Systematik auf Gattungsebene
In der Malerei der Renaissance symbolisieren Meisen – wie alle Singvögel – die Seele und den Glaubensgehorsam. Diese Bedeutung wandelt sich in der Barockzeit, in der sie auch für Liederlichkeit stehen können.[6]
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David W. Winkler, Shawn M. Billerman, Irby J. Lovette: Bird Families of the World, An Invitation to the Spectacular Diversity of Birds. Lynx Edicions, Dezember 2015, ISBN 978-84-941892-0-3, S. 409–410.
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Per Alström, D. M. Hooper, Y. Liu, U. Olsson, D. Mohan, M. Gelang, L. M. Hung, J. Zhao, F. Lei, T. D. Price: Discovery of a Relict Lineage and Monotypic Family of Passerine Birds. In: Biology Letters. Band10, Nr.3, 2014, doi:10.1098/rsbl.2013.1067.
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Ulf S. Johansson, Jan Ekman, Rauri C.K. Bowie, Peter Halvarsson, Jan I. Ohlson, Trevor D. Price & Per G.P. Ericson: A complete multilocus species phylogeny of the tits and chickadees (Aves: Paridae). In: Molecular Phylogenetics and Evolution. Band69, Nr.3, 2013, S.852–860, doi:10.1016/j.ympev.2013.06.019, PMID 23831453.
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Hossein Barani-Beiranvand, Mansour Aliabadian, Martin Irestedt, Yanhua Qu, Jamshid Darvish, Tamás Székely, René E. Van Dijk & Per G. P. Ericson: Phylogeny of penduline tits inferred from mitochondrial and microsatellite genotyping. In: Ibis. Band153, Nr.2, 2011, S.932–3940, doi:10.1111/jav.01163.