Das Gebiet des Neustädter Kreises liegt heute im Südosten des Freistaats Thüringen. Das Kreisgebiet ragte als schmaler Streifen ins Gebiet der Thüringer Kleinstaaten und hatte nur im Osten eine kleine territoriale Verbindung zum Rest des Kurfürstentums Sachsen. Bedeutende Orte des Kreises waren Neustadt/Orla und Weida. Der Kreis wurde im Westen von der Orla und zum kleinen Teil von der Saale durchflossen. Im Osten mündete die Weida in die Weiße Elster. Zum Kreis gehörten mehrere Exklaven.
Ab 1660 waren die vier Ämter vollständig in das albertinische Kurfürstentum integriert. Als einer der sieben kursächsischen Kreise des Kurfürstentums und des Königreichs Sachsen entstand der Neustädtische Kreis mit den Ämtern Arnshaugk, Ziegenrück, Weida und Mildenfurth. Zwischen 1657 und 1718 gehörte der Neustädter Kreis zum Sekundogenitur-Fürstentum Sachsen-Zeitz.
Nach dem Wiener Kongress 1815 war Preußen zunächst der ganze Neustädter Kreis zugesprochen worden. Da sich das Königreich aber in Art. 37 der Kongreßakte verpflichtet hatte, dem Großherzog von Sachsen-Weimar-Eisenach an dessen Fürstentum Weimar angrenzende oder benachbarte Gebiete mit mindestens 50.000 Einwohnern abzutreten, einigten sich Preußen und Sachsen-Weimar-Eisenach in separaten Verhandlungen auf die Abtretung (unter anderen) der östlichen Teile des Neustädter Kreises, so dass nur ein Rest, d. h. die Westteile der Ämter Ziegenrück (mit Ziegenrück und den Saaleübergängen) und Arnshaugk (mit der Gegend um Ranis und der Exklave Kamsdorf), bei Preußen blieb. So kam das Territorium der Ämter Arnshaugk (größerer Ostteil) mit Ziegenrück (kleinerer Ostteil), und Weida mit Mildenfurth an das Großherzogtum, wo es ebenfalls als „Neustädter Kreis“ bezeichnet den südöstlichen der drei großen Landesteile bildete. Dessen Fläche betrug knapp 629 km² (1895: 52.016 Einwohner). Größte Städte waren neben Neustadt/Orla, Triptis, Auma, Weida und Berga/Elster sowie die Exklaven Russdorf, Teichwolframsdorf und Förthen. 1850 wurde im Neustädter Kreis der Verwaltungsbezirk Neustadt an der Orla gebildet. Auch im Freistaat Sachsen-Weimar-Eisenach (1918–1920) blieb der Verwaltungsbezirk Neustadt an der Orla eine Gebietseinheit.