Seit 2006 zählt sie zum Leitungsteam des Masterstudiengangsecm – educating/curating/managing für Ausstellungstheorie und -praxis an der Universität für angewandte Kunst in Wien.[7] Darüber hinaus ist sie im Kernteam des Netzwerks schnittpunkt. ausstellungstheorie & praxis,[8] wurde in den Vorstand der IG Bildende Kunst berufen und gehört dem Herausgebergremium der Zeitschrift Bildpunkt an.
In ihrem Buch Das pädagogische Unverhältnis (Lehren und lernen bei Rancière, Gramsci und Foucault) versucht Sternfeld, die politischen Diskurse von Antonio Gramsci, Michel Foucault und Jacques Rancière für eine kritische Positionsbestimmung der Pädagogik zu nutzen. Ihre Argumentation ist poststrukturalistisch. Sie kritisiert darin die inflationäre Verwendung sowohl des Begriffs der Chancengleichheit, als auch den Ruf nach Lebenslangem Lernen. Ersterer diene als Ablenkung „von der Realität gesellschaftlicher Ungleichheit“, letzterer nivelliere statt zu differenzieren. Sophie Goltz kommt in ihrer Besprechung des Buches zur Conclusio, es biete „Lernenden wie Lehrenden einen differenzierten Blick […] auf die in Anlehnung an Foucault gestellte Forderung, „nicht dermaßen regiert zu werden“ – weder durch Bildung noch durch deren Ökonomisierung.“[9]
„Sind Ausstellungskontexte Zufluchtsorte für kritisches Lehren und Lernen, VorreiterInnen von deren totaler Ökonomisierung, oder beides? Und was bedeutet das für eine kritische Vermittlungspraxis?“
– Nora Sternfeld: Museum of Burning Questions, 2016[15]
Kuratorin
2005: Monument für die Niederlage – Zeit der Befreiung 1945–1947, temporäre Installation, Ostarrichipark, Wien, mit Martin Krenn und Charlotte Martinz-Turek.
Das Pädagogische Unverhältnis. Lehren und Lernen bei Rancière, Gramsci und Foucault, Turia + Kant, Wien 2009, ISBN 978-3-85132-530-0.
Kontaktzonen der Geschichtsvermittlung. Transnationales Lernen über den Holocaust in der postnazistischen Migrationsgesellschaft, Zaglossus, Wien 2013, ISBN 978-3-902902-02-3
Als Herausgeberin
Beatrice Jaschke, Charlotte Martinz-Turek, Nora Sternfeld: Wer spricht? Autorität und Autorschaft in Ausstellungen (= Ausstellungstheorie & Praxis. Bd. 1). Herausgegeben von Schnittpunkt. Turia + Kant, Wien 2005, ISBN 3-85132-418-8.
Belinda Kazeem, Charlotte Martinz-Turek, Nora Sternfeld: Das Unbehagen im Museum. Postkoloniale Museologien (= Ausstellungstheorie & Praxis. Bd. 3). Herausgegeben von Schnittpunkt. Turia + Kant, Wien 2009, ISBN 978-3-85132-548-5.
Nora Sternfeld, Luisa Ziaja: Fotografie und Wahrheit, Bilddokumente in Ausstellungen, Turia + Kant, Wien 2010, ISBN 978-3-85132-610-9
↑Wina, das jüdische Stadtmagazin (Wien): „Es ist eben keine Schutzimpfung“, Interview mit Nora Sternfeld, 15. November 2015, abgerufen am 12. Juni 2016.