Renner studierte von 1901 bis 1906 Naturwissenschaften und besonders Botanik an der Ludwig-Maximilians-Universität München, wo Karl Ritter von Goebel und Ludwig Radlkofer einflussreiche Lehrer waren. Während seines Studiums wurde er Mitglied des AGV München.[1] Ab 1903 war er bereits Assistent bei Radlkofer in der Botanischen Staatssammlung München. 1906 promovierte er zum Dr. phil. Ab 1907 war er Praktikant bei Wilhelm Pfeffer an der Universität Leipzig, danach Kustos am Kryptogamen-Herbar und Assistent von Goebel.
Renner unternahm Forschungsreisen nach Algerien (1914) und nach Java (1930–1931). Er unternahm vielseitige genetische, cytogenetische und taxonomische Untersuchungen insbesondere an der Gattung Oenothera, die das Verständnis von Mutationen wesentlich förderten. 1934 schrieb Renner den Plastiden eigenständige Erbmerkmale zu.
Von 1933 bis 1943 war er Herausgeber der Fachzeitschrift Flora, von 1947 bis 1956 von Planta; von 1949 bis 1955 gab er Fortschritte der Botanik heraus.
Ehrungen
Nach Renner ist die Pflanzengattung RenneraMerxm. aus der Familie der Korbblütler (Asteraceae) benannt.[6]
Schriften
(1906): Beiträge zur Anatomie und Systematik der Artocarpeen und Conocephaleen insbesondere der Gattung Ficus – Leipzig: Engelmann
(1934): Die pflanzlichen Plastiden als selbständige Elemente der genetischen Konstitution – Leipzig: Hirzel
(1929): Artbastarde bei Pflanzen – Berlin: Gebr. Bornträger
(1925): Untersuchungen über die faktorielle Konstitution einiger komplexheterozygotischer Oenotheren – Leipzig: Gebr. Borntraeger
(1929): Handbuch der Vererbungswissenschaft / Bd. 2, A; Artbastarde bei Pflanzen
(1958): Über den Erbgang des Cruciata-Merkmals der Oenotheren: 8. Verbindungen der Oenothera atrovirens, und Rückblick
Literatur
Ilse Jahn: Geschichte der Biologie. Theorien, Methoden, Institutionen, Kurzbiografien. Gustav Fischer Verlag, Jena 1985. (Neuausgabe: Nikol, Hamburg 2004, ISBN 3-937872-01-9).
Cyril Darlington: Otto Renner, 1883–1960. Biographical Memoirs of the Royal Society, Nov. 1961, 7: S. 206–220.[7]
Frank Raberg: Biografisches Lexikon für Ulm und Neu-Ulm 1802–2009. Süddeutsche Verlagsgesellschaft im Jan Thorbecke Verlag, Ostfildern 2010, ISBN 978-3-7995-8040-3, S.331.
↑Holger Krahnke: Die Mitglieder der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen 1751–2001 (= Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen, Philologisch-Historische Klasse. Folge 3, Bd. 246 = Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften in Göttingen, Mathematisch-Physikalische Klasse. Folge 3, Bd. 50). Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2001, ISBN 3-525-82516-1, S. 200.