Kurz nach der Geburt erkrankte Peter Hans Dimmel an einer schweren Gehirnhautentzündung, in Folge derer er irreversibel ertaubte. Sein Vater, der Maler Herbert Dimmel, ließ den Sohn zunächst zu Hause in Laut- und Gebärdensprache unterrichten.[1] Später besuchte Peter Dimmel die Döblingerschule (Eliteschule für Gehörlose)[2] in Wien, von 1943 bis 1945 studierte er an der Akademie für angewandte Kunst in Wien bei Robert Obsieger. Von 1945 bis 1949 war er Keramiker in der Keramikwerkstätte Angermayr in Eberschwang. Bevor er in Linz freischaffend tätig wurde, besuchte er von 1949 bis 1957 die Kunstschule Linz.[3]
Peter Hans Dimmel engagiert sich seit 1962 für gehörlose Menschen. U.a. organisierte er den Weltkongress der Gehörlosen in Wien 1995 und ist seit Jahrzehnten in vielen Funktionen der Gehörlosen-Interessensvertretung oberösterreich- und österreichweit tätig:[4]
1962 bis 1996 Kassier und seit 1996 Leiter des Landesverbandes der Gehörlosenvereine in Oberösterreich
Er ist Mitglied der Innviertler Künstlergilde und seit 1953 der Künstlervereinigung MAERZ.[9] Sein Lebenswerk umfasst mehr als 170 Arbeiten, darunter viele Plastiken und Restaurierungsarbeiten für Kirchen insbesondere mit dem Werkstoff Bronze.[10] Die sakralen Werke, insbesondere Volksaltäre, Taufsteine, Tabernakel und Kreuzwege entstanden kurz nach dem II. Vatikanischen Konzil. Seine Bronzetore mit figuralem Schmuck sind einzigartig (u. a. auch das Tor am Linzer Bischofshof).[11]
1986–1989 Die vier Bronzetore in der Pfarrkirche Ried in der Riedmark (Marientor, Christustor, Augustinustor, Remigiustor) nach dem Konzept von Pfarrer Engelbert Leitner
2008 Tür an Tür – Atelierhaus der Wirtschaft Oberösterreich im Nordico als einer der mehr als 80 Persönlichkeiten des Kunstlebens in Oberösterreich die als Starthilfe in die Selbständigkeit die Ateliers im Dörfl (Egon-Hofmann-Atelierhaus) nutzten.
Literatur
Fabio Gianesi: Peter Dimmel Sculptor. Bildband. Eigenverlag, Linz 2013.