RIFF WAVE
Das WAVE-Dateiformat ist ein Containerformat zur digitalen Speicherung von Audiodaten, das auf dem von Microsoft für Windows definierten Resource Interchange File Format (RIFF) aufsetzt. Eine WAVE-Datei enthält vor den Audiodaten zumindest Informationen über deren Format. Enthalten sind meist sogenannte PCM-Rohdaten, also eine zeit- und wertdiskrete Darstellung des zeitlichen Verlaufs eines Signals. Die Qualität des aufgezeichneten Klangs hängt dann von zwei Werten ab, der Abtastrate (Anzahl der Abtastungen pro Zeiteinheit) und der Auflösung (Bit-Tiefe); im Fall von komprimierten Daten auch vom Verfahren, z. B. ADPCM oder MP3. DateistrukturDas RIFF-Format besteht aus mehreren Abschnitten (englisch chunks)[2], die wie beim IFF aufgebaut sind, bis auf die Byte-Reihenfolge: niederwertiges Byte (LSB) voran, also in der Little-Endian-Bytereihenfolge. Die WAVE-Spezifikation definiert drei Abschnitte als erforderlich: Der RIFF-Abschnitt identifiziert die Datei als .wav-Datei und enthält als Container die anderen Abschnitte. Der FORMAT-Abschnitt enthält Parameter wie z. B. die Abtastrate. Der DATA-Abschnitt enthält den Signalverlauf und darf nicht vor dem FORMAT-Abschnitt stehen. Im Laufe der unkoordinierten Entwicklung entstand eine unüberschaubare Anzahl weiterer Abschnittstypen mit teils redundanten Inhalten. Ein Beispiel ist der „Label“-Abschnitt und „Note“-Abschnitt, die beide Cuepoint-Einträge im „Cue“-Abschnitt mit einer Beschriftung versehen. Dabei bezeichnet ein „Label“ den Titel eines Cuepoints, „Note“ einen Kommentar. Sie sind als Unterabschnitte (englisch subchunks) im übergeordneten Associated-Data-List-Abschnitt gespeichert. Weiterhin gibt es eine Vielzahl von komprimierten Formaten, für die ein „Fact“-Abschnitt mit der dekomprimierten Größe verbindlich ist, die aber ansonsten unterschiedlichste Parameter definieren, was eine vollständige Unterstützung des WAV-Formats für Entwickler noch schwieriger macht. Manche Anwendungen erwarten den FORMAT-Abschnitt als ersten, manche den DATA-Abschnitt als letzten, obwohl die Spezifikation das nicht fordert. RIFF-Abschnitt (auch „RIFF-WAVE“-Abschnitt)Er enthält als Container die anderen Abschnitte, sein Header besteht lediglich aus
„Format“-AbschnittEr beginnt mit den vier Zeichen "fmt " und muss in der Datei genau einmal enthalten sein. Auf seine
Für PCM-Daten hat der Format-Abschnitt nur noch dieses eine Feld:
Wird keine Kompression verwendet, ist
sodass die Framegröße für 12-Bit-Stereo nicht drei, sondern vier Byte beträgt. Bei zwei Kanälen (Stereo) wird erst der linke, dann der rechte Kanal gespeichert. „Data“-AbschnittEr hat die Kennung "data". Seine Dieses Format, ohne Header gespeichert, hat üblicherweise die Endung .raw und setzt bei der Wiedergabe die Kenntnis von Abtastrate, Bittiefe und Byte-Reihenfolge voraus (letztere ist nur unter RIFF festgelegt, nicht für rohes PCM). Die Größe des „Data“-Abschnitts im Datenformat PCM berechnet sich wie folgt: Pro Sekunde fallen MetadatenAls ein Derivat des RIFF-Formats können WAV-Dateien mit Metadaten im INFO-Chunk versehen werden. Zusätzlich können WAV-Dateien jegliche Art von Metadaten einbetten, darunter Extensible Metadata Platform (XMP)-Daten[3] oder ID3-Tags[4], die in zusätzlichen Chunks gespeichert werden. Die RIFF-Spezifikation erfordert, dass Anwendungen unbekannte Chunks ignorieren, wodurch Programme diese zusätzlichen Informationen möglicherweise nicht nutzen. Beispiel eines allgemein lesbaren WAVE-PCM-FormatsRIFF-Header (12 Byte):
Der fmt-Abschnitt (24 Byte) beschreibt das Format der einzelnen Abtastwerte:
Der Daten-Abschnitt enthält die Abtastwerte:
Datenformate (Format-Tag)
Speicherbedarf der Formate
WeiterentwicklungAufgrund der im Dateiformat benutzten 32-Bit-Felder ergibt sich eine Größenbeschränkung von 4 GiB, was einer Spieldauer von etwa 6,75 Stunden bei zwei Kanälen à 16 Bit und 44100 Abtastwerten je Sekunde (CD-Qualität) entspricht. Bei höherer Amplituden- oder Zeitauflösung bzw. mehr Kanälen sinkt die erreichbare Spieldauer jeweils entsprechend. Um diese Einschränkung zu umgehen, hat Sonic Foundry eine Erweiterung des Formats vorgestellt, welche die Dateigrößenbeschränkung umgeht. Seit der Bereich Desktop Software von Sonic Foundry zu Sony Pictures Digital überging, wird das Format Sony Pictures Digital Wave 64, kurz Wave64, genannt; es wird ohne Lizenzkosten zur Verfügung gestellt. Als Dateinamenserweiterung wird .w64 vorgeschlagen. Der interne Aufbau ist bewusst an das herkömmliche WAVE angelehnt, um die Software-Implementierung zu vereinfachen.[6] Durch die Verwendung von 64-Bit-Feldern wird unter den oben gemachten Annahmen eine maximale Spieldauer von über 3 Millionen Jahren erreicht. Literatur
Weblinks
Einzelnachweise
Information related to RIFF WAVE |