Rohrbach (Heidelberg)
Rohrbach ist ein Stadtteil von Heidelberg in Baden-Württemberg. Lage und GliederungRohrbach befindet sich ungefähr drei Kilometer südlich vom Stadtzentrum Heidelbergs entfernt auf etwa halbem Wege nach Leimen. Neben Alt-Rohrbach mit der Melanchthonkirche und dem Rathaus setzt sich Rohrbach aus den Ortsteilen Kühler Grund, Gewann See, Hasenleiser und Rohrbach-Süd (Gewerbegebiet) zusammen. Ebenfalls zu Rohrbach gehört das etwas abgelegene, bewaldete und landwirtschaftlich genutzte Gebiet um den Bierhelderhof. Früher gehörten auch noch die nunmehr selbständigen Heidelberger Stadtteile Boxberg und Emmertsgrund zur Gemarkung Rohrbach. Mit allen Ortsteilen kommt Rohrbach insgesamt auf 15.224 Einwohner (Stand: 31. Dezember 2010). Die nördliche Grenze Rohrbachs wurde bei der Eingemeindung von der Saarstraße/Markscheide auf die Sickingenstraße verlegt.[1] GeschichteRohrbach wurde im Lorscher Codex in der Schreibweise Rorbach 766 zum ersten Male urkundlich erwähnt.[2] Dort ist die Schenkung eines Weinbergs zugunsten des Klosters Lorsch dokumentiert. Der Name Rohrbach leitet sich von dem am Bach wachsenden (Schilf-)Rohr her. Der Rohrbach ist heute in seinem unteren Lauf kanalisiert, vollständig überbaut und Teil der Abwasserkanalisation. Nur im oberen Lauf, im Bereich des Kühlen Grundes ist der Rohrbach noch in seinem offenen, weitestgehend jedoch begradigten Bett zu sehen. Das ursprünglich wahrscheinlich zu Kirchheim gehörende Dorf Rohrbach befand sich ab 1234 im Besitz der Pfalzgrafen bei Rhein. Im Dreißigjährigen Krieg, der kaum Überlebende in Rohrbach zurückließ, und im Pfälzischen Erbfolgekrieg wurde das Dorf wiederholt schwer zerstört. 1901 wurde der Ort von der Straßenbahn Heidelberg-Leimen-Wiesloch erschlossen. 1927 wurde Rohrbach nach Heidelberg eingemeindet. Während der Novemberpogrome 1938 wurde die an der Stelle des heutigen Rathausplatz befindliche, 1845 gebaute Synagoge komplett zerstört, woran heute ein Gedenkstein erinnert. Dies geschah in den frühen Morgenstunden des 10. November durch dieselben Personen, die in der Nacht vom 9. auf den 10. November bereits die ehemalige Synagoge in der Heidelberger Altstadt zerstörten. Ab 1970 entstand im Zuge des Baus des sich südöstlich an Rohrbach anschließenden neuen Stadtteils Emmertsgrund das Gewerbegebiet Rohrbach Süd, in dem die mehreren Tausend Einwohner des Emmertsgrundes wohnortnahe Arbeits- und Einkaufsmöglichkeiten finden sollten. Siehe auch: Geschichte Heidelbergs
WappenBis zu seiner Eingemeindung nach Heidelberg trug Rohrbach ein eigenständiges Wappen, das noch heute bei ortsinternen Feierlichkeiten präsentiert wird. Blasonierung: PolitikDer Rohrbacher Bezirksbeirat setzt sich wie folgt zusammen[3]:
SehenswürdigkeitenDie evangelische Melanchthonkirche geht bis ins 13. Jahrhundert zurück und wurde 1907/08 von Hermann Behaghel im Stil der Neorenaissance umgebaut und erweitert. Die katholische St.-Johannes-Kirche von 1964 ist mit Farbglasfenstern von Emil Wachter ausgestattet. Im Hasenleiser befindet sich die 1971 erbaute St.-Thomas-Kirche der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche.[6] Sehenswert ist Schloss Rohrbach, auch Rohrbacher Schlösschen genannt, das heute ein Teil des Baukomplexes der im Ort ansässigen Thorax-Klinik ist.
Bildungs- und ForschungseinrichtungenSchulenRohrbach verfügt über zwei Grundschulen, eine Hauptschule und eine Gesamtschule. Im Einzelnen:
Institute
Museen
Regelmäßige Veranstaltungen
VerkehrMit einem Zubringer zur Bundesautobahn 5, der Bundesstraße 3, dem Bahnhof Kirchheim/Rohrbach der S-Bahn RheinNeckar, den Straßenbahnlinien 23 und 24 sowie mehreren Buslinien verfügt Rohrbach über eine sehr gute Verkehrsanbindung zu den übrigen Heidelberger Stadtteilen und ins Umland. Mit dem Ort verbundene Persönlichkeiten
Literatur
Periodika
Einzelnachweise
WeblinksCommons: Rohrbach (Heidelberg) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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