Ruckgraben
Der Ruckgraben ist ein etwas unter 4 km langer Bach in der Stadtteilgemarkung Oeffingen von Fellbach im Rems-Murr-Kreis in Baden-Württemberg, der nach im Wesentlichen westlichem Lauf, zuletzt durch das Weidachtal nordwestlich von Oeffingen, von rechts in den mittleren Neckar mündet. GeographieVerlaufDer Ruckgraben entsteht auf etwa 290 m ü. NHN etwa 1,7 km ostnordöstlich des Ortsrandes von Oeffingen an der Stadtgrenze von Fellbach zur Hegnacher Stadtteilgemarkung von Waiblingen, die dort entlang der Esslinger Straße verläuft. Gegenüber dem Anfang des zunächst als Graben neben einem Feldweg zwischen Äckern laufenden Gewässers stehen einige Häuser Hegnachs im Keimenfeld. Nach den ersten 600 Metern unterquert der Bach die K 1854 Hegnach–Oeffingen. Danach fließt er die nächsten etwa 500 Meter in den Etzwiesen zwischen Äckern und Obstwiesen weiterhin recht gerade westwärts; wenige erste Bäume stehen zuletzt am Ufer. Von Südosten kommend, mündet der etwa ebenso lange Finkenbach und der Ruckgraben läuft nun mit sporadisch Baum und Strauch am Ufer durch ein Wiesengelände zu Füßen des rechten Hangs Hundsbuckel, linksseits allenfalls etwa 150 Meter von der begleitenden Kreisstraße entfernt. Wenig südlich der Domäne Tennhof unterquert er die L 1197 Remseck am Neckar–Fellbach, die ihm zunächst in ihrem Bogen um Oeffingen auf der linken Seite westwärts folgt. Nach weiteren etwa 500 Metern ist wieder ein Wirtschaftsweg an seine Seite getreten, der Bach tieft sich nun erstmals stärker ein und der Baumbewuchs im beginnenden Unterlauftal wird dichter. Dem Muschelkalktal des Ruckgrabens läuft vor dem Nordosteck von Oeffingen von Süden her das längere, als Senke im besiedelten Gelände ab Schmiden im Süden zu verfolgende Trockental Langes Tal zu. Danach verläuft der Ruckgraben durch das Weidachtal, das sich in wenigen Mäanderbögen nordwestwärts fortsetzt, kurz unterirdisch bis zur ehemaligen Oeffinger Kläranlage. Dort sind schon beide hohen Hänge mit Wald bedeckt. Danach fließt der Bach wieder offen. Etwa 0,8 km nordwestlich des Oeffinger Ortsrandes mündet der Ruckgraben schließlich etwa gegenüber der Kläranlage vor Aldingen von rechts und zuletzt Südosten auf 206,8 m ü. NHN in den mittleren Neckar. Der Ruckgraben mündet nach einem 3,7 km langen Lauf mit mittlerem Sohlgefälle von etwa 22 ‰ rund 83 Höhenmeter unterhalb seines Grabenursprungs. EinzugsgebietDer Ruckgraben hat ein 11,0 km² großes Einzugsgebiet, das naturräumlich gesehen im Neckarbecken liegt, der weit überwiegende Teil im Unterraum Schmidener Feld und nur ein kleiner mündungsnaher Zwickel im Nordwesten im Unterraum Marbach-Waiblinger Täler.[2] Es umfasst einen großen Teil der ackerbaulich und gartenbaulich genutzten Hochebene zwischen Neckar im Westen und der dieser im Osten in nordwestlicher Richtung zulaufenden Rems; am Nordrand rechts des Bachlaufs erheben sich Hügel, die weithin vom Wald Hart westlich von Hegnach bedeckt sind. Dort befindet sich am Wasserturm auch der mit 326,3 m ü. NHN[LUBW 4] höchste Punkt des Gebietes. Der deutlich überwiegende Teil des Einzugsgebietes liegt südlich des Bachlaufs. Reihum grenzen die Einzugsgebiet der folgenden Nachbargewässer an:
Der überwiegende Teil des Einzugsgebietes liegt in den Teilgemarkungen Oeffingen (im Norden) und Schmiden (im Süden) der Stadt Fellbach. Daneben hat die Stadtteilgemarkung Hegnach von Waiblingen im Nordosten einen kleinen Randanteil, im Südosten die des zentralen Waiblingens selbst nur einen Zwickel. Noch in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts war das Gebiet weit überwiegend landwirtschaftlich genutzt, darin verloren sich fast die noch kleinen Dörfer Oeffingen und Schmiden. Diese haben sich inzwischen weit ausgebreitet und sind zusammengewachsen. Im Nordosten ragt nun auch ein Teil von Hegnach ins Einzugsgebiet. Zu Oeffingen gehört außerdem die Domäne Tennhof, der außer Hegnach einzige andere Ort rechtsseits des Bachlaufs. Östlich der geschlossen bebauten beiden Fellbacher Stadtteile stehen ein paar Gehöfte und Gärtnereien inmitten ihrer Nutzflächen. Zuflüsse und TrockentälerHierarchische Liste der Zuflüsse und Trockentäler jeweils von der Quelle zur Mündung. Gewässerlänge[LUBW 2], Einzugsgebiet[LUBW 5] und Höhe[LUBW 1] nach den entsprechenden Layern auf der Onlinekarte der LUBW. Andere Quellen für die Angaben sind vermerkt. Ursprung des Ruckgrabens auf etwa 290 m ü. NHN an der Stadtgrenze Waiblingen/Fellbach neben der Esslinger Straße im Süden von Hegnach.
Mündung des Ruckgrabens von rechts und zuletzt Südosten auf 206,8 m ü. NHN[1] aus dem Weidachtal nordwestlich von Oeffingen und gegenüber der Kläranlage im Süden von Aldingen in den mittleren Neckar. Der Ruckgraben ist 3,7 km[LUBW 6] lang und hat ein 11,0 km²[LUBW 3] großes Einzugsgebiet. GeologieDer größte Teil des Einzugsgebietes von der Südgrenze bis an den Lauf des Ruckgrabens ist mit Lösssediment aus quartärer Ablagerung bedeckt. Die wenig tiefen Talmulden darin im Nordosten sind stellenweise bis in den Gipskeuper (Grabfeld-Formation) eingetieft. Wo wie etwa im langen, sich durch Schmiden und Oeffingen nordwärts ziehenden Langen Tal, der Einschnitt tiefer geht, reicht er bis in den Lettenkeuper (Erfurt-Formation) und dort sogar etwa ab der Ortsgrenze Schmiden/Oeffingen in den Oberen Muschelkalk. Rechtsseits des Bachlaufs liegen über der holozänen Talfüllung erst der Lettenkeuper, dann im Hart der Gipskeuper. Ein schmaler Keil von Oberem Muschelkalk beginnt in der Ruckgraben-Mulde rechts des Bachlaufs etwa am Tennhof, schon wenige hundert Meter weiter liegt der sich eintiefende gesamte Talgrund des Weidachtals im Oberen Muschelkalk, in dem der Ruckgraben auch mündet.[3] Rechtsseits des Weidachtals wurde früher im Fuchsloch Muschelkalk abgebaut, die Grube scheint heute verfüllt zu sein. Natur und SchutzgebieteAm rechten Hang des Weidachtals stehen an den südexponierten Hängen alte Weinberg-Trockenmauern. Das größtenteils offene Einzugsgebiet hat nur wenige Feldhecken. Vom Südrand des Waldes Hart bis fast zum Neckarhang im Westen zieht sich am rechten Hang eine Zone aus Obstbaum- und Schrebergärten entlang. Das Weidachtal grenzt mündungsnah linksseits an das Naturschutzgebiet Oeffinger Scillawald am Neckarhang. Das Weidachtal sowie das Tal des Ruckgrabens etwas vor dessen Beginn und das dort von links zumündende Lange Tal ab der Oeffinger Ortsgrenze liegen im Landschaftsschutzgebiet Oeffinger Rain und Weidachtal. Das Landschaftsschutzgebiet Hartwald mit Umgebung weiter aufwärts am Ruckgraben zieht sich vom namengebenden Wald Hart ganz im Norden bis etwas über den Bachlauf hinweg an den linken Hang der oberen Mulde des Baches. An beiden Hängen des vor dem Nordwesteck von Oeffingen zulaufenden, heute trockenen Langen Tals/Oberen Weidachtals stehen Reste eines alten Klebwaldes.[LUBW 8] Siehe auchEinzelnachweiseLUBWAmtliche Online-Gewässerkarte mit passendem Ausschnitt und den hier benutzten Layern: Lauf und Einzugsgebiet des Ruckgrabens
Andere Belege
Literatur
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