Ruy Blas (Mendelssohn)Die Ouvertüre Ruy Blas (Mendelssohn-Werkverzeichnis: MWV P 15) zu dem gleichnamigen Theaterstück von Victor Hugo (1838) ist ein musikalisches Werk von Felix Mendelssohn Bartholdy. EntstehungDie Ouvertüre entstand 1839 auf Anfrage des Leipziger Theaters zusammen mit einer Romanze (op. 77 Nr. 3, einem Duett für zwei Frauenstimmen) als Schauspielmusik zu dem Stück. Mendelssohn berichtet über die Entstehung in einem Brief an seine Mutter:
Die Komposition der Ouvertüre entstand demnach in gerade einmal drei Tagen, da Mendelssohns Ehrgeiz als Komponist angestachelt war. Die Uraufführung erfolgte am 11. März 1839 bei der Leipziger Premiere von Victor Hugos Stück. Als eigenständiges Konzertstück wurde es erstmals 10 Tage später im Leipziger Gewandhaus unter der Leitung des Komponisten aufgeführt. Erfolg und BedeutungMendelssohn schätzte seine Komposition selber sehr; dennoch erschien sie – wohl wegen seiner Abneigung gegen die literarische Vorlage – zu seinen Lebzeiten nicht im Druck; erst postum erhielt sie die Opuszahl 95. Eduard Hanslick bescheinigte dem Werk „glänzende Ritterlichkeit“, und Robert Schumann soll sich einem Bericht Richard Wagners zufolge verwundert über das „flotte Orchesterstück“ geäußert haben.[2] Obwohl die Ouvertüre bereits zu Mendelssohns Zeit außerordentlich beliebt und erfolgreich war, steht sie heute im Schatten anderer Werke, so etwa den Ouvertüren Ein Sommernachtstraum oder Die Hebriden. Besetzung2 Flöten, 2 Oboen, 2 Klarinetten, 2 Fagotte, 4 Hörner, 2 Trompeten, 3 Posaunen, Pauken, 2 Violinen, Viola, Cello und Kontrabass Die Aufführungsdauer beträgt ca. 8 Minuten. Gliederung und musikalische ErläuterungenDer einleitende, mehrfach wiederkehrende Lento-Abschnitt besteht aus sechs Bläser-Akkorden, die Allegro-molto-Teile stellen zunächst Haupt- und Seitenthema (in c-Moll und Es-Dur) vor, um sie dann zu verarbeiten. Man kann die Ouvertüre also als Sonatensatz auffassen, der wiederholt von Lento-Teilen unterbrochen wird. Statt einer vollständigen Reprise führt der abschließende a tempo-Teil das Seitenthema in C-Dur virtuos zur Wiederkehr des Hauptthemas, die in eine breit angelegte Schlusscoda mündet. Literatur
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