Das Gemeindegebiet liegt auf einer Grundmoräne, die sich zwischen den parallel verlaufenden Tälern der Ucker und Randow ausbreitet. Sie ist durch viele kleine Seen und Tümpel sowie durch eine intensive Landwirtschaft und wenige Waldgebiete gekennzeichnet. In der Umgebung findet man eine große Zahl an Windenergieanlagen. Schönfeld liegt an der Grenze zu Mecklenburg-Vorpommern in der Mitte des Städte-Dreiecks Brüssow – Prenzlau – Pasewalk.
Das Dorf wurde im Landbuch der Mark Brandenburg von 1375 als Sconenvelde erstmals urkundlich erwähnt. Der Ortsname könnte Siedlung auf einem schönen Felde, Landstück bedeuten, ein typischer Name aus der Kolonisationszeit.
Nachfolgend bildet sich in Schönfeld ein Rittersitz sowie damit bald ein Rittergut heraus. Das Rittergut hatte lange einen konstanten Umfang. Nach dem Generaladressbuch der brandenburgischen Rittergutsbesitzer umfasste Schönfeld 1879 etwa 1108 ha.[4] Kurz vor der großen Wirtschaftskrise 1929/1930 beinhaltete das Rittergut eine Größe von 1007 ha Land, mit 832 ha größtenteils Ackerflächen. Zum Gutsbetrieb Schönfeld gehörte noch das Rittergut Klein Spiegelberg, mit 214 ha, verpachtet an Familie Groll. Für Schönfeld und Vorwerk Karlshof agierte als Verwalter der Administrator Höhn, eingesetzt durch die Ritterschaftsbank als für die Landwirtschaft üblicher Kreditgeber der größeren Güter. Der Kern des Rittergutes war die Schafsviehwirtschaft, wie überall in Nordostdeutschland jener Zeit. Gutseigentümer waren die Grafen von Berg-Schönfeld.[5]
Die Historie der Familie von Berg geht weit zurück. Sie gehört zum uckermärkischen Uradel, ist ein schlossgessenes Geschlecht, mit befestigtem Rittersitz. Die gesicherten Stammlinien beginnen bereits im 16. Jahrhundert. Der Zweig Schönfeld wird am 30. November 1842 in den preußischen Grafenstand erhoben. Zugleich stiftete die Familie zur folgenden Absicherung der Erbfolge auf Schönfeld und Klein Spiegelberg bezogen einen Familienfideikommiss. Neben dem Gutsbetrieb agierten die Herren von Berg auch in Staatsämtern, so Karl Ludwig[6] von Berg auf Schönfeld als preußischer Kammerherr. Er war zugleich Comthur der Johanniter Ordens-Balley Lietzen und Domherr zu Halberstadt. Des Weiteren nennenswert sind die Nachfahren Karl Graf Berg-Schönfeld (1825–1900), dann sein Sohn Kurd Graf Berg-Schönfeld (1856–1923). Er war zuerst mit Anna von Rheden, dann mit deren Schwester Maria (1888–1945) verheiratet. Erbe wurde Carl-Ludwig Graf von Berg-Dewitz, adoptiert von seiner Tante Ursula von Dewitz auf Krumbeck.[7]
Ortsteile
Karlshof: Die urkundliche Ersterwähnung des Ortes wurde für 1818 mit Karlshoff angegeben.
Klockow: 1255 als Clokow erstmals urkundlich erwähnt. Die Schreibweise Klockow war seit der Erwähnung im Landbuch der Mark Brandenburg von 1375 bekannt. Der wohl slawische Ortsname bedeutete Siedlung, die nach einem Mann Klok benannt wurde. Er enthielt einen Zunamen, der zum Verb klokati (sprudeln, brodeln, knurren, klappern) gehörte.
Neuenfeld: als Nyenvelt im Landbuch der Mark Brandenburg von 1375 erstmals urkundlich erwähnt. Seit dem 16. Jahrhundert befand es sich in der Hand der Herren von Winterfeld als Gut Neuenfeld, heute Betriebsgemeinschaft der von Winterfeld GbR.
Bevölkerungsentwicklung
Jahr
Einwohner
1875
239
1890
204
1910
310
1925
401
1933
330
1939
336
Jahr
Einwohner
1946
507
1950
907
1964
1 180
1971
1 067
1981
924
1985
893
Jahr
Einwohner
1990
851
1995
845
2000
778
2005
728
2010
633
2015
615
Jahr
Einwohner
2016
597
2017
593
2018
571
2019
571
2020
576
2021
574
Gebietsstand des jeweiligen Jahres, Einwohnerzahl: Stand 31. Dezember (ab 1991)[8][9][10], ab 2011 auf Basis des Zensus 2011
Politik
Gemeindevertretung
Die Gemeindevertretung von Schönfeld besteht aus acht Gemeindevertretern und dem ehrenamtlichen Bürgermeister. Die Kommunalwahl am 26. Mai 2019 führte zu folgendem Ergebnis:[11]
Müller wurde in der Bürgermeisterwahl am 9. Juni 2024 ohne Gegenkandidat mit 78,1 % der gültigen Stimmen für eine Amtszeit von fünf Jahren gewählt.[15]
Die Bundesautobahn 20 (Kreuz Uckermark–Lübeck) führt zwischen Schönfeld und den Ortsteilen Klockow und Neuenfeld hindurch. Die nächstgelegenen Anschlussstellen sind Pasewalk-Süd und Prenzlau-Ost.
Lieselott Enders: Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Uckermark. Mit einer Übersichtskarte im Anhang (= Friedrich Beck [Hrsg.]: Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil VIII; Veröffentlichungen des Staatsarchivs Potsdam. Band 21). Hermann Böhlaus Nachfolger, Weimar 1986, ISBN 3-7400-0042-2 (gibt einen Nachdruck von 2012).
Sophie Wauer: Ortsnamenbuch der Uckermark, Prenzlau, 2000, ISBN 3-934677-09-6
Matthias Friske: Die mittelalterlichen Kirchen in der nördlichen und östlichen Uckermark. Geschichte – Architektur – Ausstattung. In: Bernd Janowski und Dirk Schumann (Hrsg.): Kirchen im ländlichen Raum. 1. Auflage. Band7. Lukas Verlag, Berlin 2014, ISBN 978-3-86732-196-9, Altkreis Prenzlau, S.367ff. (542 S.).
↑P. Ellerholz, H. Lodemann, H. von Wedell: General-Adressbuch der Ritterguts- und Gutsbesitzer im Deutschen Reiche. 1. Band: Das Königreich Preussen, Lfg. 1: Die Provinz Brandenburg. Nicolaische Verlags-Buchhandlung R. Stricker, Berlin 1879, S.142–143, doi:10.18452/377 (hu-berlin.de [abgerufen am 28. November 2021]).
↑Ernst Seyfert, Hans Wehner, Alexander Haußknecht, GF Hogrefe: Niekammer’s Landwirtschaftliche Güter-Adreßbücher. Band VII. Landwirtschaftliches Adreßbuch der Rittergüter, Güter und Höfe der Provinz Brandenburg 1929. Verzeichnis sämtlicher Rittergüter, Güter und Höfe von ca. 20 ha aufwärts. In: Mit Unterstützung von Staats- und Kommunalbehörden, sowie des Brandenburgischen Landbundes zu Berlin, sowie der Kreislandbünde. 4. Auflage. Letzte Ausgabe-Niekammer-Reihe. Verlag Niekammer’s Adreßbücher G.m.b.H., Leipzig 1929, S.91 (martin-opitz-bibliothek.de [abgerufen am 28. November 2021]).
↑Genealogisches Taschenbuch der deutschen gräflichen Häuser auf das Jahr 1845. In: Genealogisches Standardwerk. Achtzehnter Jahrgang Auflage. III. Abtheilung. Justus Perthes, Gotha November 1844, S.61 (google.de [abgerufen am 28. November 2021]).
↑Hans Friedrich v. Ehrenkrook, Otto Reichert, Friedrich Wilhelm Freiherr v. Lyncker u. Ehrenkrook, Elsa v. Bethmann geb. v. Werner: Genealogisches Handbuch der Adeligen Häuser / A (Uradel/ vor 1400 erwähnt) 1955. In: Deutsches Adelsarchiv (Hrsg.): GHdA, von 1951 bis 2014 erschienen, Nachfolger des Gotha; Vorgänger des GGH seit 2015. BandII, Nr.10. C. A. Starke, 1955, ISSN0435-2408, S.49–52 (d-nb.info [abgerufen am 28. November 2021]).
↑Amt für Statistik Berlin-Brandenburg (Hrsg.): Statistischer Bericht A I 7, A II 3, A III 3. Bevölkerungsentwicklung und Bevölkerungsstand im Land Brandenburg (jeweilige Ausgaben des Monats Dezember)