Schill-Denkmal (Wesel)Das Schill-Denkmal in Wesel wurde 1835 eingeweiht und erinnert an die Hinrichtung von elf Offizieren des preußischen Majors Ferdinand von Schill, die 1809 an dieser Stelle vollzogen wurde. Die Schill’schen Offiziere in WeselDer preußische Major Ferdinand von Schill unternahm 1809 eigenmächtig und ohne Einverständnis der preußischen Militärführung den Versuch, militärischen Widerstand gegen die französische Besatzung zu leisten. Ihm unterstand dabei das Schillsche Freikorps. Am 31. Mai fiel Schill und 11 Offiziere sowie 557 Unteroffiziere wurden gefangen genommen. Die Offiziere wurden in verschiedenen Festungen gefangen gehalten und kamen im August 1809 nach Wesel am Niederrhein. Dort wurde der Prozess gegen sie geführt und alle elf Angeklagten gemäß einem vorherigen Befehl Napoleon Bonapartes am 16. September 1809 zum Tode verurteilt. Sie wurden am selben Tag auf einer Wiese nahe der Lippe erschossen. Die Namen der getöteten Offiziere waren Leopold Jahn, Daniel Schmidt, Friedrich von Galle, Friedrich von Trachenberg, Adolf von Keller, Friedrich Felgentreu, Konstantin Gabain, die Brüder Karl und Albert von Wedell, Johann Flemming und Karl von Keffenbrinck. Sie wurden in der Nähe der Hinrichtungsstätte begraben.[1] Geschichte des DenkmalsBereits während ihrer Gefangenschaft in Wesel hatten die Offiziere große Sympathie der dortigen Bevölkerung erfahren. Nach ihrem Tod und besonders nach dem Ende der französischen Herrschaft 1814/15 wurden sie zu Helden stilisiert.[1]
Der preußische König Friedrich Wilhelm III. lehnte die Errichtung eines Denkmals aber zunächst ab, weil die Soldaten eigenmächtig und ohne Rücksicht auf die zentrale Befehlsgewalt gehandelt hatten.[2] Die Idee eines Denkmals in Wesel wurde ab 1833 in der preußischen Armee vorangetrieben[3] und schließlich von Weseler Offizieren durchgesetzt.[2] Maßgeblich finanziert durch eine Spendensammlung wurde das Denkmal am 31. März 1835 eingeweiht.[3] Es entstand auf der Begräbnisstätte der Offiziere[1] in den Lippewiesen südöstlich des Weseler Stadtkerns und in der Nähe des damals noch sehr ländlichen Ortsteils Fusternberg, der bereits Teil des Stadtgebiets war. Das von Karl Friedrich Schinkel entworfene Denkmal hat auf der Vorderseite und der Rückseite je ein Relief. Es enthält Nationalsymbole Preußens, die Namen der Offiziere und die Inschrift „Sie starben als Preußen und Helden am 16. September 1809“. Die Gedenktafeln wurden von der Königlich Preußische Eisengießerei in Berlin gefertigt.[3]
Literatur
Einzelnachweise
Koordinaten: 51° 38′ 59,7″ N, 6° 38′ 6,3″ O |