Der Ort liegt im westlichen Rand im Landkreis Fulda und am östlichen Rand des Vogelsberges. Durch den Ort fließt die Jossa. Die Ortschaft liegt an der Landesstraße L 3141 zwischen Hainzell und Hosenfeld im Jossatal.
Aktuelle und historische Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung;
Das wohl spätestens im 10. Jahrhundert entstandene Dorf wird bekanntermaßen erstmals im Jahre 1270 erwähnt.[1]
Abt Bertho II. von Leibolz geht 1270 mit dem Nonnenkloster Blankenau einen Tausch ein und überließ demselben unter anderem das Dorf Slezinhusen (Haus des Slezo), das zum Klosterhospital in Fulda gehörte. Dafür wurde ihm das Eigengut in Roßbach (Hünfeld), sowie die Stätte, an der dortselbst einst ein befestigtes Schloss (castrum) gestanden hatte, als Eigentum übertragen.[15]
Die Laienschwester (conversa) Cunigunde aus dem Kloster Blankenau vermacht 1290 diesem unter anderem „zwei Solidi Fuldaere Denare“ aus ihrem Besitz in Slezenhusen für die Beleuchtung der Klosterkirche. Das Dorf, welches sich im Besitz derer von Lüder befand, hatte 1528 insgesamt 13 Zinspflichtige. 1543 wohnten in dem Dorf 25 Zinspflichtige. 1752 endete die Herrschaft derer von Lüder über das Dorf.
Zum 1. April 1953 wurde die Gemeinde Gersrod nach Schletzenhausen eingemeindet.
Schletzenhausen: Einwohnerzahlen von 1812 bis 2020
Jahr
Einwohner
1812
286
1834
367
1840
367
1846
365
1852
374
1858
396
1864
351
1871
354
1875
362
1885
359
1895
313
1905
335
1910
336
1925
335
1939
372
1946
476
1950
440
1956
370
1961
380
1967
404
1970
412
1979
408
1995
389
2011
372
2020
324
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. Weitere Quellen: LAGIS[1]; Gemeinde Hosenfeld (HW+NW)[2]; Zensus 2011[21]
Einwohnerstruktur 2011
Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Schletzenhausen 372 Einwohner. Darunter waren keine Ausländer.
Nach dem Lebensalter waren 60 Einwohner unter 18 Jahren, 147 zwischen 18 und 49, 75 zwischen 50 und 64 und 90 Einwohner waren älter.[21]
Die Einwohner lebten in 150 Haushalten. Davon waren 36 Singlehaushalte, 48 Paare ohne Kinder und 51 Paare mit Kindern, sowie 15 Alleinerziehende und keine Wohngemeinschaften. In 45 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 87 Haushaltungen lebten keine Senioren.[21]
Schletzenhausen gehört zur katholischen Pfarrei St. Peter und St. Paul in Hosenfeld und hat eine Filialkirche, die Sankt Nikolaus geweiht ist. Die Filialkirche ist ein schlichter Sandsteinbau in einfacher neugotischer Form aus dem Jahre 1852. Der Baumeister war Architekt Heres aus Fulda.
Im Jahre 1972 wurde die Kirche nach Plänen des Architekten Waldemar Schneider aus Fulda modern erweitert. Das äußere Erscheinungsbild lässt an der Hauptfassade noch den alten Kirchenbau mit seinem Originalturm erkennen. Die Neubauteile fügen sich harmonisch abgesetzt in den gesamten Baukörper ein. Im vorspringenden Dachreiter der Fassade hängt ein Zweigeläut in den Schlagtönen f und as. Der Dachreiter trägt einen Spitzhelm.
Friedhof
Schletzenhausen besitzt auf dem gemeindlichen Friedhof eine Friedhofskapelle aus dem Jahre 1975.
Im Glockenträger hängt eine Glocke mit dem Schlagton c. Das alte Friedhofskreuz in der Wegeachse stammt aus dem Jahre 1930.
Politik
Für den Ortsteil Schletzenhausen besteht ein Ortsbezirk (Gebiete der ehemaligen Gemeinden Schletzenhausen) mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung.[18]
Der Ortsbeirat besteht aus fünf Mitgliedern. Bei den Kommunalwahlen in Hessen 2021 betrug die Wahlbeteiligung zum Ortsbeirat 67,34 %. Alle Kandidaten gehörten der Bürgerliste Schletzenhausen an.[22]
Der Ortsbeirat wählte Hermann Dente zum Ortsvorsteher.[23]
↑Gemeindegebietsreform in Hessen; Zusammenschlüssen und Eingliederungen von Gemeinden vom 21. Dezember 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1972 Nr.3, S.84, Punkt 93 Abs. 55 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 6,0MB]).