Wegkapelle nördlich des Dorfes
Schlockenau ist ein Gemeindeteil des Marktes Grafengehaig im oberfränkischen Landkreis Kulmbach .[ 2] Der Ort liegt in der Gemarkung Schlockenau .[ 3]
Geografie
Das Dorf liegt auf einem Höhenzug des Frankenwaldes . Ein wenig nördlich des Dorfes steht eine Wegkapelle und eine Linde , die als Naturdenkmal ausgezeichnet ist. Die über die Landkreisgrenze hinweg von der Staatsstraße 2195 herführende Staatsstraße 2158 führt etwa 300 Meter nordwestlich des Ortes vorbei. Eine nördlich des Dorfes von dieser abzweigende Gemeindestraße durchquert den Ort, bevor sie südwestlich davon wieder in die Staatsstraße einbiegt.[ 4]
Geschichte
Das damals als „Slakenauv“ bezeichnete Dorf wurde 1384 zusammen mit dem Eigengut „Leugast“ (dem heutigen Marktleugast ) vom Kloster Langheim an den bambergischen Fürstbischof Lamprecht von Brunn übereignet. Während des Zweiten Markgrafenkrieges wurde der Ort 1553 von den Truppen des brandenburg-kulmbachischen Markgrafen Albrecht II. Alcibiades geplündert, wodurch die örtlichen Bauern umfangreiche Verluste an Sachwerten und Vieh hinnehmen mussten. Im Jahr 1733 bestand das zu dieser Zeit als „Schlackenawe“ bezeichnete Dorf aus insgesamt sieben Einzelhöfen, die zur Ablieferung des aus Getreide bestehenden Zehnts an das Hochstift Bamberg verpflichtet waren.[ 5] Gegen Ende des 18. Jahrhunderts bestand Schlockenau aus 11 Anwesen. Das Hochgericht übte das bambergische Centamt Marktschorgast aus. Grundherren waren das bambergische Kastenamt Stadtsteinach (10 Halbhöfe) und die Gemeinde selbst (1 Tropfhaus ).[ 6]
1810 kam Schlockenau zum Königreich Bayern . Mit dem Gemeindeedikt wurde der Ort dem Steuerdistrikt Eppenreuth zugewiesen. 1812 entstand die Ruralgemeinde Schlockenau, zu der Bromenhof gehörte. Sie war in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Münchberg zugeordnet und in der Finanzverwaltung dem Rentamt Münchberg . 1840 wurde die Gemeinde an das Landgericht Stadtsteinach und an das Rentamt Stadtsteinach überwiesen (1919 in Finanzamt Stadtsteinach umbenannt).[ 7] Ab 1862 gehörte Schlockenau zum Bezirksamt Stadtsteinach (1939 in Landkreis Stadtsteinach umbenannt). Die Gerichtsbarkeit blieb beim Landgericht Stadtsteinach (1879 in Amtsgericht Stadtsteinach umgewandelt). 1961 hatte die Gemeinde eine Gebietsfläche von 1,979 km².[ 8] Am 1. Januar 1972 wurde die Gemeinde in Grafengehaig eingegliedert.[ 9] [ 10]
Einwohnerentwicklung
Gemeinde Schlockenau
Ort Schlockenau
Religion
Schlockenau ist katholisch geprägt und Katholiken waren ursprünglich nach St. Jakobus der Ältere (Enchenreuth) gepfarrt.[ 6] [ 8]
Literatur
Johann Kaspar Bundschuh : Schlockenau . In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken . Band 5 : S–U . Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1802, DNB 790364328 , OCLC 833753112 , Sp. 132 (Digitalisat ).
Erich Freiherr von Guttenberg , Hanns Hubert Hofmann : Stadtsteinach (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken . I, 3). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1953, DNB 451738985 (Digitalisat ).
Otto Knopf : Thüringer Schiefergebirge, Frankenwald, Obermainisches Bruchschollenland : Lexikon . Ackermann-Verlag, Hof 1993, ISBN 3-929364-08-5 , Sp. 565 .
Weblinks
Fußnoten
↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987 . Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X , OCLC 231287364 , S. 313 (Digitalisat ).
↑ Gemeinde Grafengehaig, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 26. August 2023.
↑ Webkarte. ALKIS® -Verwaltungsgrenzen – Gemarkungen. In: BayernAtlas . LDBV , abgerufen am 25. Januar 2025 .
↑ Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung . In: BayernAtlas . LDBV , abgerufen am 26. August 2023 .
↑ O. Knopf: Thüringer Schiefergebirge, Frankenwald, Obermainisches Bruchschollenland , Sp. 565.
↑ a b Erich Freiherr von Guttenberg , Hanns Hubert Hofmann : Stadtsteinach (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken . I, 3). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1953, DNB 451738985 , S. 90 (Digitalisat ).
↑ a b Erich Freiherr von Guttenberg , Hanns Hubert Hofmann : Stadtsteinach (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken . I, 3). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1953, DNB 451738985 , S. 137 (Digitalisat ).
↑ a b c d Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961 . Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959 , OCLC 230947413 , Abschnitt II, Sp. 731 (Digitalisat ).
↑ Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980 . C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7 , S. 574 .
↑ Grafengehaig > Politische Einteilung. In: wiki.genealogy.net. Verein für Computergenealogie , abgerufen am 25. Januar 2025 .
↑ a b Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Von 1871 bis 1987 werden diese als Wohngebäude bezeichnet.
↑ a b A. H. Hoenig (Hrsg.): Topographisch-alphabetisches Handbuch über die in dem Ober-Mainkreise befindlichen Städte, Märkte, Dörfer, Weiler, Mühlen und Einöden . Bayreuth 1820, OCLC 165644543 , S. 108 (Digitalisat ).
↑ a b c d e f g h i j Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis : Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (= Beiträge zur Statistik Bayerns . Heft 192). München 1954, DNB 451478568 , OCLC 311071516 , S. 156 , urn :nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat ).
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↑
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↑ J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken , Bd. 5, Sp. 132.
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